Stadt­wer­ke Bay­reuth sen­ken Gas­prei­se um fast die Hälfte

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Zum 1. Dezem­ber sin­ken die Gas­prei­se der Stadt­wer­ke Bay­reuth für Haus­halts­kun­den um fast die Hälf­te. Dass die aktu­ell redu­zier­te Mehr­wert­steu­er für Gas zum Jah­res­wech­sel erhöht wer­den soll, sieht Geschäfts­füh­rer Jür­gen Bay­er ange­sichts der hohen Belas­tung der Men­schen kritisch.

Kun­den der Stadt­wer­ke Bay­reuth fin­den schon bald gute Nach­rich­ten in ihren Brief­käs­ten: Zwar stie­gen die Ener­gie­prei­se an den Han­dels­plät­zen bedingt durch den rus­si­schen Angriffs­krieg auf die Ukrai­ne in unge­ahn­te Höhen, inzwi­schen hat sich der Markt aber wie­der beru­higt. Die Stadt­wer­ke geben die­sen Vor­teil an ihre Kun­den wei­ter und sen­ken zum 1. Dezem­ber ihre Gas­prei­se. Haus­halts­kun­den spa­ren im güns­tigs­ten Stadt­wer­ke-Tarif gegen­über den alten Prei­sen rund 45 Pro­zent. Eine Kilo­watt­stun­de Gas kos­tet in Bay­reuth und Umge­bung dann 10,49 Cent – der­zeit sind es 19,26 Cent. Ein Durch­schnitts­haus­halt mit einem Jah­res­ver­brauch von 15.000 Kilo­watt­stun­den Gas bezahlt damit künf­tig rund 140 Euro pro Monat. Bis­lang schlägt der­sel­be jähr­li­che Gas­ver­brauch – die Preis­brem­se des Bun­des ein­ge­rech­net – mit monat­lich knapp 180 Euro zu Buche.

Damit lie­gen die Gas­prei­se der Stadt­wer­ke Bay­reuth wie­der deut­lich unter der vom Bund finan­zier­ten Preis­brem­se von 12 Cent je Kilo­watt­stun­de, die laut Aus­sa­gen der Bun­des­re­gie­rung bis zum 31. März des kom­men­den Jah­res ver­län­gert wer­den soll. „Es wird also für jeden Kun­den güns­ti­ger“, betont Stadt­wer­ke-Geschäfts­füh­rer Jür­gen Bay­er. „Bei den Abschlä­gen müs­sen wir aller­dings etwas auf die Eupho­rie­brem­se tre­ten. Die­se wer­den durch die Preis­brem­se monat­lich ent­las­tet und genau die­ser indi­vi­du­el­le Ent­las­tungs­be­trag fällt weg, sobald wir ab Dezem­ber wie­der Prei­se unter­halb des Deckels anbie­ten kön­nen.“ Die neu­en Abschlä­ge wür­den der­zeit kal­ku­liert und die Kun­den vor­aus­sicht­lich im Dezem­ber schrift­lich informiert.

Dass die Bun­des­re­gie­rung die zwi­schen­zeit­lich auf 7 Pro­zent gesenk­te Mehr­wert­steu­er auf Gas zum Jah­res­wech­sel wie­der auf den regu­lä­ren Satz von 19 Pro­zent erhö­hen möch­te, bewer­tet Bay­er kri­tisch: „Es sind wirt­schaft­lich schwie­ri­ge Zei­ten und vie­le müs­sen jeden Euro zwei­mal umdre­hen. Wir dür­fen nicht ver­ges­sen, dass Ener­gie zwar nicht mehr so exor­bi­tant teu­er wie noch im ver­gan­ge­nen Som­mer ist, aber immer noch rund dop­pelt so teu­er wie in der Vor­kri­sen­zeit. Und natür­lich ist nicht nur Ener­gie teu­rer gewor­den – all­ge­mein ist die Ent­wick­lung der Ver­brau­cher­prei­se besorg­nis­er­re­gend. In die­sem Umfeld die Mehr­wert­steu­er für Gas wie­der zu erhö­hen, ist ein schwie­ri­ges Signal.“

Neben der hohen Infla­ti­on berei­tet den Stadt­wer­ken Sor­gen, dass sich Ener­gie an den Han­dels­plät­zen in den ver­gan­ge­nen Wochen wie­der ver­teu­ert hat. „Der Tem­pe­ra­tur­sturz, erneu­te Streiks der Beleg­schaft zwei­er gro­ßer aus­tra­li­scher Flüs­sig­gas-Her­stel­lungs­an­la­gen und die geo­po­li­ti­sche Lage, vor allem der Kon­flikt im Nahen Osten, las­sen die Prei­se der­zeit aber wie­der stei­gen“, erklärt Jür­gen Bay­er. „Für lang­fris­ti­ge Lie­fer­ver­trä­ge wer­den beim Erd­gas momen­tan rund 25 Pro­zent mehr auf­ge­ru­fen als noch im Sep­tem­ber.“ Soll­te sich die­ser Trend fort­set­zen, übe das Druck auf die Ener­gie­prei­se für Kun­den aus. Das Nach­se­hen hät­ten zuvor­derst Kun­den von Ener­gie-Dis­coun­tern, die Preis­stei­ge­run­gen auf­grund ihrer kurz­fris­ti­gen Ein­kaufs­stra­te­gie schnell wei­ter­ge­ben müs­sen. Wer ange­sichts die­ser Nach­rich­ten ver­un­si­chert ist und sich die Gas­prei­se lang­fris­tig sichern möch­te, kann laut Bay­er in den Tarif Mein­Fix­Gas der Stadt­wer­ke Bay­reuth wech­seln. „Für einen mode­ra­ten Auf­schlag von 0,1 Cent je Kilo­watt­stun­de gegen­über unse­rem güns­tigs­ten Tarif garan­tie­ren wir bis zum 30. Sep­tem­ber 2025 fixe Gas­prei­se.“ Unab­hän­gig von den aktu­el­len Gescheh­nis­sen hof­fen die Stadt­wer­ke Bay­reuth, dass die Gas­prei­se an den Han­dels­märk­ten lang­fris­tig sin­ken. „Wenn sich die Märk­te posi­tiv ent­wi­ckeln, wer­den wir die­sen Vor­teil natür­lich schnellst­mög­lich an unse­re Kun­den weitergeben.“

Auch die Strom­prei­se, die durch die Ener­gie­kri­se des ver­gan­ge­nen Jah­res deutsch­land­weit und auch bei den Stadt­wer­ken Bay­reuth stark gestie­gen sind, wer­den für die Stadt­wer­ke-Kun­den sin­ken. Zum 1. Janu­ar des kom­men­den Jah­res wer­den die Prei­se vor­aus­sicht­lich um rund 20 Pro­zent sin­ken. „Ein genau­er Preis steht noch nicht fest, aber wir wer­den unse­re Kun­den schon bald schrift­lich informieren.“