Bamberger Delegation informiert sich in München zum Thema „Klimaschutz“

Klimatour in München
Klimatour in München

Mitglieder des Bamberger Stadtrates haben sich gemeinsam mit Bürgermeister und Klimareferent Jonas Glüsenkamp bei der Stadt München zu Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsprojekten mit Fokus auf das Thema Stadtgrün informiert. Denn: „In Sachen Klimaschutz muss das Rad nicht immer neu erfunden werden, andere Städte haben schon gute Beispiele für gelungene Projekte, von denen wir in Bamberg lernen können“, so Glüsenkamp.

Neben dem Zweiten Bürgermeister sowie Mitarbeitenden aus Stadtverwaltung und dem Projektteam „MitMachKlima“ nahmen auch die Stadträte Professor Dr. Gerhard Seitz (CSU), Stefan Kuhn (CSU) und Markus Schäfer (Grünes Bamberg) an der Informations- und Austauschreise teil.

Mit dem Forschungsprojekt „Grüne Stadt der Zukunft“ werden in ausgewählten Gebieten der Stadt München die Funktionen und Potentiale von Stadtgrün im öffentlichen Raum und im Gebäudebereich in Hinblick auf Klimaanpassung und Klimaschutz analysiert.

Im Projekt „M:Cube“ untersucht die Stadt München, welche Chancen sich aus autoreduzierten Quartieren für den öffentlichen Raum im Allgemeinen und vor allem für die vor Ort wohnenden und arbeitenden Menschen ergeben. Die Entwicklung des Stadtteils ist gemeinsam mit den Menschen vor Ort umgesetzt worden, unter anderem wurden Stationen für Leihräder eingerichtet und Straßenabschnitte verkehrsberuhigt, um Aufenthaltsqualität zu schaffen. In der südlichen Au wurde unter der Beteiligung der Anwohnerschaft temporär ein Straßenzug begrünt.

Stadtratsmitglied Prof. Dr. Gerhard Seitz (CSU) nimmt von der Klima-Tour viel Positives mit nach Hause. „Die Haupterkenntnis liegt darin, dass es mehr Personal, Zeit und Geld braucht, aber auch mehr Mut und dass man Dinge ausprobieren sollte, vor allem wenn man die Bürgerinnen und Bürger mitnehmen will, das zeigt sich auch bei der Herangehensweise in der südlichen Au“, so Seitz.

Nach dem Auftakt in Pfaffenhofen und der Fortführung in München, wird der Stadtrat im Oktober Klima- und Umweltprojekte in Tübingen besichtigen.


Info

Das „MitMachKlima“ ist ein Projekt der Stadt Bamberg. Ziel ist es, den Klimaschutz vor Ort zusammen mit allen relevanten Akteuren in der Stadt zu stärken. Rund 3,3 Millionen Euro Bundesfördermittel fließen bis 2024 für vielfältige Klimaschutz- und Nachbarschaftsprojekte in die Domstadt. Ein Beispiel ist die erst kürzlich neu angeschaffte Fahrradrikscha, die den intergenerationellen Austausch fördert und eine umweltfreundliche Stadtrundfahrt der besonderen Art für bewegungseingeschränkte Menschen bietet. Oder das Klima-Aboretum am Heidelsteig, wo mehr als 20 hitzebeständige Baumarten für ein besseres Stadtklima gepflanzt wurden und damit gleichzeitig auch ein neu geschaffener Bildungsort entstanden ist.

Das Projekt ist aber nicht nur eine klimapolitische Herzensangelegenheit. Der Begriff „Klima“ bezieht sich auch auf das soziale Klima in der Stadt, in der es allen Menschen möglich sein soll, sich am Stadtleben zu beteiligen und Bamberg aktiv mitzugestalten. Aktuell laufen dazu gerade eine CargoBike-Kampagne für Gewerbetreibende in Bamberg, die Konzeption von Schulgärten und die Patenprojekte, bei denen alle Bambergerinnen und Bamberger eingeladen sind, sich mit Ideen für Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsmaßnahmen einzubringen.

Für mehr Informationen zum Projekt besuchen Sie die Webseite www.mitmachklima.de oder Sie erreichen das Projektteam per Mail an mitmachklima@stadt.bamberg.de.

2 Antworten

  1. Ferenc sagt:

    „Chan­cen … aus auto­re­du­zier­ten Quar­tie­ren für den öffent­li­chen Raum im All­ge­mei­nen und vor allem für die vor Ort woh­nen­den und arbei­ten­den Men­schen“ ergeben sich sicher, wenn die Randbedingngen stimmen.

    Immerhin: Der irreführende Kampfbegriff „autofrei“ wird hier nicht verwendet. Den Zwang zur Autonutzung verringern, indem kurze Wege im stärkerem Ausmaß möglich werden und die Attraktivität der menschen-, stadt- und umweltverträglichen Mobilitätsformen spürbar steigt, ist der richtige und Erfolg versprechende Weg. Zudem nutzt die beste Bus- oder Bahnerschließung am Ort nichts, wenn sie nicht auch am anderen Ende gegeben ist.

    Es ist noch gar nicht lange her, daß Politik und Verwaltung die Idee autoreduzierter Quartiere rigoros von sich gewiesen haben (Megalith) oder lediglich zum Etikettenschwindel mißbrauchten (ehemaliges Schäefflergelande mit hunderten Kfz-Stellplätzen). Auch die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr spielte keine entscheidende Rolle in den Überlegungen (Jungkreut, Wildensorg). Gleiches gilt für kompaktes Bauen, welches nicht unerheblich zur Energieeinsparung beitragen kann, und andere an Klima und Umwelt ausgerichtete Gesichtspunkte – stets wurden dementsprechende Einwendungen zurückgewiesen.

    Daß auch immer wieder Stadtgrün der Erweiterung bzw. dem Ausbau von Straßen und Parkplatzflächen weichen muß, rundet das Bild nur ab. Wenn endlich eine Trendwende einsetzte, wäre das nur zu begrüßen – allein: Mir fehlt (zumindest noch) der Glaube.

  2. Ferenc sagt:

    Daß „hit­ze­be­stän­di­ge Baum­ar­ten für ein bes­se­res Stadt­kli­ma“ sorgen können, dürfte nicht schwer zu begreifen sein. Vorsicht ist allerdings geboten, falls überwiegend nicht heimische Gehölze eingesetzt werden sollen.

    Zum einen ist denkbar – Beispiele aus Fauna und Flora gibt es längst -, daß als unerwünschte Begleitung Schadorganismen eingeschleppt werden, gegen die die hier heimischen Pflanzen keinerlei Abwehrkräfte besitzen. Äußerste Vorsicht ist also angebracht.

    Zum anderen bieten heimische Baumarten jeweils hunderten Tierarten Nahrung und Lebensgrundlage, während selbst vor Jahrhunderten eingeführte Bäume oft nur wenig mehr als einer Handvoll Arten nutzen. Daher sollten die hier natürlich vorkommenden Gehölze in jedem Fall den Kern und die Mehrzahl des Stadtgrüns ausmachen.

    Nicht zuletzt darf die Möglichkeit, in großem Ausmaß aus heißtrockenen Regionen eingeführte Baumarten anzupflanzen, nicht dazu führen, sie als Alibi für unterbliebenen Klimaschutz und / oder verfehlte Stadtarchitektur zu mißbrauchen.