Bad Stebener Erklärung
Im Rahmen der 73. Tagung des Arbeitskreises Deutsche Staatsbäderstädte vom 17.09.2023 bis 19.09.2023
Die Deutschen Staatsbäder stehen für den Ursprung des Bäderwesens in Mitteleuropa und sind seit Jahrhunderten Wegbereiter einer Gesundheitskultur, welche auf der Nutzung natürlicher Heilmittel aufbaut, und für ganzheitliche Medizin steht.
Zunächst waren die Staatsbäder Anlaufpunkte für heilungssuchende Menschen und leisteten einen wesentlichen Beitrag, anerkannte und insbesondere natürliche Heilmittel und Behandlungsmethoden einer breiten Bevölkerungsschicht zugänglich zu machen. Neben der Behandlung akuter Krankheitsbilder war die Prävention im Hinblick auch auf zivilisatorisch bedingte Krankheiten Kern erfolgreicher Behandlungen in den deutschen Heilbädern und Kurorten.
Gemeinsam muss es uns gelingen, die traditionsreichen Deutschen Staatsbäder in moderner und zeitgemäßer Weise zu führen, um auch der besonderen Verpflichtung der Bürgerinnen und Bürger gerecht zu werden. Tradition und Moderne sollten eine ansprechende und nachhaltige Symbiose eingehen, um die Standorte der Staatsbäder für die Zukunft zu sichern und wettbewerbsfähig zu erhalten.
Der Arbeitskreis Deutscher Staatsbäder erklärt deshalb einvernehmlich, die Politik möge sich einsetzen für:
1. Die Stärkung der ambulanten Kur.
Vor allem bei Ärzten, Therapeuten und Krankenkassen ist nachhaltig über den großen Nutzen der ambulanten Kur im Rahmen von Maßnahmen zur Prävention und Rehabilitation bekannter zu machen. Bürokratische Hürden sind dabei auf ein absolut notwendiges Mindestmaß zu beschränken. Eine Digitalisierung wird ausdrücklich befürwortet. Augenmerk soll auch auf eine bessere Vergütung der Angebote im Rahmen ambulanter Vorsorgemaßnahmen gelegt werden.
2. Den Erhalt der teilweise unter Denkmalschutz stehenden Gebäude, Kuranlagen und Badeeinrichtungen.
Unter Beachtung der länderspezifischen Besonderheiten und der gewachsenen Strukturen sollte zur Erreichung dieses Ziels, die finanzielle Ausstattung der Deutschen Staatsbäder angepasst werden.
Die Deutschen Staatsbäder sehen es als zwingend notwendig an, dass sich Bund und Land aktiv für den Erhalt der Substanz einsetzen. Am Beispiel der Freistaaten Bayern und Sachsen ist zu sehen, wie dies in einem guten Miteinander zwischen Staatsbädern und Landesregierung gelingen kann.
Bad Steben, 19.09.2023
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