Verein Unser Steigerwald e.V.: „Mundtot machen als letztes Argument?“

Etwa 50 Nationalparkgegner, überwiegend Mitglieder des VereinsUnser Steigerwald e.V., demonstrierten beim Besuch der Bundesumweltministerin Steffi Lemke im Steigerwald

Etwa 50 Nationalparkgegner, überwiegend Mitglieder des Vereins
Unser Steigerwald e.V., demonstrierten beim Besuch der
Bundesumweltministerin Steffi Lemke im Steigerwald; Bild: Stefan Reinlein

Pressemitteilung des Vereins „Unser Steigerwald e.V.“:

Beim Besuch der Bundesumweltministerium Steffi Lemke am 3. Juli 2023 in Ebrach mussten 60 Nationalparkgegner abseits der Veranstaltung ausharren, obwohl die Umweltministerin in ihrem Schreiben an den Nationalparkverein ausdrücklich gebeten hatte, Gäste aus Lokalpolitik, Mandatsträger, Bürgermeister und Landräte einzuladen.

Die Veranstalter, der Verein Nationalpark Steigerwald, veranlasste sogar die Polizei, die Nationalparkgegner von der Veranstaltung fernzuhalten, obwohl mit Oskar Ebert ein stellvertretender Landrat unter ihnen anwesend war.

Der Verein Unser Steigerwald e.V., der sich seit 15 Jahren erfolgreich gegen die Ausweisung eines Nationalparks im Steigerwald einsetzt, und sich für Naturschutz in Verbindung mit einer Erhöhung der Artenvielfalt und nachhaltigen Waldbewirtschaftung ausspricht, kritisiert auf Schärfste dieses undemokratische Verhalten des Nationalparkvereins. Dessen Verhalten widerspreche der freien Meinungsäußerung und einer ausgewogenen Information einer Bundesministerin.

Bedauerlich war auch die Nichteinhaltung der vor Ort getroffenen Zusage von Bundesministerin Lemke, unmittelbar nach der Begrüßung mit den Vertretern des Vereins Unser Steigerwald e.V. zu sprechen. Offenbar sind die Argumente des Vereins Unser Steigerwald e.V. so erdrückend, dass sie bei der Veranstaltung nicht geäußert werden sollten.

Der Verein Unser Steigerwald e.V. fühlt sich deshalb in seinem Einsatz gegen einen Nationalpark bestätigt. Er wird sich noch intensiver für den besseren Weg in Form des Ebracher Trittsteinkonzepts engagieren – einem Naturschutzkonzept, das Arten- und Klimaschutz voranbringt, gleichzeitig aber auch eine wirtschaftliche Holznutzung ermöglicht, damit die heimische Holzversorgung aus den Wäldern des Freistaates Bayern erhalten bleibt.

 

 

 

2 Antworten

  1. WiRoes sagt:

    Man kann den Artikel sehr einfach kommentieren. Eine Ministerin ist für alle da. Sie muss sich auch die Argumente verschiedener Seiten anhören und (!) berücksichtigen. Was in dieser Veranstaltung ablief war offenbar das Gegenteil von Demokratie. Es war wohl eine einseitige pressewirksame Propagandaveranstaltung geplant, bei der die Meinung der Steigerwälder nicht öffentlich werden sollte. Undemokratisches Durchboxen eines Vorhabens.
    Linke, rechte und grüne Diktaturen brauchen wir in Deutschland nicht.

  2. Dr. Oliver Thaßler sagt:

    Geehrte Waldfreunde aller Fraktionen, als interner Teilnehmer der Veranstaltung einige Anmerkungen:

    -die Kundgebung des Vereins „Unser Steigerwald“ e.V. war nicht angemeldet, damit das Ansinnen der Vertreter nicht transparent und deshalb war die Polizei zum Schutz der Ministerin da

    -das Nationalparkbündnis Bayern, dass sich für ein Nationalpark Steigerwald einsetzt begrüßt das Trittsteinkonzept als integraler Bestandteil in einem Nationalpark, der für Klimaschutz und Artenvielfalt ganz andere Dimensionen in Wirkung und Effizienz beinhaltet

    -der Bürgermeister Schötz aus Oberschwarzach war auf der Veranstaltung und auch auf der nachfolgenden Exkursion mit der Ministerin und wurde nicht gehindert, konnte das Trittsteinkonzept auch vorstellen

    -Nach der Exkursion unterhielt sich die Ministerin mit den zwei verbliebenen Nationalparkgegnern auf dem Parkplatz. Bei wichtigen Anliegen, die an einer Ministerin adressiert werden sollen, wirkt es doch befremdlich, dass die Protagonisten bis auf zwei Personen dann nicht mehr vor Ort waren. Gelegenheit des Austausches gab es und er fand auch statt.