Das Radeln im Alltag boomt in Stadt und Landkreis Bamberg
STADTRADELN 2023 bricht alle Rekorde! 7.529 Teilnehmer radelten insgesamt über 1,6 Million Kilometer
Vom 12. Juni bis 2. Juli haben sich die Radfahrerinnen und Radfahrer in der Stadt und im Landkreis Bamberg äußerst erfolgreich am Wettbewerb STADTRADELN beteiligt. Das Interesse an der Aktion des Klimabündnis ist in diesem Jahr weiterhin stark angestiegen, dies beweisen die Zahl der Teilnehmenden und der enorme Rekord von insgesamt deutlich über 1,6 Million geradelten Kilometern. In der Stadt Bamberg fuhren die Radfahrerinnen und Radfahrer in den drei Aktionswochen beachtliche 570.822 Kilometer und im Landkreis Bamberg sogar 1.030.331 Kilometer.
Über dieses Ergebnis freut sich insbesondere Landrat Kalb: „Die erneute Steigerung an Teilnehmenden, Teams und allen voran Kilometern zeigt, dass sich immer mehr Menschen für den Klimaschutz engagieren, die Mobilitätswende weiter Fahrt aufnimmt und das Fahrrad im Alltag immer häufiger Verkehrsmittel der ersten Wahl ist. Besonders stolz macht uns, dass von den 61 Kreistagsangehörigen 34 Mitglieder aktiv mitgeradelt sind und mit gutem Beispiel vorangehen!“ (Radelnde: 4.704, 2022: 3.651, Teams: 220, 2022: 167, Parlamentarier: 34, 2022: 25, Kilometer: 1.030.331, 2022: 767.500).
In der Stadt Bamberg haben insgesamt 2.825 aktiv Radelnde in 130 Teams teilgenommen. Im Vergleich zu 2022 war dies wieder eine deutliche Steigerung (1.837 aktiv Radelnde in 100 Teams). Oberbürgermeister Andreas Starke sieht die Fahrradstadt im Aufwind: „Ich freue mich, dass sich so viele Menschen mit so viel Engagement an der Aktion beteiligt haben. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie unsere STADTRADEL-Stars um Bürgermeister Wolfgang Metzner haben bewiesen, dass es in der Stadt Bamberg sehr gut möglich ist, die Wege mit dem Rad zurückzulegen.“
„Unsere 7.529 Teilnehmenden, unsere Schulen und Kitas, Unternehmen und Betriebe, Vereine und Freundschaftsgruppen, Verwaltungen und Behörden aus Stadt und Landkreis Bamberg sparten mit ihrer Fahrleistung von über 1,6 Millionen Kilometer“, 259 Tonnen CO2 im Vergleich zur Autonutzung,“ lobte der Landrat die enorme Leistung der Radelnden.
Besonders erfreulich ist aus Sicht der STADTRADELN-Organisationsteams die erneut hohe Teilnahme an Schulen und KITAs in Stadt und Landkreis. 37 Kitas- und 17 Schulen waren im Landkreis und 19 Schulen in der Stadt Bamberg unterwegs. Die jeweils erstplatzierten Schulen, das E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium in Bamberg und die Staatliche Realschule in Scheßlitz legten 63.000 bzw. 28.815 Kilometer zurück. Die Kinder, Erzieherinnen und Eltern der Johanniter-Kita Biberbande erradelten mit 2.500 Kilometern den ersten Platz in der Kategorie Kita in der Stadt Bamberg. Im Landkreis gewann in dieser Kategorie die Naturkita an der Reichen Ebrach mit 22.300 Kilometern.
Und auch im Wettstreit um den Titel der radaktivsten Gemeinden im Landkreis Bamberg wurden wieder Spitzenwerte erreicht. Die Gemeinde Hirschaid hat hier im Jahr 2023 mit 91.807 Kilometern und mit 5.379 Fahrten die Nase ganz knapp vor Baunach mit 89.793 Kilometern vorne. Bei den im Verhältnis zur Gemeindegröße geradelten Kilometern hat sich dieses Jahr mit 9,64 Kilometern pro Einwohner Pettstadt den Titel geholt.
