Letzte Generation Bamberg ruft zu Protestmarsch auf

Pressemitteilung der „Letzte Generation Bamberg“:

Wirksamer Klimaschutz statt Kriminalisierung von Protestierenden

Die Letzte Generation Bamberg ruft zu einem Protestmarsch in Bamberg auf. Start ist am 6.9. um 16:30 Uhr am Wilhelmsplatz 1 vor dem Oberlandesgericht Bamberg.

In den letzten zwei Wochen haben wir in Bayern die Folgen der Klimaerwärmung direkt zu spüren bekommen. Hochwasser in Oberbayern[1], Hagel beschädigte 80 Prozent der Häuser in Bad Bayersoien[2] und in Nürnberg mussten Menschen aus überfluteten Unterführungen gerettet werden[3].

Zur gleichen Zeit protestieren Unterstützer:innen der Letzten Generation in Bayern gegen die Untätigkeit der Landes- und Bundesregierung, wirksame Maßnahmen zum Klimaschutz zu ergreifen. Der aktuelle Zustand wird ebenfalls von 60 Verfassungs- und Völkerrechtler:innen in einem offenen Brief angeprangert und die Regierung aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, die mit der Verfassung und dem Völkerrecht vereinbar sind[4].

Anstatt diese verfassungswidrigen Zustände endlich zu beenden, werden friedliche Menschen in mehrwöchiger umstrittener Präventivhaft festgehalten[5]. Aktuell befinden sich vierzehn Unterstützer:innen der Letzten Generation für bis zu 30 Tage in Haft .

Ronja Künkler (24, Regensburg) sagt: “Die Klimakrise lässt sich nicht auf Dauer verdrängen! Ich will meinen Neffen und Nichten in die Augen sehen können, wenn sie mich später fragen: „Was hast du damals gemacht?“ Wenn vor meinen Augen ein Unrecht geschieht, dann sehe ich das als meine moralische Pflicht an, mich dem friedlich in den Weg zu stellen. Wir haben noch eine Chance und die möchte ich nutzen!”

Beim Protestmarsch am 06.09.2023 wollen wir uns mit den Inhaftierten solidarisieren und auch durch die Störung des Alltags die Regierung zum Handeln zwingen. Jeden Tag der Untätigkeit werden kommende Generation teuer bezahlen.

Ernst Hörmann (73, Freising), Maschinenbauingenieur im Ruhestand, Vater von drei Kindern und Großvater von acht Enkelkindern, ist sich der Risiken des zivilen Widerstands durchaus bewusst: “Ich weiß was auf die Menschen zukommt, sollten wir die Klimakrise nicht noch eindämmen, deshalb fühle ich mich gezwungen das stärkste zu tun, was in meiner Reichweite mir möglich ist. Um das Schlimmste für meine Kinder und Enkelkinder noch zu verhindern, bin ich auch bereit, ins Gefängnis zu gehen.”

Um den Menschen in Präventivhaft zu zeigen, dass wir sie in ihrem Protest unterstützen, werden wir während des Protestmarsches allen die Möglichkeit geben, kleine Grußbotschaften zu verfassen. Diese werden dann gesammelt per Post an die Inhaftierten geschickt.

[1]https://www.merkur.de/bayern/zahlreiche-weitere-regionen-betroffen-hochwasser-alarm-in-bayern-hoechste-warnstufe-in-drei-landkreisen-92487292.html#id-pageApi-Dauerregen

[2]https://de.euronews.com/video/2023/08/28/apokalyptische-bilder-im-august-sturm-und-hagel-in-bayern

[3]https://www.morgenpost.de/vermischtes/article239216801/unwetter-gewitter-nuernberg-ueberschwemmung-polzei-feuerwehr.html

[4]https://verfassungsblog.de/fur-eine-volker-und-verfassungsrechtskonforme-klimaschutzpolitik/

[5]https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/praeventivhaft-klima-protest-bayern-101.html