CSU-Stadtratsfraktion Erlangen: „Fehlende Kinderbetreuungsplätze belasten Familien“
CSU für Stärkung des Personals in Kindertageseinrichtungen – Arbeitsmarkt muss für Familien flexibler werden
Die Situation im Bereich der Kindertagesbetreuung spitzt sich weiterhin zu. Fehlendes Personal sorgt dafür, dass Plätze in den Einrichtungen nicht besetzt werden können. Die CSU-Stadtratsfraktion hat deshalb einen Antrag zur Verbesserung der Situation gestellt und einen ausführlichen Bericht im Jugendhilfeausschuss eingefordert. Das Jugendamt hat im Ausschuss dazu berichtet.
Zu den Lösungsvorschlägen zählen die Akquise ausländischer Fachkräfte, Überlegungen einer Fachakademie mit Standort Erlangen, Möglichkeiten eines städtischen Angebots zur modularen Weiterqualifikation (Gesamtkonzept) (hierzu https://www.kita-fachkraefte.bayern), aber auch indirekte Faktoren wie die Sanierung von Kitas, neue Raumkonzepte, die Arbeitsentlastung bringen, um ein attraktives Arbeitsumfeld zu schaffen.
Gerade in der aktuell schwierigen Situation ist die von uns initiierte digitale Platzvergabe „Kita-Platz“, ein barrierefreies Vergabesystem für Kita-Plätze, von großer Bedeutung. Laut Zeitplan soll noch im September 2023 mit der Implementierung begonnen und im Februar 2024 der Betrieb mit den Kita-Anmeldungen für das Kindergartenjahr 2024/2025 starten. Das wäre ein großer Gewinn, um auch hier den Bedarf der Eltern und die Lage in den Einrichtungen zu kennen.
Wichtig ist, die Stadt Erlangen lässt niemanden alleine. Eltern bekommen seitens des Stadtjugendamts Unterstützung und eine Ansprechpartnerin/einen Ansprechpartner. Klar ist aber auch, dass das Thema von Erlangen aus nicht gelöst werden kann. Deshalb, so CSU-Fraktionsvorsitzender Christian Lehrmann, muss Oberbürgermeister Dr. Florian Janik (SPD) die Personalsituation der Kitas als Sonderthema in den Bayerischen Städtetag am 12./13. Juli in Erlangen einbringen.
Die CSU-Stadtratsfraktion setzt sich weiterhin für die Verbesserung für Eltern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Einrichtungen und unsere Kinder ein. Erzieherinnen und Erzieher brauchen genauso wie Pflegekräfte öffentliche Wertschätzung. Der Beruf ist aus Sicht der CSU-Stadtratsmitglieder neben allen Anstrengungen erfüllend, vielfältig und kann Zufriedenheit schaffen. Ähnlich der Pflege fordert die CSU eine Imagekampagne, um mehr junge Menschen für diesen großartigen Beruf zu begeistern sowie eine verpflichtende, kontinuierliche Weiterbildung der Führungskräfte, um das Personal dauerhaft zu halten.
Stadtrat Christian Lehrmann, Vorsitzender der CSU-Stadtratsfraktion: Das Fehlen von Kinderbetreuungsplätzen belastet die Familien. Es verschärft aber auch zunehmend den Fachkräftemangel, weil Elternteile für den Arbeitsmarkt nicht zu Verfügung stehen. Es reicht nicht, wenn sich Familien dem Arbeitsmarkt anpassen. Auch der Arbeitsmarkt muss für Familien flexibler werden. In Zukunft müssen wir hier auch die Arbeitgeber stärker in die Pflicht nehmen.
Stadtrat Martin Ogiermann, familienpolitischer Sprecher der CSU-Stadtratsfraktion: Es kann nur im Miteinander mit den Freien Trägern gehen. Die Stadt Erlangen hat eine lange Tradition, die Kinderbetreuung gemeinsam zu organisieren. Damit sind wir bisher sehr gut gefahren und daran halten wir fest. Ein Abwerben von Fachkräften und ein gegenseitiges Ausspielen darf es nicht geben.
Stadträtin Dr. Annika Clarner: Ich freue mich, dass es kurzfristig gelungen ist, eine IST-Analyse zu erhalten, die alle Ideen bündelt und eindrücklich zeigt, wie sich die aktuelle Situation in den Einrichtungen darstellt, welche Hemm- und fördernde Faktoren bei der Personalakquise und des Personalmanagements aus Sicht der Einrichtungen bestehen, welche Maßnahmen die Stadt Erlangen bisher unternommen hat und wie die Personalsituation auf kommunaler Ebene verbessert werden kann.
Stadtrat Dr. Kurt Höller, CSU-Kreisvorsitzender: Die Überlegungen einer Fachakademie am Standort Erlangen sind dringend zu prüfen. Die damalige Standortentscheidung gegen Erlangen ist heute zu hinterfragen. Ich sehe große Chancen darin, wenn eine Praxisintegrierte Ausbildung (PIA) unmittelbar in Erlangen stattfinden würde. Dabei handelt es sich nicht nur um eine Investition in die Zukunft, um langfristig besser aufgestellt zu sein. Gerade durch das PIA-Modell stünden bereits kurzfristig zahlreiche Azubis als Unterstützung für Einrichtungen von Stadt und freien Trägern zur Verfügung.
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