IHK Oberfranken: „Bamberger Wirtschaft unter Druck“
Trendauswertung IHK-Gremium Bamberg
Die Stimmung der Bamberger Wirtschaft ist zu Beginn des Winterhalbjahres eher verhalten, die Erwartungen negativ – so das Ergebnis der aktuellen Konjunkturbefragung der IHK für Oberfranken Bayreuth. Der Konjunkturklimaindex für die Region Bamberg sinkt um 15 Punkte auf 97 Zähler.
Die aktuelle Geschäftslage beurteilen die befragten Unternehmen aus der Stadt und dem Landkreis Bamberg im Saldo noch positiv. Für den entsprechenden Rückgang beim Konjunkturklimaindex sorgen die deutlich pessimistischeren Einschätzungen für die weitere Konjunkturentwicklung. „Die Herausforderungen sind bereits jetzt immens. Dazu gesellt sich nun auch eine Abkühlung auf den internationalen Märkten. Da ist eine gedämpfte Stimmung gut nachvollziehbar“, so Herbert Grimmer, Vizepräsident der IHK für Oberfranken Bayreuth und Vorsitzender des IHK-Gremiums Bamberg,
Auftragsvolumen und Auslastung rückläufig
Die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage im Wirtschaftsraum Bamberg liegt im Saldo im positiven Bereich. Der Trend zeigt jedoch spürbar nach unten. Ein Drittel der Befragten beurteilt die aktuelle Geschäftslage positiv, 21 Prozent bewerten die Lage negativ. Im Vergleich zur IHK-Konjunkturumfrage im Frühjahr sinkt der Saldo von +27 auf +12. Das Auftragsvolumen hat im In- und Ausland nachgelassen, entsprechend sinkt auch der Auslastungsgrad der Bamberger Wirtschaft. Über ein Drittel der Unternehmen gibt außerdem an, nicht ausreichend ausgelastet zu sein. „Dieser Trend wird dadurch verstärkt, dass auch die Bamberger Verbraucher beim Konsum auf die Bremse treten“, so Grimmer.
Erwartungen spürbar pessimistischer
Auf die anstehenden Wintermonate blicken die befragten Unternehmerinnen und Unternehmer im Saldo deutlich pessimistischer als noch in der Frühjahrsumfrage. Nur noch 20 Prozent rechnen mit einer Verbesserung der eigenen Geschäftslage. Eine Verschlechterung prognostizieren hingegen 36 Prozent. Im gleichen Fahrwasser bewegt sich auch das erwartete Auftragsvolumen. Sowohl im Inlandsgeschäft als auch auf dem internationalen Parkett fallen die Erwartungen spürbar negativer aus. „Die Erwartungen sind unterirdisch!“, schreibt einer der befragten Unternehmer als Einschätzung.
Erwartungen: Investitionen und Beschäftigtenzahl rückläufig
Oft bleibt die Investitionsquote konstant, auch wenn die Erwartungen für das kommende Jahr pessimistisch ausfallen. „Dass die Investitionsplanungen spürbar zurückgehen, lässt nicht auf eine zeitnahe Entspannung schließen“, so Grimmer. „Nicht zuletzt die gestiegenen Investitionskosten dämpfen die Investitionen. Das bekommen gerade die Industrie und vor allem das Baugewerbe zu spüren.“
Grimmer macht deutlich, dass die Bamberger Wirtschaft seit über einem Jahrzehnt einen Beschäftigtenzuwachs verzeichnet. „Geht man nach den Beschäftigtenerwartungen der Bamberger Unternehmen, scheint es mit dieser Entwicklung aber zunächst vorbei zu sein.“
Grimmer: „Brauchen bessere, zukunftsorientierte Rahmenbedingungen!
Ob Energiepreise, Fachkräftemangel oder wirtschaftliche Rahmenbedingungen: Unter den meistgenannten Risiken für die weitere Wirtschaftsentwicklung seien viele, die vor allem von der Politik beeinflusst werden können. „EU, Bund und Land müssen endlich eine Verbesserung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen angehen. Das erwarten unsere Unternehmerinnen und Unternehmer von der Politik“, macht Grimmer deutlich. Er nennt hier vor allem verlässliche und bezahlbare Energie, eine längst überfällige Digitalisierung der Verwaltung und einen klaren Fahrplan für die Energiewende. Grimmer: „Unsere Unternehmen erwarten endlich Lösungen!“
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