Summer School 2023 im Landkreis Lichtenfels: Jugendliche arbeiten an Zukunftsthemen
Fünf Absolventen schließen erfolgreich ab und werden ausgezeichnet.
„Ihr könnt stolz sein auf das, was Ihr in den letzten zwei Wochen erarbeitet habt. Ich bin sehr beeindruckt von den Ergebnissen und mit welchem Engagement Ihr diese heute präsentiert habt“, zeigt sich der stellvertretende Landrat Helmut Fischer begeistert. Im Programm der letzten zwei Wochen waren Theorieinhalte und Projektarbeit an den beiden Zukunftsthemen „Nachhaltigkeit“ und „Digitalisierung“ eng miteinander verknüpft. Die Teilnehmer wählten eigenständig ein Projekt, welches Sie ausarbeiteten und schließlich auch präsentierten.
„Bei klassischen Summer Schools an Universitäten beschäftigen sich meist sehr viele Teilnehmer mit globalen Themen. Die Summer School im Landkreis Lichtenfels hingegen, legt den Fokus darauf diese Themen auf lokaler Ebene zu betrachten, die Herausforderungen bzw. Chancen der Thematik im Landkreis auszuloten und mögliche Projekte anzustoßen.“, erklärt Professor Dr. Dr. Alexander Brink, einer der Coaches von der Universität Bayreuth, Inhaber des Lehrstuhls Wirtschafts- und Unternehmensethik im Programm Philosophy & Economics bei der Abschlussveranstaltung der Summer School am Donnerstag.
Begonnen hatte die zweiten Summer School in diesem Jahr am vergangenen Dienstag mit einer Vorstellungsrunde, der Projektauswahl und einer Einführung in Projektmanagement. Zudem erhielten die Teilnehmer eine Führung im Machbar des FADZ, welches sich als Anlaufstelle für digitale Zukunftstechnologien versteht, bei der die Summer School stattfand. Dort erhielten die Teilnehmer auch erste Berührungspunkte in dem von Nachhaltigkeit geprägten Thema Additive Fertigung.
In den folgenden Tagen widmenden sich die Teilnehmer dem Thema Nachhaltigkeit mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN, den sog. SDG‘s.
Außerdem gab es noch eine weitere Theorieeinheit zum Thema Digitalisierung im Dienst der Nachhaltigkeit durch den Coach Dr. Frank Esselmann. Hierbei konnten die Teilnehmer einen Einblick in den Zusammenhang von Daten, Algorithmen, Energie und Ethik erhalten. Das Zusatzmodul Persönlichkeitsentwicklung und Berufsorientierung beschäftigte sich auf lockere Weise mit den Fragen „Wer bin ich? Was kann ich? Was will ich?“. An den Nachmittagen wurde der Fokus auf die Projektarbeit gelegt bei der die Teilnehmer durch die Coaches Leonhard Henke, Tim Winkler und die Klimaschutzbeauftragte des Landkreises, Anika Leimeister, unterstützt wurden.
Informationskampagne „Klicks fürs Klima- Unser Beitrag, unsere Zukunft“
Die Teilnehmer ließen sich vom Projekt: „Digitaler Frühjahrsputz“, ein Projektvorschlag der BAUR-Gruppe, die dieses Projekt bereits im eigenen Unternehmen erfolgreich durchgeführt hat, inspirieren. Zunächst recherchierten die Teilnehmer Zahlen, Daten und Fakten um die größten Hebel zu identifizieren. Es stellte sich heraus, dass 4% der weltweiten Emissionen durch Digitalisierung verursacht werden. Der Anteil der weltweiten CO2-Emissionen, welcher nur durch Streaming verursacht wird, ist 1%. Um diesen Anteil zu kompensieren, müssten jährlich 38 Milliarden Bäume gepflanzt werden. Im Vergleich dazu: der jetzige Baumbestand in Deutschland beträgt 90 Milliarden Bäume. Kompensation ist demnach keine Lösung. Stattdessen sollte man den Konsum nachhaltig gestalten. Die Idee war also, die Nutzer für die Thematik durch eine Informationskampagne mit dem Titel: „Klicks fürs Klima – Unser Beitrag, unsere Zukunft“ zu sensibilisieren. Das Logo für die Kampagne wurde sogar von einer kreativen Teilnehmerin designt.
Die Teilnehmer entschieden sich zunächst, die jüngere Generation für die Thematik sensibilisieren zu wollen. Daher entwickelten sie einen Rollup, eine Art Schautafel für Schulen. Der Rollup gibt einfache Tipps, wie man Datenvolumen, Speicherplatz und Akku sparen kann. Dadurch wird Energie eingespart und somit können Emissionen vermieden werden. Auch die Medienscouts an den Schulen sollen helfen die Informationen zu verbreiten.
Die Teilnehmer gaben weitere Empfehlungen, so sollen in Zukunft möglichst alle Nutzer mit digitalen Endgerät erreicht werden, z.B. über die Website des Landkreises oder anderer öffentlicher Institutionen, über Flyer oder über eine Social Media Kampagne
Am letzten Tag, dem Donnerstagnachmittag, präsentierten die Summer School Teilnehmer schließlich ihre Ergebnisse sowie den erstellten Rollup einer Runde aus Vertretern des Landratsamtes Lichtenfels, der Umweltstation Lichtenfels sowie dem FADZ.
„Wir freuen uns, dass die zweite Summer School in diesem Jahr in unseren Räumlichkeiten im Machbar in Lichtenfels stattfinden konnte. Die Summer School mit Ihrem Thema Nachhaltigkeit und Digitalisierung war bei uns im FADZ, welches das Motto „Die digitale Zukunft gestalten“ trägt, genau richtig aufgehoben. Ich freue mich über die Initiative des Landkreis Lichtenfels und der Universität Bayreuth, dieses Angebot bereitzustellen. Und Respekt an die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler, die die Sommerferien und ihre Freizeit nutzten, um sich mit Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu beschäftigen“, lies Johannes Zeck, Leiter des FADZ Zweckverbands wissen.
Johanna Schlesinger, Teilnehmerin der Summer School, fasste die letzten Tage noch einmal zusammen „Wir haben uns im Team ein cooles Projekt für den Landkreis ausgedacht. Das hat echt Spaß gemacht. Und wir haben viel über Nachhaltigkeit und Digitalisierung gelernt.“
Das Team des Landkreises und der Uni Bayreuth freut sich daher darauf, auch nächstes Jahr wieder eine Summer School auszurichten.
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