Landkreis und Stadt Bamberg bilden mit den Hilfsorganisationen eine Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Notfallversorgung
Gezielte Hilfe in Notsituationen
Hilfsorganisationen, Kirchen, Kirchenseelsorger und Schulpsychologische Dienste in Stadt und Landkreis Bamberg haben sich nun offiziell in einer Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Notfallversorgung (ARGE PSNV) zusammengeschlossen. „Wir müssen psychisch belasteten Menschen in Notsituationen gezielt helfen“, dankte stellvertretender Landrat Bruno Kellner bei der Auftaktveranstaltung mit Unterzeichnung einer entsprechenden Vereinbarung den beteiligten Organisationen. Jonas Glüsenkamp, Bürgermeister der Stadt Bamberg sagte: „Wenn Menschen aus heiterem Himmel von Unglücksfällen getroffen werden, kommen sie schnell an ihre Grenzen und benötigen professionelle psychologische Betreuung. Das haben wir zum Beispiel auch bei der Aufnahme der Geflüchteten aus der Ukraine im vergangenen Jahr erlebt. Mit dieser neuen ARGE stellen wir sicher, dass diese Hilfe zuverlässig und flächendeckend in Stadt und Landkreis geleistet wird, wobei wir auf vorhandene Strukturen aufbauen können.“
Geburtshelfer dieser ARGE ist Christoph Treubel vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK). Bereits 2017 bildeten sich Strukturen der Versorgung und Prävention im Kontext von belastenden Notfällen beziehungsweise Einsatzsituationen zwischen Maltesern, Bayerischem Roten Kreuz und der Notfallseelsorge der Kirchen, der sich 2021 auch die Johanniter Unfallhilfe (JUH) anschloss.
Die Kriseninterventionsteams begleiten seither Überlebende nach schweren Brandereignisse oder einem Massenanfall von Notfallpatienten, Angehörige während einer Reanimation, Hinterbliebe bei einem Tod im häuslichen Bereich oder vollendetem Suizid, Personen nach Gewalterfahrung (durch Amok, Überfall, Geiselnahme, Vergewaltigung), Zeugen von schweren Arbeits- und Verkehrsunfällen sowie Vermissende.
Für die Betroffenen ist eine gute menschliche und fachliche Begleitung unmittelbar nach solchen Unglücks- und Notfällen sehr hilfreich und wertvoll, da sie ihnen in einer zunächst ausweglos erscheinenden Situation Halt und Perspektiven bietet“, so Patrick Büttner, Kreisfachdienstleiter PSNV des BRK.
Eine Vernetzung aller Angebots- und Bedarfsträger der Psychosozialen Notfallversorgung in Stadt und Landkreis Bamberg war daher das Ziel, um hier noch besser angemessene und koordinierte Hilfe leisten zu können. Im Rahmen der ARGE PSNV kann nun zwischen den Organisationen und Einrichtungen zusammengearbeitet, operativ-taktische Standards weiterentwickelt und Synergien durch gegenseitigen Erfahrungsaustausch genutzt werden.
Die Vertreter der Trägerorganisationen wählten Patrick Büttner (BRK) und Yvonne Wagner (JUH) als Sprecher in das Sprechergremium der Arbeitsgemeinschaft. Den Landkreis und die Stadt Bamberg vertreten dort Florian Wendel und Birgid Friedrich.
Ergänzender Hinweistext für Menschen in Krisen:
Sie wissen nicht, wohin Sie sich in einer seelischen Krise wenden sollen? Die Krisendienste Bayern sind hierfür eine verlässliche Anlaufstelle. Im persönlichen Gespräch klären die Fachkräfte am Krisentelefon gemeinsam mit Ihnen die Situation.
Gemeinsam finden wir heraus, welche Hilfe Sie brauchen: telefonische Beratung, Vermittlung in ambulante Krisenhilfe, einen mobilen Einsatz am Ort der Krise oder Vermittlung in stationäre Krisenbehandlung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Krisentelefon hören Ihnen zu und fragen nach, sie beraten Sie und zeigen Wege aus der Krise auf.
Wir sind für Sie da.
Der Krisendienst Oberfranken bietet schnelle und qualifizierte Hilfe bei psychischen Krisen und psychiatrischen Notfällen.
Sie erreichen uns kostenlos täglich von 0.00-24.00 Uhr unter 0800/655 3000
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