„Nei gschaud“ bei der Baufirma Dechant in Weismain
In den Pfingstferien durften Kinder ab 10 Jahren bei zwei Firmen „Nei schaun“.
„Nei gschaud“ haben interessierte Kinder und Jugendliche in der ersten Ferienwoche bei Hörgeräte Geuter in Lichtenfels. Dort bekamen sie die Chance, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und mehr über Hörgeräteakustik zu erfahren.
Anhand eines großen Anschauungsobjektes erklärte eine Mitarbeiterin zunächst das Ohr und seine Funktionsweisen. Die Teilnehmenden lauschten gespannt den Ausführungen über Schallwellen, elektrische Impulse, Haarsinneszellen, das Trommelfell, den Hörnerv und das Hörzentrum des Gehirns. Frau Habersetzer verdeutlichte auch, dass das Ohr nicht nur zum Hören dient, sondern auch für das Gleichgeweicht verantwortlich ist. In der Achterbahn oder auf hoher See kommt das Ohr gerne durcheinander, was sich bei uns als Schwindelgefühl bemerkbar macht.
Da es sich um ein wichtiges Sinnesorgan handelt, wurde auch Lärmschutz besprochen. Die Mädels und Jungs durften dann selbst Hand anlegen und sich gegenseitig Gehörschutzstöpsel in das Ohr einsetzen. Anschließend wurden die eigenen Ohren ausgiebig einem Hörtest unterzogen, welchen alle mit Bravour bestanden.
Die Zeit verging viel zu schnell und am Ende des Tages konnten die Teilnehmenden feststellen, dass im Bereich der Hörgeräteakustik nicht nur handwerkliches Geschick zählt, sondern das Interesse an Technik und Medizin nicht fehlen darf.
In der zweiten Woche ging es zur Baufirma Dechant in Weismain. Im Besprechungszimmer wurden die Teilnehmenden von zwei jungen Mitarbeiterinnen begrüßt und bekamen einige Infos über den Tagesablauf. Zuallererst mussten die Mädels und Jungs die Arbeitskleidung anziehen. Warnwesten, Schutzbrillen und Arbeitshandschuhe – an alles hatten die Mitarbeiterinnen gedacht und so konnte der Hausbau beginnen. Es wurde Zement angerührt, klümpchenfrei vermischt und dann in der passenden Form verteilt. Um die Zeit bis zur Aushärtung zu überbrücken, erkundete die Gruppe das weitläufige Gelände. Sie durften die Werks-, Lager- und Montagehallen inspizieren und erfuhren einiges über die Betriebsabläufe. Eine Auszubildende zur Baugeräteführerin erklärte ihnen diese Großgeräte und zeigte wieviel Spaß diese Aufgabe macht. Von deren Motivation mitgerissen, wollten und durften auch alle in einem der Bagger Platz nehmen. Schaufel nach oben, Arm nach vorne, Schieber nach oben oder unten, rückwärts oder vorwärts fahren – die Möglichkeiten schienen unbegrenzt und mussten erst einmal ausprobiert werden. Tief wurde die Schaufel in den Sandhaufen versenkt und der aufgenommene Sand an anderer Stelle wieder abgeladen. Die Betreuenden mussten der Begeisterung einen zeitlichen Rahmen setzen, da keiner freiwillig den Sitz freigab. Lediglich die anberaumte Mittagspause entschädigte für das angesetzte Zeitlimit. Doch anschließend wartete schon die nächste Aufgabe: Es sollte eine sogenannte Leonardo-Brücke gebaut werden. Das heißt Holzstäbe mussten so zusammengefügt werden, dass eine stabile bogenförmige Brücke entsteht, ohne dabei Kleber, Schrauben, Steckverbindungen oder Ähnliches zu benutzen. Nach einigen Fehlversuchen und kleinen Tipps durch Frau Tempel und Frau Kraus meisterte die Gruppe auch diese Aufgabe.
Anschließend erhielten die Teilnehmenden bei einem Land- und Baumaschinenmechatroniker, spannende Einblicke in die Technik der Baumaschinen und -geräte und durften auf richtig großen Baumaschinen Platz nehmen, natürlich ohne den dazugehörigen Zündschlüssel.
Zum Abschluss präsentierte ein Elektroniker das breite Spektrum seiner Tätigkeiten. Von der Verkabelung eines Stromverteilers über die Reparatur einer Bohrmaschine bis zum Auswechseln von Beleuchtungen. Die Firma Dechant Hoch- und Ingenieurbau bedankte sich kurz vor Feierabend mit einem Eis für den Besuch und das große Interesse, was die vielen Fragen der Kinder und Jugendlichen an die Mitarbeitenden bewies.
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