Lautlose Jäger der Nacht mit der BUND Naturschutz Ortsgruppe Neunkirchen am Brand und Umgebung

Zweifarbfledermaus © Ute Gellenthien
Zweifarbfledermaus © Ute Gellenthien

Freitag, 15. September abends um 19:00 Uhr, trafen sich in Neunkirchen am Ortsausgang Erleinhofer Straße 12 Erwachsene und 9 Kinder mit der Dipl. Biologin Ute Gellenthien. Sie ist die Fledermausbeauftragte der Landkreise Forchheim und Erlangen-Höchstadt und begeisterte wieder einmal alle mit ihrem Fachwissen.

Frau Gellenthien hatte eine kleine Zwergfledermaus und eine etwas größere, sehr seltene Zweifarbfledermaus mitgebracht. Beide waren geschwächt gefunden worden und wurden jetzt von ihr gepflegt. Sie fraßen die angebotenen Mehlwürmer mit großem Appetit und waren wohlgenährt. Doch bisher waren Flugversuche in der Wohnung erfolglos geblieben, daher mussten sie noch in Pflege bleiben.

Frau Gellenthien hielt die Zweifarbfledermaus in der Hand und trug dabei Handschuhe. Denn Fledermäuse können aus Angst auch mal beißen. Die Kinder betrachteten sie ganz nah und konnten sich an dem niedlichen Fledermausgesicht nicht sattsehen. Die scharfen Zähnchen waren gut erkennbar. Und wenn sie dann auch noch aus Protest ihre Zuschauer anfauchte waren alle begeistert. Wann hat man schon Gelegenheit, eine lebende Fledermaus aus nächster Nähe anschauen zu können?

Frau Gellenthien führte uns auf ein naheliegendes Gartengrundstück und zeigte uns an Bäumen hängende Fledermauskästen, die von den Tieren im Sommer als Schlafquartier und als Wochenstube zur Jungenaufzucht genutzt werden. Mit Fledermausdetektoren wurden die Rufe der Fledermäuse in knatternde Geräusche umgewandelt und für uns Menschen hörbar gemacht.

Die nächste Station war ein Fischweiher. Mit Taschenlampen und Detektoren konnten drei Arten ausgemacht werden: Wasser-, Zwerg- und Mückenfledermaus. Es war spannend zu sehen, wie sie dicht über der Wasseroberfläche nach Insekten jagten und mit akrobatischen Loopings sogar dicht bis an uns Zuschauer herankamen.

Was macht Fledermäuse so faszinierend? Sie sind die einzigen fliegenden Säugetiere und orientieren sich mit Ultraschall, den wir Menschen nicht hören können. Anstatt Federn haben sie eine Flughaut, die zwischen Armen und Beinen gespannt ist und sie schlafen mit dem Kopf nach unten, ihrer Lieblingsposition.

In Bayern leben 21 Fledermausarten und 16 davon sind tatsächlich schon im Ebersbachtal nachgewiesen worden. Das Ebersbachtal scheint also ein geeigneter Lebensraum zu sein, der deshalb erhalten werden muss. Alle Arten sind streng geschützt und stehen auf der Roten Liste. Ihr Quartier darf nicht zerstört werden, auch wenn es sich auf dem Dachboden oder in einer Hauswand befindet. Bei Fragen oder Problemen stehen Frau Gellenthien oder ein anderer Fledermausbeauftragter bereit und helfen dabei, eine Lösung zu finden. Frau Gellenthien: 09190/995316, E-Mail: ute.gellenthien@t-online.de

Der BUND Naturschutz bedankt sich bei allen Teilnehmer*innen für die großzügigen Spenden. Wenn Sie sich ehrenamtlich für Fledermäuse engagieren wollen, können Sie den Arbeitskreis Fledermaus der BN Kreisgruppe Forchheim kontaktieren: https://forchheim.bund-naturschutz.de/arbeitskreise/ak-fledermaus