Aufsichtsrat der Stadtbau Bamberg spricht dem Geschäftsführer das Vertrauen aus
Das Gremium missbilligt die Vorgehensweise der Geschäftsführung, will aber die Zusammenarbeit fortsetzen. Sehr intensiv hat sich der Aufsichtsrat der Stadtbau GmbH Bamberg in seiner Sitzung am Donnerstag mit den in die Kritik geratenen Investitionen zur Arbeitsplatzsicherheit auseinandergesetzt. Im Mittelpunkt stand der Bericht des Rechnungsprüfungsamts: Demnach wurden in zwei Fällen unabsichtliche Fehleinschätzungen des Geschäftsführers festgestellt. Deswegen missbilligte der Aufsichtsrat die Vorgehensweise der Geschäftsführung in dieser Angelegenheit. Geschäftsführer Veit Bergmann nahm die Kritik an, wiederholte seine öffentliche Entschuldigung, beantwortete die Fragen aus dem Gremium und unterbreitete konkrete Konsequenzen. Diesen Vorschlägen wurde zugestimmt. Vor dem Hintergrund der großen Zukunftsaufgaben in der Stadtbau GmbH und der unbestreitbaren Erfolge des Geschäftsführers sprach das Gremium einstimmig Veit Bergmann das Vertrauen aus und will die Zusammenarbeit fortsetzen.
Der Aufsichtsratsvorsitzende, Oberbürgermeister Andreas Starke, hob hervor, dass „Veit Bergmann für Transparenz gesorgt und durch den Erwerb der umstrittenen Granitplatten zur Konfliktbewältigung maßgeblich beigetragen hat“. Außerdem hat das Rechnungsprüfungsamt festgestellt, dass der Geschäftsführer seine Kompetenzen nicht überschritten hat. Er hatte das Recht, diese Maßnahmen ohne Zustimmung des Aufsichtsrates vorzunehmen. Der Geschäftsführer legte in der Diskussion Wert auf die Feststellung, dass bei der Beauftragung keine privaten oder freundschaftlichen Beziehungen eine Rolle gespielt haben. „Natürlich belasten die Vorgänge und die öffentliche Debatte jeden Mitarbeiter. Trotzdem ist und bleibt sichergestellt, dass das Unternehmen seine Aufgaben erfüllen kann und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerne für die Stadtbau GmbH arbeiten. Das ist für mich besonders wichtig“, betonte Bergmann.
Ausführlich stellte der Geschäftsführer die Konsequenzen aus dem Vorgang dar: Zur künftigen Verbesserung der Entscheidungsprozesse wird eine neue Abteilung „Kaufmännische Projektsteuerung“ eingerichtet, die schon zum 1. Oktober 2023 ihre Kontrollaufgaben wahrnimmt. Darüber hinaus soll bei umfangreichen Vergabeverfahren die Expertise der Vergabestelle der Stadtverwaltung rechtzeitig eingeholt werden. Ferner wird künftig regelmäßig durch die Geschäftsführung im Aufsichtsrat zu besonderen Vergabeverfahren berichtet. Angesichts der Diskussion um die Zufriedenheit der Mitarbeitenden wurde vorgeschlagen, einen Vertreter der Belegschaft in den Aufsichtsrat zu integrieren, um auch die Kommunikation innerhalb des Hauses zu verbessern. Mit der Umsetzung dieser Initiative will sich das Gremium in einer der nächsten Sitzungen beschäftigen.
Oberbürgermeister Andreas Starke fasste die Diskussion mit den Worten zusammen: „Der Aufsichtsrat hat sehr sorgfältig geprüft, den Blick jetzt nach vorne gerichtet und mit dem Vertrauensbeweis die Stadtbau GmbH wieder handlungsfähig gemacht.“
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