Fachgespräch Waldzukunft in Bamberg
Waldidyll statt Bürotristesse. Umgeben von Eichen, Buchen und zwölf weiteren Baumarten haben sich CSU-Abgeordnete mit der Waldbesitzervereinigung Bamberg ausgetauscht. Für das Fachgespräch Waldzukunft bei Windischletten konnte die Bamberger Landtagsabgeordnete Staatsministerin Melanie Huml den Vorsitzenden der Europäischen Volkspartei (EVP) und bayerischen CSU-Europaabgeordneten Manfred Weber gewinnen.
„Die EU-Kommission reguliert zunehmend auch unsere Wälder. Deshalb war es mir wichtig, meinem Europakollegen ein Musterbeispiel nachhaltiger Forstwirtschaft zu zeigen und mit den Praktikern vor Ort ins Gespräch zu kommen“, erklärte Europaministerin Huml. Mit dabei Waldbesitzer aus Region, der Präsident des Bayerischen Waldbesitzerverbands Josef Ziegler, die Vorsitzende der Waldbesitzervereinigung Bamberg Angelika Morgenroth, der Landtagsabgeordnete Holger Dremel und die Europaabgeordnete Monika Hohlmeier.
Wald schützen und nützen. Beides ist wichtig und geht im Einklang. Mit ihrem Anliegen rennen die Waldbauern bei den CSU-Abgeordneten offene Türen ein. „Sture Ideologie und romantische Waldverklärung bringen uns nicht weiter. Wir brauchen pragmatische Lösungen, um unsere Wälder gesund zu halten“, betonte Huml.
70 Prozent der bayerischen Wälder bestehen aus Fichten und Kiefern. Viele dieser Nadelbäume müssen zugunsten einer neuen Generation von Mischwald weichen. Die Anpassung der Wälder an ein wärmeres Klima, die dafür notwendige Anreicherung mit wärme- und trockenheitstoleranten Baumarten ist aufwendig und mit hohen Kosten verbunden.
„In Bayern unterstützen wir unsere Waldbauern, sowohl bei der Waldpflege als auch bei der Anpassung unserer Wälder an den Klimawandel. Zugleich setzen wir uns für die Nutzung von Holz als nachhaltigem und natürlichem Rohstoff ein“, berichtete Huml und verwies auf den erfolgreichen Einsatz Bayerns bei den Verhandlungen zur Erneuerbaren Energien-Richtlinie (RED III). Im engen Zusammenspiel, insbesondere mit dem EVP-Fraktionsvorsitzenden Manfred Weber, sei es gelungen, dass Energie aus Waldholz weiterhin ihren Status als erneuerbare Energie behält.
Ausdrücklicher Dank dafür kam von Verbandspräsident Josef Ziegler und den weiteren Waldbesitzern. „Bei der Erstellung neuer Richtlinien und Verordnungen brauchen wir dringend Ihre Unterstützung, denn die Interessensvertretung der Waldbesitzenden in Brüssel ist zu schwach aufgestellt. Umso wichtiger sind Abgeordnete, die in ihren Stimmkreisen immer wieder das Gespräch mit Praktikern im Wald suchen“, so der Appell von Josef Ziegler.
Bayerischer Landtag ABGEORDNETE MELANIE HUML Staatsministerin Mitglied der CSU-Fraktion Verantwortlich: Claudia Bachmann Pressereferentin Tel.: (0951) 96 43 97 42 Fax: (0951) 96 43 97 40 Email: cb@melanie-huml.de Abgeordnetenbüro Melanie Huml, MdL Luitpoldstr. 55 96052 Bamberg Wie gesunde Waldzukunft aussehen kann, hier im Waldstück der Familie Morgenroth wird das deutlich: ein Mix aus 14 Baumarten, hochgewachsene Altstämme zwischen unterschiedlichsten Jungbäumen. „Es ist offensichtlich: Waldpflege, Aufforstung und Umbau des Waldes gelingen dort, wo Schadholz beseitigt, neu angepflanzt und der Wildbestand in Grenzen gehalten wird“, sagte der Landtagsabgeordnete Holger Dremel.
Die Devise der Waldbauern: Schützen und Nützen. „Bei uns in Bayern dominiert mit 40 Prozent der Fläche kleinteiliger Waldbesitz in den Händen von rund 500.000 Eigentümerfamilien.
Wegen der geringen Nutzungen hat sich der Holzvorrat dieser Wälder in den letzten 70 Jahren verdoppelt. Deshalb wird im Zuge des anstehenden Baumartenwechsels die Verfügbarkeit des Rohstoffes Holz in den nächsten Jahrzehnten deutlich steigen“ so Josef Ziegler vom Bayerischen Waldbesitzerverband.
Für die Vorsitzende der Waldbesitzervereinigung Bamberg e.V. Angelika Morgenroth, war es wichtig aufzuzeigen, wie sich die letzten Entscheidungen des EU-Parlaments in Bezug auf die Waldnutzung in Europa auswirken. „Gerade Kleinstwaldbesitzer stehen vor kaum lösbaren Aufgaben und fürchten um eine schleichende Enteignung“, so Morgenroth. Die Vorsitzende wies insbesondere darauf hin, dass Politik die Betroffenen und Praktiker frühzeitig einbinden und mitnehmen muss, um ideologisch und realitätsfremde Beschlüsse zu verhindern.
Bei der Waldnutzung fallen neben wertvollem Bauholz auch viele geringwertige Nebenprodukte an, die als dezentral verfügbare Wärmeenergie genutzt werden können.
„Unsere Wälder sind wertvoll, als CO2-Speicher, Lebensraum, Erholungsgebiet und eben auch als Rohstofflieferant. In Bayern setzen wir auf die richtige Balance aus Schützen und Nützen“, fasste Huml zusammen.
Die Abschlussbilanz des EVP-Vorsitzenden Manfred Weber: „Die bayerische Art der Waldnutzung ist die richtige und die wollen wir jetzt europarechtlich umsetzen.“
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