Film­klas­si­ker am 7.Oktober in der Bam­ber­ger Ste­phans­kir­che: „Pick­nick am Valentinstag“

Picknick am Valentinstag ©Splendor Films

Pick­nick am Valen­tins­tag ©Sple­ndor Films

Gemein­sam mit dem Ode­on-/Licht­spiel­ki­no lädt die evang. Ste­phans­ge­mein­de wie­der zu einem Film­abend in die Bam­ber­ger Ste­phans­kir­che. Am Sams­tag, 7. Okto­ber, steht um 19:30 Uhr der Klas­si­ker „Pick­nick am Valen­tins­tag“ auf dem Pro­gramm. Pfar­rer Hans-Hel­muth Schnei­der gibt eine kur­ze Ein­füh­rung. Der Ein­tritt an der Abend­kas­se kos­tet 9 Euro, ermä­ßigt 7 Euro.

„Pick­nick am Valen­tins­tag“ war der zwei­te Spiel­film des Regis­seurs Peter Weir – und jahr­zehn­te­lang prak­tisch der ein­zi­ge aus­tra­li­sche Film, der auch bei einem inter­na­tio­na­len Film­pu­bli­kum Beach­tung fand. Weir, der spä­ter nach Ame­ri­ka ging und dort mit Fil­men wie „Der Club der toten Dich­ter“ oder „Die Tru­man Show“ Furo­re mach­te, hat­te sich mit die­sem frü­hen Meis­ter­werk in der Rie­ge der gro­ßen Regis­seu­re sei­ner Zeit eta­blie­ren können.

„Pick­nick am Valen­tins­tag“ han­delt von einem Schul­aus­flug einer aus­tra­li­schen Mäd­chen­klas­se der vik­to­ria­ni­schen Zeit. Eine Grup­pe von Schü­le­rin­nen ver­schwin­det mehr oder weni­ger spur­los beim Erkun­den einer mar­kan­ten Berg­for­ma­ti­on namens „Han­ging Rock“. Der Film löst das Rät­sel ihres Ver­schwin­dens nicht auf, son­dern beschäf­tigt sich mit den Fol­gen für die Schu­le und ihre Umwelt, die dadurch ange­sto­ßen werden.

Weirs Talent zeigt sich unter ande­rem dar­in, dass er in die­sem Film vie­le Dis­kur­se vor­weg­nimmt, die heu­te noch aktu­el­ler sind als zur Ent­ste­hungs­zeit des Films: Kolo­nia­lis­mus, (Natur-)Wissenschaft und west­li­che „Zivi­li­sa­ti­on“ begeg­nen der aus­tra­li­schen Natur und damit einer Welt, die ihre Eigen­stän­dig­keit und ihre Geheim­nis­se zu wah­ren ver­steht. In der ursprüng­li­chen Natur ersteht hier, ein­fach dadurch, dass sie da ist, ein Gegen­über zu den Men­schen, mit dem die­se nicht wirk­lich umge­hen kön­nen, weil es in ihre mit­ge­brach­ten Sche­ma­ta nicht hin­ein­passt. Dies alles spielt sich ab in einem lang­sa­men Erzähl­fluss aus wun­der­schö­nen Bil­dern, der beglei­tet wird von der Musik Bachs, Beet­ho­vens und dem Pan­flö­ten­spiel Ghe­org­he Zam­firs. Die Stim­mung des Films, die Weir her­vor­zu­ru­fen ver­steht, kann man als mys­tisch, tran­szen­dent oder über­na­tür­lich bezeichnen.