Solarpark in Poxstall fertiggestellt – einer der Größten in Bayern
Mit dem Solarpark Poxstall geht in diesem Jahr eine der größten kommunalen Freiflächen-Photovoltaikanlagen Bayerns in Betrieb. Die Stadtwerke Ebermannstadt sind auf einem guten Weg die bayerischen Klimaschutzziele 2040 umzusetzen.
Nach neun Monaten Bauzeit ist der Solarpark Poxstall fertiggestellt. Staatsminister Thorsten Glauber, Landrat Dr. Hermann Ulm, Bürgermeisterin Christiane Meyer, Geschäftsführer der Stadtwerke Ebermannstadt Jürgen Fiedler und Generalunternehmer Peter Zehendner machten sich am vergangenen Samstag gemeinsam ein Bild vom Solarpark Poxstall, der pro Jahr 21,5 Mio. kWh regenerativen Strom erzeugen soll – das entspricht dem Verbrauch von etwa 7000 Haushalten. Die Anlage befindet sich vollständig in kommunaler Hand. Betreiberin ist die Solarstrom FS GmbH & Co. KG, ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Ebermannstadt GmbH, die wiederum der Stadt Ebermannstadt gehört.
„Spätestens mit dem bundesweiten Ausstieg aus der Atomkraft, ist der Ausbau der erneuerbaren Energien keine Frage des Könnens oder Wollens mehr, sondern zu einem Müssen geworden. Wir freuen uns, eine weitere Freiflächen-Photovoltaikanlage in Betrieb nehmen zu können“, so Jürgen Fiedler. Mit dem Solarpark Poxstall will der lokale Versorger einen weiteren Meilenstein für importunabhängige Stromversorgung in Bayern setzen. Dadurch sollen Spannungen am Energiemarkt zukünftig besser abgefedert werden. Die Stadtwerke Ebermannstadt betreibt bereits eine weitere Freiflächen-Photovoltaikanlage in Eschlipp, vier Dachflächenanlagen, zwei Wasserkraftwerke und ist an drei Windparks beteiligt. „Bayern ist Sonnenland. Der Solarpark Poxstall leistet einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und ist Bestandteil unserer Strategie, als Freistaat bis 2040 klimaneutral zu sein. Ich danke der Stadt und den Stadtwerken Ebermannstadt für ihr Engagement und ihre Bereitschaft, mit uns Heimatenergie zu produzieren“, so Thorsten Glauber, Bayerischer Staatsminister für Umwelt- und Verbraucherschutz.
Vorerst wird der Solarstrom aus Poxstall noch überregional vermarktet. Langfristig soll die Region durch den Ausbau erneuerbarer Energien autark werden. Dazu müssen sich Energiespeicher aber erst noch weiterentwickeln, um wirtschaftlich rentabel zu sein. Die nötige Infrastruktur dafür wurde mit der neuen Photovoltaikanlage bereits geschaffen. „Der Solarpark Poxstall ist ein herausragender Schritt hin zur Selbstversorgung der Stadt Ebermannstadt und der gesamten Region mit regenerativem Strom. Er fügt sich ein in ein Mosaik verschiedener Anlagen innerhalb des Landkreises“, Landrat Dr. Herrmann Ulm.
Die Verantwortung für den Ausbau der erneuerbaren Energien wollten die Stadtwerke Ebermannstadt nicht in die Hand großer Investoren geben. „Die erneuerbaren Energien sind die Zukunft. Uns war es wichtig, die Wertschöpfung in der Region zu belassen“, sagte Fiedler. Derzeit läuft eine Bürgerbeteiligung, bei der Bürger*innen aus der Region sich über ein Nachrangdarlehen an der Freiflächenanlage beteiligen können. Außerdem zahlt die Betreiberin, die Solarstrom FS GmbH & Co. KG, zusätzlich zu der Gewerbesteuer eine Kommunalabgabe in Höhe von rund 860.000 € an die Standortgemeinde Ebermannstadt. Bürgermeisterin Christiane Meyer: „Der Ausbau regenerativer Energien ist eine gesellschaftliche Verantwortung gegenüber nachfolgenden Generationen und gegenüber unseren Bürger*innen. Die Stadtwerke Ebermannstadt haben mit dem Solarpark Poxstall einen weiteren wichtigen Beitrag zu Energiewende geleistet, der sich zu 100 Prozent in kommunaler Hand befindet und von dem unsere Bürger*innen profitieren“.
Der Solarpark Poxstall ist mit einer Fläche von knapp 20 Hektar und einer Leistung von 20.000 Kilowattpeak ein Riesenprojekt. Archäologische Grabungen, um auszuschließen, dass sich auf der Fläche Bodendenkmäler befinden, verzögerten den Baubeginn. Die Coronapandemie und der Krieg in der Ukraine führten zu Lieferengpässen. Zu guter Letzt hingen die 31.000 Solarmodule wegen eines Patentrechtsstreits des Herstellers im Hafen von Rotterdam fest. Nach einer Bauzeit von einem dreiviertel Jahr konnten jetzt die Trafostationen als letzter Schritt installiert werden. Anfang Juli wird der Netzanschluss des Solarparks Poxstall zugeschaltet. Der vor Ort erzeugte Ökostrom entspricht dann bereits 80 % des Verbrauchs der Stadt Ebermannstadt. Die Stadtwerke Ebermannstadt wollen diesen Meilenstein der regenerativen Energieversorgung auch mit den Bürger*innen der Region bei einem Tag der offenen Tür feiern. Das genaue Datum wird noch bekanntgegeben.
Abgeschlossen ist die Baustelle bei Poxstall dennoch nicht. Im Herbst werden heimische Sträucher, Hecken und Obstbäume rund um das Gelände gepflanzt. Etwa 90 Schafe sollen das Areal beweiden. Totholzhaufen werden geschaffen, um Unterschlupf für Wildtiere zu bieten. Ein Imker bringt seine Bienenvölker auf die Wiesen. Schon bald gibt es dann den ersten Ebermannstädter Solarhonig.
Solarstrom Fränkische Schweiz
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