Erzbistum Bamberg gratuliert Kardinal Brandmüller zum 70. Priesterjubiläum

Diözesanadministrator Gössl: „Seine mahnende Stimme ist geprägt von ernsthafter Sorge um die Zukunft der Kirche in Deutschland“

Kardinal Walter Brandmüller 2018 im Bamberger Dom. © Pressestelle Erzbistum Bamberg

Kardinal Walter Brandmüller 2018 im Bamberger Dom. © Pressestelle Erzbistum Bamberg

Weihbischof Herwig Gössl gratuliert dem aus dem Erzbistum Bamberg stammenden Kardinal Walter Brandmüller zum 70. Jubiläum seiner Priesterweihe. Der 94-jährige frühere Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaft wurde in Ansbach geboren und war Kaplan in Kronach und Bamberg, bevor er sich in den Dienst der theologischen Wissenschaft, insbesondere der Kirchengeschichte stellte. Am 26. Juli 1953 empfing er vom Bamberger Erzbischof Joseph Otto Kolb die Priesterweihe.

Auch als langjähriger Mitarbeiter der römischen Kurie habe Brandmüller seine fränkische Heimat nie aus dem Blick verloren, betonte Gössl. Zuletzt feierte Brandmüller 2018 im Bamberger Dom sein 65. Weihejubiläum. Bis ins hohe Alter melde sich der Kardinal immer wieder kritisch und mahnend zu Wort, wenn er die Tradition und die Lehre der katholischen Kirche in Gefahr sehe. Seine ablehnende Haltung zu den Reformplänen des Synodalen Weges sei von ernsthafter Sorge um die Kirche in Deutschland geprägt, so Diözesanadministrator Gössl. Derartige kritische und ehrliche Stimmen seien in einem Reformprozess wichtig und dienten stets auch zur Überprüfung der eigenen Position. Kurz vor seinem Weihejubiläum hatte Brandmüller jene deutschen Bischöfe öffentlich als „Häretiker“ und „eindeutig irrgläubig“ bezeichnet, die sich zum Beispiel für die Priesterweihe von Frauen oder die Zulassung von Wiederverheirateten zur Eucharistie einsetzen.

1969 wurde Brandmüller Professor an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Dillingen, später Hochschullehrer in Augsburg. 1981 wurde er Mitglied der Päpstlichen Kommission der historischen Wissenschaften und 1998 Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaft in Rom. Von 1998 bis 2006 war er Präsident der Internationalen Kommission für vergleichende Kirchengeschichte. Papst Benedikt XVI. ernannte ihn 2010 zum Kardinal. Er lebt weiterhin in Rom.