Sonntagsgedanken mit Pfarrer Klaus Weigand

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel ...
Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel ...

„Vergiss es nie, dass du lebst, war keine eigene Idee und dass du atmest, kein Entschluss von dir Du bist gewollt, kein Kind des Zufalls, keine Laune der Natur, du bist ein Gedanke Gottes, ein genialer noch dazu. Du bist du! “

Liebe Freunde, so schreibt Jürgen Werth in dem Lied: „Vergiss es nie.“

Als ich noch in Fürth unterrichtet habe, habe ich dieses Lied ganz oft in meinen Klassen gesungen und in den höheren Klassen die Schülerinnen und Schüler aufgefordert, den Satz zu unterstreichen, der ihnen guttut. Die meisten wählten die Aussage: „Du bist gewollt“ und „du bist du – ein genialer Gedanke Gottes“

Ist das nicht eine schöne Aussage: Du und ich, jeder Mensch ist einzigartig, ist wertvoll, ist ein Gedanke unseres Gottes, und jeder ist, so wie er ist, gut und wichtig. Jeder von uns ist von Gott geliebt.

Und deswegen sind wir auch nicht Sklaven unseres Gottes. Als Christen sagen wir immer wieder, dass wir zu Gott gehören. Ja, das stimmt, aber wir sind nicht seine Leibeigenen. Wir sind für ihn so wertvoll, dass er uns als seine eigenen Kinder angenommen hat und dass er zu uns steht, egal, was auch geschieht. Meinen Schülern von damals hat es gut getan, zu erfahren, dass sie gewollt, also angenommen sind und dass sie wertvoll sind, einzigartig und wichtig. Und wir? Kann das der andere auch durch mich spüren: Wir alle sind ein genialer Gedanke unseres Gottes, aber niemals sein Besitz, seine Leibeigenen. Spüren das andere durch uns, wie wertvoll jeder Mensch ist?

Manchmal tut es mir weh, wenn ich erlebe, wie Menschen miteinander umgehen. Da werden dem anderen Fehler nicht vergeben, aber ich verlange, dass jeder mir vergibt. Da wird erwartet, dass mir jemand hilft und mir zu Seite steht, aber ich selbst bin nicht bereit, mich einzubringen.

Liebe Freunde, wenn wir alle einzigartig und wertvoll sind, sollten wir auch genau das dem anderen durch unser Handeln spüren lassen. Deswegen sollten wir miteinander reden, einander beistehen und unterstützen, immer wieder vergeben, weil der, der vor mir steht, du und ich, ein genialer Gedanke unseres Gottes sind. Warum sagen wir das auch oft so wenig zueinander?

Dass Sie das in dieser Woche spüren können, durch andere spüren können, dass Sie, so wie Sie sind, einzigartig sind und ein genialer Gedanke unseres Gottes, das wünsche ich Ihnen. Und ich wünsche Ihnen den Mut, dieses jemandem, wenigstens einem einzigen Menschen in dieser Woche zu sagen, und ihm so ein wenig Mut zu geben.

Ich wünsche Ihnen alles Liebe und Gute.