Gerettetes Erbe: Bambergs „Untere Gärtnerei“
Sonderausstellung im Gärtner- und Häckermuseum beleuchtet Verkehrsplanung der 1960er Jahre
Es wäre ein entscheidender Eingriff in das heutige Welterbe gewesen, mindestens 80 Baudenkmäler wären zerstört und ein immaterielles Erbe der Stadt Bamberg nachhaltig geschädigt worden: Die Verkehrsplanung „Durchbruch Mitte“ sah in den 1960er Jahren einen Straßendurchbruch in der Unteren Gärtnerei mit massiven Folgeschäden vor. Die Sonderausstellung „Gerettetes Erbe: Bambergs Untere Gärtnerei und die Verkehrsplanung ,Durchbruch Mitte‘ im Gärtner- und Häckermuseum“ widmet sich nun den Hintergründen.
„Die bereitwillige Inkaufnahme der Zerstörung von Kulturgut zugunsten einer schnelleren Verkehrsverbindung erscheint uns heute in Bamberg zum Glück unvorstellbar“, so Stephanie Eißing, Leiterin des Gärtner-und Häckermuseums, „tatsächlich war aber in den 1960er Jahren der vorherrschende Trend, alles der ‚Autogerechten Stadt‘ unterzuordnen.“ Dank beharrlicher Wiederstände in der Bevölkerung und unter den Bamberger Gärtnern wurde der „Durchbruch Mitte“ schlussendlich nicht realisiert. Warum die Planung trotzdem gravierende Spuren im Gebiet hinterlassen hat und inwiefern die vergangenen Entwürfe die Bewerbung Bambergs als Welterbestätte beeinflussten, können Interessierte noch bis zum 5. November 2023 in der Kabinettsausstellung im Gärtner- und Häckermuseum erfahren.
Auch Sonderführungen zu der Ausstellung bietet Museumsleiterin und Stadtheimatpflegerin Stephanie Eißing an folgenden Terminen 2023 an: 17. August, 18. August, 8. September und 6. Oktober, jeweils um 16 Uhr. Es ist lediglich der Museumseintritt zu entrichten.
Das ganze Jahresprogramm des Museums findet sich auf der Museumshomepage unter www.ghm-bamberg.de. Weitere Veranstaltungen, Vorträge und Events rund um das Thema Gärtnerstadt unter: www.welterbe.bamberg.de/de/projekte/jubilaeum.
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