Festgottesdienst zum silbernen Bischofsjubiläum von Erzbischof Ludwig Schick im Bamberger Dom
25 Jahre Zeuge der Weisheit Gottes
Mit einem Festgottesdienst im Bamberger Dom hat der emeritierte Erzbischof Ludwig Schick sein 25. Bischofsjubiläum gefeiert. Am 12. Juli 1998 empfing er die Bischofsweihe vom Fuldaer Bischof Johannes Dyba. Nach vier Jahren als Weihbischof in Fulda wurde er Erzbischof von Bamberg. „Ich wollte nie Bischof werden“, sagte Schick am Mittwochabend in seinen Dankesworten. Er habe aber bei seiner Weihe das Versprechen gegeben „alle meine Kräfte im bischöflichen Dienst bis zu meinem Lebensende einzusetzen“. Und so werde er auch nach seinem Amtsverzicht weiterhin „außer Dienst zu Diensten“ sein, versprach er den Gläubigen.
Schick dankte allen, mit denen er im Bischofsamt zusammengewirkt habe: „Ohne Sie, ohne euch wäre da meiste, das gelungen ist, nicht zustande gekommen.“ Zugleich räumte er ein, immer wieder Fehler gemacht zu haben: „Nicht bewusst und willentlich, aber dennoch: Ich habe immer wieder dafür um Verzeihung gebeten. Das tue ich auch heute.“ Er habe sich nie für fehlerfrei gehalten und alle vier Wochen das Sakrament der Beichte empfangen. Täglich habe er ein bis zwei Stunden gebetet. „Das Gebet war und ist meine Kraftquelle und Dienst der heilenden Seelsorge“, so Schick. Er habe immer versucht, lebendig, menschennah und menschenfreundlich zu predigen, Vorträge zu halten und zu schreiben, „damit die Botschaft Jesu Christi die Herzen der Menschen berührt, in die Herzen der Menschen eingeht, zu ihrem Heil und Frieden“.
Weihbischof Herwig Gössl wandte sich in seiner Predigt an den Jubilar und sagte: „Wir danken Gott für das persönliche Zeugnis, zu dem er dich befähigt und ausgesandt, zu uns gesandt hat. Wir danken Gott für 25 Jahre Zeugendienst von der Weisheit Gottes, die sich im Kreuz Christi offenbart und verbirgt.“ Ein Zeuge der Weisheit Gottes werde man nicht, weil man selbst alles begriffen habe, sondern weil man persönlich ergriffen worden sei. „Und man wird nicht zum Zeugen, indem man Gott und die Welt erklärt – was kein Mensch kann, aber doch mancher versucht – sondern indem man die Geduld und Barmherzigkeit Gottes, aber auch seine Leidenschaft und seinen Leidensmut im eigenen Leben annimmt und umsetzt.“ Daraus erwachse eine Kraft, die nicht von dieser Welt sei und die sich deshalb auch nicht an die Gesetzmäßigkeiten und Logiken dieser Welt klammern müsse, sagte Gössl und fügte hinzu: „Wir wünschen dir und uns, dass du diesen Zeugendienst noch viele Jahre als emeritierter Bischof von Bamberg fortsetzen kannst.“
Am 1. November 2022 hat Papst Franziskus den Amtsverzicht von Erzbischof Schick angenommen. Seitdem leitet Weihbischof Gössl als Diözesanadministrator bis zur Ernennung eines Nachfolgers das Erzbistum. Schick erläuterte in seinen Dankworten noch einmal den Grund für seinen Rücktritt: „Nach 20 Jahren bischöflichem Dienst in Bamberg war mir im Gewissen und im Verstand klar, dass ich meine Aufgaben erfüllt habe und ein anderer jetzt die Staffel übernehmen soll zum Wohl unseres Erzbistums, auf das es allein ankommt und das mir immer am Herzen liegen wird.“
Der Domchor, die Mädchenkantorei und die Domkantorei sangen unter Leitung von Domkapellmeister Vincent Heitzer die Missa brevis in B von Christopher Tambling, an der Orgel spielte Domorganist Markus Willinger. Im Anschluss nutzten viele in der Dompropstei die Möglichkeit zur persönlichen Begegnung.
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