Der Bamberger Nachhilfe-Spezialist Erwin Sternadl hat getestet, ob sich verpasster Lernstoff mit Künstlicher Intelligenz aufholen lässt
Mehr Erfolg in der Schule dank ChatGPT?
Wie sich Künstliche Intelligenz nutzen lässt, um verpassten Lernstoff in den Ferien nachzuholen
Mit dem Beginn der Sommerferien startet für etliche Schülerinnen und Schüler eine regelrechte Aufholjagd. Lücken im Lernstoff sollen geschlossen werden, für manche stehen auch Nachprüfungen am Ende der Ferien an. Lässt sich Künstliche Intelligenz nutzen, um sich eigenständig Lernstoff anzueignen? Der Bamberger Sprachspezialist Erwin Sternadl, der seit mehr als 30 Jahren als Nachhilfe-Lehrer für Französisch, Englisch und Latein tätig ist, hat den Praxis-Test mit der kostenfreien Version der Chatanwendung ChatGPT (Version 3.5) gemacht. Hier sind seine Ausführungen:
Punkt 1: Planung und Motivation
ChatGPT lässt sich gut für die Planung nutzen. Individuelle Lernpläne können mit relativ einfachen Prompts erstellt werden (so werden die Eingabe-Anweisungen bei ChatGPT genannt). Zum Beispiel für das Fach Latein in der 7. Klasse. Der entsprechende bayerische Lehrplan lässt sich über eine einfache Google-Suchanfrage finden. Die Abschnitte, die für das individuelle Nachlernen relevant sind, kann man markieren und kopieren. In Kombination mit einem entsprechenden Prompt, bspw. – „Kannst du mir einen Lernplan erstellen? Ich will täglich von Montag bis Freitag 2 Stunden lernen. In den ersten beiden Wochen möchte ich folgende Themen behandeln. // (hier wird dann der Text aus dem Lehrplan eingefügt)“ – erstellt ChatGPT eine konkrete Anweisung, was an welchem Tag gelernt werden soll.
Punkt 2: Zusammenfassungen, grammatikalische Erklärungen, Übersetzungen
Bei der Arbeit mit Texten erzielt die Künstliche Intelligenz gemischte Ergebnisse. Für das Zusammenfassen von Texten ist ChatGPT gut geeignet. Texte von bis zu 4000 Zeichen werden übersichtlich zusammengefasst. Zudem kann man sich von zahlreichen literarischen Werken Inhaltszusammenfassungen geben lassen. Auch das Erklären von Grammatik-Fragen funktioniert gut. Wer sich den Ablativ in Latein, den Subjonctif im Französischen oder das Gerundium im Englischen sehr verständlich erklären lassen will, der bittet ChatGPT den entsprechende Grammatik-Fall so zu erläutern, dass ihn ein Fünfjähriger versteht. Übersetzungen hingegen, gerade bei Latein, sind mit Vorsicht zu genießen. Hier sollte man das Ergebnis immer anhand entsprechender Quellen (Reclam-Übsetzungen etc.) nachprüfen. Im Englischen und Französischen werden dagegen bessere Ergebnisse erzielt. So kann man Sätze umformulieren, sich einzelne Wörter übersetzen sowie Multiple Choice-Testfragen erstellen lassen und Dialoge in der gewünschten Sprache mit der KI führen. Hier empfiehlt es sich einfach zu experimentieren.
Punkt 3: Fazit
ChatGPT bietet eine große Bandbreite an Möglichkeiten, um selbstständig Lernstoff zu üben. Dennoch empfiehlt Erwin Sternadl eine kombinierte Vorgehensweise. „ChatGPT kann das eigenständige Lernen verstärken, für die fachliche Betreuung ist es jedoch am besten, immer einen entsprechenden Nachhilfe-Lehrer oder Experten an der Hand zu haben, der die Ergebnisse überprüft und einordnet.“
Speziell für den Zeitraum der Sommerferien bietet Erwin Sternadl eine ortsunabhängige Intensiv-Nachhilfe in Französisch, Englisch und Latein per Telefon und Video-Call an. Alle Infos gibt es telefonisch unter 0951/ 20 36 68 sowie auf www.sternadl.de.
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