Stadt Coburg bietet Hilfsangebot für Mädchen und Frauen während des Sambafestivals

Wie können Mädchen und Frauen in möglicherweise heiklen Situationen im Coburger Nachtleben unauffällig um Hilfe bitte? Als Lösungsansatz haben Studierende der Hochschule Coburg gemeinsam mit dem Arbeitskreis „Keine sexuelle Gewalt – Unterstützung für Frauen, Jugendliche und Kinder“ das Projekt „Ist Luisa hier?“ ins Leben gerufen. Gerade die Beschäftigten in der Gastronomie im Steinweg, wurden durch direkte Ansprache auf das Projekt aufmerksam gemacht.

Während des Sambafestivals soll dieses Hilfsangebot erneut zum Einsatz kommen. Zum Auftakt werden das Projektteam, Vertreterinnen des Arbeitskreises „Keine sexuelle Gewalt“ und der Jusos Coburg mit Thomas Apfel von Sambaco gemeinsam die Verkaufsstände auf dem Festivalgelände aufsuchen und Infomaterial verteilen.

Mädchen und Frauen, die sich während des Sambafestivals bedrängt oder auch sexuell belästigt fühlen, können sich mit dem Codesatz „Ist Luisa hier?“ auch direkt an das Sicherheitspersonal des Sambafestivals richten. Sie erhalten damit unmittelbar und diskret Hilfe. „Wir freuen uns, dass Sambaco das Anliegen unseres Arbeitskreises ganz unbürokratisch aufgenommen hat und die Unterstützung betroffener Frauen am großen Festwochenende wieder bietet,“ so Susanne Müller vom Arbeitskreis „Keine sexuelle Gewalt“. Plakate und Handzettel der Aktion werden am Sambafestival ebenfalls ausgelegt. „Wir möchten allen Frauen und Mädchen ein sicheres Feiern auf Coburgs renommiertesten Festival ermöglichen. ‚Ist Luisa hier?‘ eröffnet einen diskreten Weg, um sich schnell Hilfe zu beschaffen. Das Personal ist geschult und hilft – das ist besonders wichtig – nach den Wünschen der Betroffenen“, fasst Nicole Mohr, Co-Vorsitzende der Jusos Coburg, zusammen. Den Jusos war es wichtig, dass das Projekt in Coburg nach Corona wieder mit Leben gefüllt wird. Zudem steht der Lions Club Coburg Veste in diesem Jahr hinter diesem Angebot.

Auch über das Sambafest hinaus soll „Luisa“ in der Coburger Kneipenszene wieder etabliert werden und damit das Coburger Nachtleben sicherer für alle gestaltet werden. „Wir wollen an das Projekt aus 2018 anknüpfen und ab Herbst die Coburger Gastronomie erneut für das Angebot gewinnen“, so die Vertreterinnen des Arbeitskreises. Dafür setzen sich die Frauen des Arbeitskreises „Keine sexuelle Gewalt“ ein und arbeiten an der Umsetzung.

Das Angebot wurde ursprünglich durch den Frauennotruf Münster nach Deutschland gebracht. Es richtet sich an junge Mädchen und Frauen, die sich im Nachtleben bedrängt oder belästigt fühlen. Betroffene entscheiden dann selbst, wie die Situation weiter verläuft, was helfen kann, z.B. ein Taxi oder eine*n Freund*in anrufen. Ein Film des Coburger Hochschulfernsehens stellt das Projekt vor. Der Film ist unter folgendem Link abrufbar: http://www.coburger-hochschulfernsehen.de/ist-luisa-hier

WEITERE WICHTIGE KONTAKTDATEN

Notruf: 110
Polizeiinspektion Coburg: 09561 / 645-0
Notruf- und Beratungsstelle für gewaltbetroffene Frauen und Kinder: 09561 / 90155
Heimwegtelefon: 030 / 120 74 182
https://www.luisa-ist-hier.de