Tarifeinigung bringt Beschäftigten von Adidas, Puma und den Schuhfirmen sattes Plus
Entgelterhöhung plus Inflationsausgleichsprämie plus Demografie-Betrag: IGBCE und Arbeitgeber haben sich am 2. August in der zweiten Tarifrunde in Berlin auf einen Abschluss in der Schuh- und Sportartikelindustrie geeinigt. 13.000 Beschäftigte arbeiten in der Branche, 8.000 allein bei dem börsennotierten Sportartikelhersteller Adidas.
„In einer denkwürdigen Tarifverhandlung die beiden Seiten Geduld und Nerv abverlangt haben, haben wir ein gutes Gesamtpaket für die Beschäftigten geschnürt“, so IGBCE-Verhandlungsführer Frieder Weißenborn nach einem langen Verhandlungstag. Ohne diese Einigung um fünf für zwölf wäre es ab dem 4. August zum Warnstreik gekommen, vorrangig an den Logistikstandorten des Adidas-Konzerns.
Richtig sei, dass die Vergütungen bei Adidas, dem mit Abstand größten und wirtschaftlich stärksten Arbeitgeber der Branche, zusätzlich stiegen. „Der Dax-Konzern kann sich hinter dem Mittelstand nicht mehr verstecken. Die Beschäftigten haben Anspruch, an den wirtschaftlichen Erfolgen beteiligt zu werden. Das gelingt mit dem Abschluss.“
Auf folgendes Gesamtpaket haben sich beide Seiten geeinigt:
- 1.000 Euro Inflationsausgleichsprämie für das Jahr 2023
- 1.000 Euro Inflationsausgleichsprämie für das Jahr 2024
- Auszubildende erhalten jeweils 500 Euro Inflationsausgleichsprämie, Teilzeitbeschäftigte anteilig
- ab 1. August 2023 Erhöhung der Entgelte um 200 Euro (Adidas) bzw. um 150 Euro (Schuhindustrie)
- ab 1. Oktober 2024 Erhöhung der Entgelte um 150 Euro (Adidas) bzw. um 100 Euro (Schuhindustrie)
- ab 1. September 2023 Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 50 Euro
- ab 1. September 2024 Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 50 Euro
- Neuabschluss des Demografie-Tarifvertrages mit einem Beitrag von 750 Euro pro Beschäftigten ab 1. Januar 2025 (Adidas) bzw. von 400 Euro pro Beschäftigten (Schuhindustrie)
Der Dax-Konzern Adidas stellt allein gut 8.000 Beschäftigte in dieser Tarifrunde, sowohl in der Zentrale in Herzogenaurach, als auch in den Logistikzentren in Bayern und im niedersächsischen Rieste sowie in den Adidas-Stores. Weitere Unternehmen, für die verhandelt wird, sind beispielsweise Puma, Lloyd oder Ara.
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