Verein Unser Steigerwald e.V.: „Weiterhin massiver Widerstand gegen Nationalpark“
Pressemitteilung von Unser Steigerwald e.V.:
Wald schützt das Klima – aber nur, wenn er auch nachhaltig bewirtschaftet wird. Deshalb und aus vielen weiteren Gründen lehnt der Verein Unser Steigerwald e.V. das unsinnige Großprojekt Nationalpark im Steigerwald rigoros ab. „Wer den Wald sich selbst überlässt, lässt ihn sterben und schützt damit weder das Klima noch die vielen Arten, die in dem seit vielen Jahrzehnten nachhaltig bewirtschaften Steigerwald vorhanden sind“, erklärt der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Oskar Ebert.
Der Widerstand im Steigerwald gegen das Großprojekt Nationalpark wird deshalb nicht nachlassen, sondern findet bereits breiten Rückhalt in der Bevölkerung. Im Vergleich zu den 1.004 Wahlberechtigten, die mehrere Naturschutzverbände in ganz Bayern aktuell zum Thema „Nationalpark Steigerwald“ befragen ließen, haben sich über 3.600 Bürgerinnen und Bürger sowie 58 Gemeinden, Verbände und Organisationen ganz bewusst im Verein Unser Steigerwald e.V. zusammengeschlossen, um sich gegen die Ausweisung eines Nationalparks zu wehren. Das macht die bayernweite Umfrage bei gerade mal 0,0001% der bayerischen Wahlberechtigten (1.004 Befragte) nahezu bedeutungslos.
Dass sich Bürgerinnen und Bürger, die von einer Ausweisung eines Nationalparks überhaupt nicht betroffen sind, schnell zu einer Ja-Antwort hinreißen lassen, ist vorstellbar aber im Ergebnis wertlos. Noch dazu wurde in der Frage keine Alternative aufgezeigt. Nur wer sich umfassend informiert, kann eine ernstzunehmende Antwort geben. So ist zum Beispiel zu vermuten, dass die wenigsten Angerufenen wussten, dass die Artenvielfalt im Falle eines Nationalparks abnehmen würde. Auch dürften die bestehenden Möglichkeiten des sanften Tourismus, wie z.B. das deutschlandweit nachgefragte Trekkingkonzept, den Angerufenen nicht bekannt gewesen sein.
Die Kampagne der Naturschutzverbände wird als Wahlkampf-Aktion ins Leere laufen, weil gewichtige Argumente gegen ein großflächiges Verbot der Holzgewinnung im Steigerwald sprechen: Zum einen stellt die nachhaltige Holznutzung als Ersatz von fossilen Rohstoffen einen wesentlichen Faktor für den Klimaschutz dar. So können umwelt- und klimaschädliche Stoffe, wie Beton oder Plastik, aber auch Kohle, Gas und Erdöl ersetzt werden. Zum anderen bildet die vorsichtige und nachhaltige Nutzung von Laubbäumen im Staatswald die Grundlage für das Überleben der großen Zahl an Laubholz verarbeitenden Betriebe im Steigerwald. Das “Holz der kurzen Wege“ aus der Region senkt zudem den CO2-Ausstoß beim Transport.
Der Verein Unser Steigerwald e.V. und seine Mitglieder werden weiter für die Fortsetzung der jahrtausendelangen Nutzung der Wälder im Steigerwald kämpfen. Mit dem Ebracher Trittsteinkonzept steht eindeutig das bessere Konzept zur Verfügung: Das europaweit anerkannte Naturschutzkonzept, das seit 16 Jahren im Steigerwald umgesetzt wird, lässt die Artenvielfalt wachsen, ermöglicht den Waldumbau hin zu klimastabilen Wäldern, heißt Waldbesucher auf ganzer Fläche willkommen und sichert den nachwachsenden Rohstoff Holz. Das alles kann ein Nationalpark nicht leisten. „Klimakrise, Energiekrise und Finanzkrise werden sich weiter verschärfen und sind weitere wichtige Argumente gegen einen Nationalpark“, so Ebert.
Verein Unser Steigerwald e.V.
www.unser-steigerwald.de
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