Bayreuther Strategieprozess nimmt Fahrt auf
Was braucht eine zukunftsfähige Innenstadt? Fitness-Check, Perspektiven-Werkstatt und Barcamp geben erste Antworten
Die Stadt Bayreuth arbeitet derzeit an einer Zukunftsstrategie für die Bayreuther Innenstadt. Aufbauend auf den von städtischer Wirtschaftsförderung und Stadtplanung in den Jahren 2021 und 2022 durchgeführten Onlineforen und Befragungen bei wichtigen Akteuren der Innenstadt sowie der Bürgerschaft, ist gemeinsam mit dem externen Stadtplanungsbüro Stadt + Handel ein Strategieprozess angestoßen worden. Sein Ziel ist die Entwicklung einer gemeinsamen Zukunftsstrategie für die Innenstadt. Sie soll für Gewerbetreibende, für die Bürgerschaft und für Gäste Bayreuths gleichermaßen einen Mehrwert schaffen. Dabei ist man bereits ein gutes Stück vorangekommen.
So wurden im Zuge eines sogenannten „Fitness-Checks“ der Status-Quo, erste Schwerpunkte sowie Stärken und Schwächen sowohl für die Innenstadt insgesamt, als auch für definierte Teilräume zusammengefasst. Die Innenstadt weist sechs Teilräume mit unterschiedlichen funktionalen und städtebaulichen Qualitäten auf. Um diese weiter auszubilden, werden vier „to-do´s“ für die Innenstadtentwicklung identifiziert:
- Innenstadt ist AUSHÄNGESCHILD (Die Innenstadt benötigt ein eigenes Aushängeschild, was macht die Innenstadt wirklich aus?),
- VIELFALT (Die Innenstadt besteht nicht nur aus der Maximilianstraße, die einzelnen Lagebereiche und ihre Qualitäten müssen sichtbar gemacht werden),
- MULTIFUNKTIONALITÄT (Nutzungskonflikte der Innenstadt – Gastronomie vs. Wohnen vs. Ausgehen – müssen harmonisiert werden),
- MEHR ALS SHOPPING (Innenstadt muss mit grünen Aufenthaltsoasen zum Verweilen einladen, auch außerhalb der Ladenlokale und Öffnungszeiten).
Bei einer Perspektiven-Werkstatt mit Verantwortlichen aus den Bereichen Wirtschaft, Immobilien, Handel, Veranstaltungen, Nachhaltigkeit, der Kultur- und Kreativwirtschaft sowie der Jugendbeteiligung wurden Hauptzielgruppen für die Bayreuther Innenstadt definiert. Dafür schlüpften die Teilnehmenden in die Rolle einer von ihnen ausgewählte fiktiven „Person“. In einer zweiten Arbeitsphase durchliefen sie in der Rolle der von ihnen ausgewählten Person den Weg vom Impuls zum Besuch der Innenstadt bis hin zur Bindung von Kundinnen und Kunden. Dabei wurden verschiedene Fragestellungen abgearbeitet: Wer oder was hat mich animiert, die Innenstadt aufzusuchen? Welche Dinge möchte ich im Vorfeld des Besuchs wissen? Welche Orte suche ich in der Innenstadt auf? Was erlebe ich in der Innenstadt?
Zentrale Bausteine fürs Anforderungsprofil
Eine erste Auswertung der Ergebnisse zeigt, dass sich die Anforderungen an eine zukunftsfeste Innenstadt unabhängig von Alter und beruflichem Hintergrund auf zentrale Bausteine eingrenzen lassen: So die Forderung nach einem Ausbau insbesondere des ÖPNV- und Radverkehrs, attraktive innenstadtnahe Aufenthaltsräume mit Grün und am Wasser, die Vermeidung von Hitzeinseln in der Innenstadt durch viel Grün und schattenspendende Bäume, eine belebte Innenstadt, in der rund um die Uhr entsprechende Angebote vorgehalten werden und ein umfassender Innenstadt-Mix aus kulturellen Angeboten, der Möglichkeiten zum Rückzug ins Grüne, attraktiven Shopping-Erlebnissen, Gastronomie, Events und Sport.
Um zielgerichtet die Interessen junger Menschen abzufragen und in den Strategieprozess einfließen zu lassen, wurde vor wenigen Tagen zudem ein sogenanntes „Barcamp“ organisiert. Der Hintergrund dafür ist, dass die Campus-Universität mit ihren Studierenden ein hohes Potenzial an jungen Besucherinnen und Besuchern der Innenstadt darstellt, die noch stärker für diese gewonnen werden sollen und zu einer Belebung und Prägung der Innenstadt beitragen können. Daher wurde mit dem Barcamp explizit für diese Zielgruppe ein eigenes Beteiligungsformat entwickelt. Dabei stand die Zukunft der Bayreuther Innenstadt als Oberthema fest. Die Studierenden tauschten sich zu unterschiedlichen Themen wie Sportangebote in der Innenstadt, Nachtleben und Kneipenkultur, „Grüne Stadt Bayreuth“, eine familiengerechte Innenstadt, Urban Gardening, Gastronomie oder die Nutzung von Leerständen aus.
Ausblick
Im September wird es ein weiteres Beteiligungsformat im Innenstadtprozess geben, zu dem weitere Teile der Öffentlichkeit eingeladen werden.
Zusammenfassungen der vergangenen Veranstaltungen sowie weitere Informationen können auf der Homepage der Stadt Bayreuth unter www.Zukunft-Innenstadt.bayreuth.de abgerufen werden. Für Auskünfte und Rückfragen stehen die Verantwortlichen unter Mail Innenstadtprozess@stadt.bayreuth.de zur Verfügung.
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