Leserbrief: „Trittsteinkonzept passt gut in den Steigerwald, ein Nationalpark nicht!“
Antwort zum Leserbrief von Dr. R. Atzmüller vom 20.Juli 2023, als Antwort zum Artikel vom 12.7.23 „Verein Unser Steigerwald e.V.: Mundtot machen als letztes Argument“
Trittsteinkonzept passt gut in den Steigerwald, ein Nationalpark nicht!
Die Einladung von Bundesministerin, Frau Lemke in den Steigerwald war eine einseitige, missglückte Propagandaveranstaltung. Eine Ministerin ist für alle da und muss die Argumente verschiedener Seiten berücksichtigen. Im Sinne einer neutralen Meinungsbildung wäre es daher besser gewesen, den Verein „Unser Steigerwald“ mit einzuladen. Schließlich wurde doch noch ein empfehlenswertes Buch zum Thema „Trittsteinkonzept“ überreicht. Die Lektüre wird der Ministerin zeigen:
Intelligentes Trittsteinkonzept ist besser als orthodoxer Nationalpark!
Im dicht besiedelten Steigerwald mit 7.500 Einwohnern, 39 Ortschaften und 200 km Straßen ist rein geografisch kein Nationalpark realisierbar. Bis heute ist noch kein Konzept bekannt, wie in dieses Gebiet, wo man von einem Kirchturm zum nächsten blicken kann, ein Nationalpark (NP) eingefügt werden soll. Ein jüngstes, mit großem Pressewirbel veröffentlichtes Gutachten von Prof. Knapp zeigt keine Lösung für ein Zonierungskonzept auf. Es wird hilflos auf einen „Suchraum“ verwiesen“. Warum findet der Gutachter in diesem „Suchraum“ keinen Nationalpark? War das nicht seine Aufgabe? Das Gutachten ist ein Eingeständnis der Nichtmachbarkeit eines NP im Steigerwald.
Egal wie viele Menschen dafür oder dagegen sind; ein NP ist ganz einfach sachlich nicht realisierbar. Das Projekt steckt in einer peinlichen Sackgasse. Vorwärts geht nichts, weil es durch die Siedlungsdichte blockiert ist. Ein gesichtswahrender Projektausstieg geht auch nicht mehr, weil bereits zu viele Ressourcen sowie Beitrags- und Spendengelder investiert wurden und das Projekt unter öffentlicher Beobachtung steht. In dieser misslichen Lage geht es nur noch darum, störende Fakten zu verbergen und zur Ablenkung Stimmungen aufbauen in Richtung Urwaldromantik und Waldvernichtungsängste.
Dagegen hat die langjährige Erfahrung mit dem Trittsteinkonzept bewiesen, dass es hervorragend zum Steigerwald passt. Es ist gut für Klima, Wald und Mensch. Von der UN wurde es mit der international anerkannten höchsten ökologischen Qualität als TOP-10-Projekt ausgezeichnet.
Das 65 %- Ziel der Ampelregierung ist längst erreicht und weit überschritten. Im Steigerwald ist man schon weiter und moderner als anderswo!
Das Trittsteinkonzept ist ökologischer als ein Nationalpark
Mit einem NP würden mehr als 8.000 Hektar Wald aus der Nutzung genommen. Rund 47.000 fm Holz mit einem nutzbaren Energieinhalt von ca. 87 Mio. kWh würden nutzlos verrotten. Dabei würde genauso viel CO2 entweichen wie bei der Verbrennung. 15.000 Bewohner wären von einer ökologischen Wärmeversorgung abgeschnitten. Bei Ersatz von Holz durch fossile Werk- und Brennstoffe würde jährlich ein Bedarf von 15 Mio. Liter Öl provoziert. Zusätzlich zur CO2- Emission des verfaulenden Holzes würde noch 36 Mio. kg fossile CO2- Emission entstehen. Holz als Werkstoff wäre jährlich durch 3 Mio. kg Kunststoff oder 8 Mio. kg Stahl zu ersetzen. Das Trittsteinkonzept vermeidet diese Klimaschädigung.
Das Trittsteinkonzept ist klimafreundlicher als ein Nationalpark.
Gegenüber dem NP Bayer. Wald hat der Kreis Haßberge mit seiner Holzwirtschaft die höheren Arbeitseinkommen, die höhere Steuerkraft, die niedrigere Arbeitslosigkeit und die niedrigere kommunale Verschuldung.
Auch aus wirtschaftlicher Sicht ist das Trittsteinkonzept besser als ein Nationalpark.
Ein NP ist nicht nur klimaschädlich durch unnötige Emissionen, sondern auch sozialschädlich durch jährlich ca. 22 Mio. Euro Subventionen wie z. B. im Bayer. Wald. Davon könnte man gut 500 Pflege- oder Lehrkräfte finanzieren.
Das Trittsteinkonzept ist sozialer als ein Nationalpark.
Es gibt keine Anordnungen einer Nationalparkbehörde von oben herab. Das Trittsteinkonzept ist so freiheitlicher als ein Nationalpark.
Insgesamt gesehen, ist das Trittsteinkonzept ökologischer, klimafreundlicher, wirtschaftsfördernder, sozialer und freiheitlicher als ein Nationalpark!
Prof. Dr. Willi Rößner
Stadtbergen
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