Fledermäuse im Haus – Amt für Umwelt- und Klimaschutz Bayreuth gibt Tipps

Fledermaus. Foto: Pixabay
Fledermaus. Foto: Pixabay

In diesen Tagen beginnen viele Fledermäuse ihre Sommerquartiere, meist auf Dachböden, in Mauerspalten oder hinter Verschalungen, in denen die Jungen aufgezogen wurden, zu verlassen. Bis sie frostsichere Quartiere wie ruhige, feuchte Keller oder Höhlen beziehen, vagabundieren die Tiere sozusagen „heimatlos“ umher und suchen sich in der Morgendämmerung einen Platz, an dem sie ungestört den Tag verschlafen können. Immer wieder verirren sich Zwergfledermäuse durch offene Fenster in Häuser und Wohnungen.

Meist ist ein gekipptes Fenster schuld daran, dass Zwergfledermäuse in die Wohnung fliegen. Die etwa vier Zentimeter großen und maximal sechs Gramm schweren Winzlinge versuchen dann oft, sich in Vorhangfalten oder hinter Bildern zu verstecken. Wollte man eine solche „Invasion“ ganz verhindern, müsste man die Fenster nachts entweder geschlossen halten oder mit Fliegengittern sichern.

Sind dennoch Fledermäuse in die Wohnung eingedrungen, ist es am einfachsten, bis zum Abend zu warten. Mit Beginn der Dämmerung sollte man die Fenster ganz öffnen und warten, bis die kleinen Gäste ausgeflogen sind. Zumindest für diese Nacht empfiehlt es sich dann, die Fenster geschlossen zu lassen.
Ansonsten sammelt man die kleinen Tiere vorsichtig aus ihrem Unterschlupf, steckt sie in ein Stoffsäckchen, einen Baumwollbeutel oder einen Schuhkarton und bewahrt sie bis zum Abend an einem ruhigen, dunklen Ort auf. In der Dämmerung sollte man sie unbedingt außerhalb des Hauses, aber in der Nähe, an einem ungestörten Ort frei lassen und warten, bis alle Tiere sicher weggeflogen sind. Das städtische Amt für Umwelt- und Klimaschutz bittet darum, die Tiere dabei nur mit Handschuhen anzufassen.

Keinesfalls dürfen die flatternden Besucher getötet werden, da sie laut Bundesnaturschutzgesetz als besonders geschützte Tierart gelten. Verstöße können mit einem empfindlichen Bußgeld geahndet werden.

Fledermausbeobachtungen werden beim Amt für Umwelt- und Klimaschutz gesammelt.

Die geheimnisvolle Lebensweise der Fledermäuse beflügelt seit Jahrhunderten die Phantasie der Menschen. Der zielsichere Flug durch die dunkle Nacht weckte allerlei Aberglauben. Erst seit den 1940er Jahren weiß man, dass sich die kleinen Flugkünstler mit Hilfe von Ultraschallrufen orientieren, die für den Menschen nicht hörbar sind. Heute unterscheidet man in Deutschland 23 verschiedene Fledermausarten, die sich ausschließlich von Insekten ernähren. 18 davon wurden in den letzten Jahren bei Kartierungen im Bayreuther Stadtgebiet nachgewiesen.

Im Amt für Umwelt- und Klimaschutz werden unter den Telefonnummern 0921 25-1143 und 25-1175 alle Informationen über Fledermäuse im Stadtgebiet, über ihre Quartiere, Angewohnheiten sowie sonstige Beobachtungen gesammelt. Sie sind für den weiteren Fledermausschutz wichtig. Die Mitarbeiter beraten auch gerne für den Fall, dass sich eine Fledermaus ins Haus oder die Wohnung verirrt hat.