Sonntagsgedanken: Gewinner und Verlierer

Symbolbild Religion

Wer sein Leben gewinnen will, wird es verlieren. So hat einmal Jesus gesagt. Aber würde das nicht bedeuten, dass ich mich nicht mehr nach Leben, nach Freude, nach Erfüllung sehen darf? Dar ich mir denn nichts mehr gönnen, geschweige denn mein Leben genießen? Denn wenn ich das Leben gewinnen will, dann werde ich es verlieren.

Ist Jesus vielleicht so ein wenig eine Spaßbremse? Nur ja nichts gönnen, damit ich es später nicht bereue?

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel ...

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel …

Denn wenn wir uns in unserer Welt umschauen, dann ist das doch genau umgekehrt. Nur das was etwas ist, das zählt, Nur das was ich machen kann ist von Bedeutung. Was zählt ist Macht, Karriere und Reichtum. Wer sein Leben genießt, der zählt. Aber die Menschen, die das nicht können, die da nicht mehr mithalten können, die bleiben auf der Strecke.

Ich bin fest davon überzeugt, dass es Jesus nicht darum geht, im Leben keinen Spaß zu haben; es geht ihm nicht darum, dass keiner sein Leben genießen darf.

Es geht ihm vielmehr um etwas ganz anderes. Es geht ihm darum, nicht alles auf Arbeit, auf Erfolg, auf Macht und Karriere zu setzten. Denn wer sein Leben lang nur auf Macht, auf Reichtum, auf Erfolg und Leistung setzt – wer seine ganz Kraft darauf hin einsetzt, wird bald merken, dass es letztlich nicht zum Erfolg führt.

Worauf es ankommt ist Liebe, Verständnis, Geduld, Treue und Vergebung. Was zählt und wichtig ist die Achtung voreinander und die Dankbarkeit. Das sind Werte, die tragen, die Halt geben. Und das zählt. Deswegen dürfen wir alle unseren Spaß haben und unser Leben genießen, wir dürfen unser Leben leben uns sollen es sogar. Aber wir dürfen den anderen nicht außer Acht lassen.

Denn die Werte, die er uns an die Hand geben will, die er uns vorgelebt hat, das sind die Werte die zählen. So bleiben auch die nicht länger außen vor, die wir allzu oft an den Rand drängen.

Ich möchte Sie deswegen alle ermutigen, auf, lebt und liebt euer Leben, aber überseht und vergesst die anderen nicht. Das gilt für alle, für unsere Gesellschaft, wie auch für unsere Kirche.

Denn wenn wir den anderen nicht aus dem Blick verlieren, wenn wir den anderen achten und das Leben mit ihnen teilen, dann werden auch wir Leben in Fülle haben.

Ich Wünsche Ihnen allen einen schönen Sonntag und eine gute Woche,

Klaus Weigand


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Infos zu Pfarrer Klaus Weigand

  • Geboren 1966 in Erlenbach am Main (Unterfranken)
  • Abitur am Theresianum in Bamberg 1989
  • Studium der Kath. Theologie in Bamberg und Wien
  • Priesterweihe 1998
  • Tätigkeiten:
  • Fürth, Christkönig von 1997 – 2010
  • Buckenhofen als Pfarradministrator 2010 – 2015
  • seit 2015 in Heroldsbach und Hausen