Im Landkreis Bamberg fand zudem wieder der beliebte Fotowettbewerb „Radellöwe“ mit 140 auf Radwegen markierten STADTRADELN-Logos statt. Die vielen eingesandten Fotos und Geschichten der Alltagsradler zeigen, dass gerade diese Aktionen am Rande einen wertvollen Beitrag zur Bekanntheit und Freude am STADTRADELN in der Region beitragen.
Und endlich konnte wieder ein umfassendes Rahmenprogramm in Stadt und Landkreis Bamberg angeboten werden, wie z.B. die Auftaktfahrt zu den Mobilstationen, die Feierabendausfahrt mit Landrat Johann Kalb, dem Überraschungsfrühstück am Radweg in der Stadt und im Landkreis, dem Fahrradwaschtag zum Abschluss des
Aktionszeitraums in der Stadt sowie zahlreiche weitere Programmpunkte. Der um sich greifende Spaß am Radfahren stand dabei stets im Fokus.
Zum großen Erfolg der gesamten Aktion haben nicht nur die vielen Radlerinnen und Radler beigetragen, sondern sicherlich auch die großartige Unterstützung vieler regionaler Partner, wie dem Bike-Cafe Messingschlager, das ein hochwertiges Fahrrad zur Verlosung bereitstellt, dem Musikhaus Thomann mit den musikalischen Geschenken für die teilnehmenden Kindergärten, Teddy Hermann mit den Radellöwen für die Kindergärten und Preisträger sowie viele weitere Unterstützer, welche Gutschein- und Sachpreise im Landkreis bei der für September geplanten Preisverleihung ermöglichen.
Die Preisverleihung in der Stadt Bamberg findet am Montag, 24. Juli, und im Landkreis Bamberg am Mittwoch, 13. September, statt. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden vorab per E-Mail informiert. Alle Statistiken, Info und Ergebnisse können unter stadtradeln.de/landkreis-Bamberg und stadtradeln.de/bamberg nachgelesen werden.
OB Starke vertritt die Ansicht, „dass es in der Stadt Bamberg sehr gut möglich ist, die Wege mit dem Rad zurückzulegen.“ Der jüngste Fahrradklimatest allerdings belegt das Gegenteil: Spürbare Verbesserungen sind nicht auszumachen. Die Menschen fahren nicht wegen guter, sondern trotz schlechter Rahmenbedingungen mit dem Rad. Die Gründe sind seit vielen Jahren dieselben und liegen auf der Hand:
1. Die kurzen Distanzen kommen dem Verkehrsmittel Fahrrad entgegen. Die zunehmende Verbreitung der Pedelecs erleichtert hierbei das Radfahren auch auf den Strecken, welche nennenswerte Höhenunterschiede aufweisen.
2. Das Wissen um die verheerenden Folgen des überbordenden Kfz-Verkehrs für Lebensqualität, Gesundheit, Umwelt und Natur spiegelt sich nach und nach im Mobilitätsverhalten.
3. Die Bedingungen für Zu-Fuß-Gehende sowie den öffentlichen Personenverkehr sind nicht geeignet, diese Mobilitätsformen attraktiv erscheinen zu lassen.
4. Mehr Autoverkehr paßt gar nicht in die Stadt. Vor allem zu den Stoßzeiten ist Stau angesagt. Das Straßennetz zu erweitern, ist glücklicherweise praktisch unmöglich.
Bei einer leichten Verschlechterung liegt die Gesamtnote, die Bamberg im Fahrradklimatest erreicht, weiterhin bei einem glatten „ausreichend“ (Schulnote 4). Auch die Bewertung der Fahrradförderung in jüngster Zeit sank von einer 3- zwei Jahre zuvor fast auf die 4 ab – ein deutliches Zeichen, daß so manche gefeierte Maßnahme als wirkungslos, wenn nicht gar kontraproduktiv beurteilt wird.
Statt sich in Selbstzufriedenheit zu sonnen, stünde der Stadtspitze gut an, endlich dem Umweltverbund, der intelligenten Vernetzung von Fuß-, Rad, Bus- und Bahnverkehr, Vorrang in der Verkehrsentwicklung einzuräumen. Hierbei ist das Verkehrsgeschehen nicht wie bisher aus der Windschutzscheibenperspektive, sondern aus dem Blickwinkel der Fußgänger/innen, Radfahrer/innen und Fahrgäste zu betrachlen.