Angewandte Mathematik im Schulzentrum Ebermannstadt
Vermessung auf dem Pausenhof
Während der Unterrichtsstunden im Pausenhof herumzuspazieren war letzte Woche im Schulzentrum Ebermannstadt ausdrücklich erwünscht. Im Rahmen der bayerischen Woche der Geodäsie war das Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken (ALE) zu Gast. „Zu wissen, wo das eigene Grundstück genau endet und wo das des benachbarten Landwirts anfängt, spielt im Bereich der Flurneuordnung eine wichtige Rolle“, erklärt Vermessungsingenieurin Susanna Müller. „Aber auch im Rahmen der Dorferneuerung und des Kernwegeausbaus sind genaue Geodaten wichtig“, fügt die 24jährige hinzu. Müller, die vor einem Jahr ihr duales Studium der Vermessung und Geoinformatik abgeschlossen hat, kann ihre Berufswahl nur weiterempfehlen. Ausbildungsleiter Gerald Riedel ergänzt: „Wer Technik und Mathe mag und gerne auf dem Land unterwegs ist, ist beim ALE genau richtig“. Das empfindet auch Jan Klausen so. Er ist seit kurzem ausgebildeter Techniker für Ländlichen Entwicklung und nimmt die Acht- und Neuntklässler von Gymnasium und Realschule an Ort und Stelle mit in die Praxis. Sie dürfen die Arbeit mit Nivelliergerät, Tachymeter und globalem Navigationssatellitensystem (GNNS) ausprobieren – und sind begeistert. „Vermessen macht viel mehr Spaß als Deutschunterricht“, betont eine Neuntklässlerin. Ihr Klassenkamerad studiert eine Karte mit den laufenden Verfahren des ALE im Landkreis Forchheim und freut sich: „In meiner Heimat gab es auch schon mal eine Flurneuordnung!“
Neben dem ALE Oberfranken stellte sich in Ebermannstadt außerdem das Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung vor. Behördenleiter Albert Köder nimmt gerne die Gelegenheit wahr, „unsere abwechslungsreichen Aufgaben und Einsatzgebiete einem jungen Publikum vorstellen zu dürfen“. Beim Stand des BayernLab Forchheim lockt ein Digitaldrucker in Aktion die Schülerinnen und Schüler an. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeigen, wie sehr Vermessung durch die Digitalisierung geprägt ist und was aus Geodaten alles entstehen kann. Das Ingenieurbüro Freisinger aus Forchheim schließlich zeigt, wie eine Drohne hoch oben in der Luft Daten für die Vermessung sammelt. „Wir freuen uns, dass unsere Acht- und Neuntklässler heute diesen Einblick in die Praxis bekommen haben“, sagt Lehrer Wolfgang Lang, der am Schulzentrum Mathematik unterrichtet.
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