Ungezählte Stunden im Dienste des Umwelt- und Naturschutzes: Sparkassen – Förderpreis im Landkreis Lichtenfels verliehen
Was haben der Landschaftspflegetrupp von Zilgendorf und der Rentertrupp von Strössendorf gemeinsam? Es ist das besondere Engagement für die Natur und Umwelt in der Region, denn beide erhielten jüngst zusammen mit drei weiteren Engagierten aus dem Landkreis Lichtenfels den Förderpreis für Umwelt- und Naturschutz. Bei der Preisverleihung im Landratsamt Lichtenfels zeigte sich einmal mehr: Ehrenamt und freiwilliges Engagement sind für unsere Gesellschaft mehr als ein Sahnehäubchen. Das betonten Landrat Christian Meißner und alle Bürgermeister, die sich bei „Ihren“ Preisträgern herzlich bedankten.
Bereits zum 29. Mal wurde heuer der Förderpreis, der von der Sparkasse Coburg – Lichtenfels gestiftet wird, ausgelobt. Aus den 16 Vorschlägen wählte eine Fachjury mit Vertretern verschiedener Ämter und Verbände fünf Preisträger aus, die nun aus den Händen von Landrat Meißner und dem stv. Vorstandsvorsitzenden Roland Vogel die Urkunden und einen Geldpreis überreicht bekamen. Roland Vogel ging in seinem Grußwort angesichts der globalen Klimakrise darauf ein, wie wichtig jeder Beitrag auch auf lokaler Ebene für eine intakte Natur, für ein „weniger“ an Verbrauch und für ein „mehr“ an Klima- und Artenschutz ist. Landrat Meißner hob den oft jahrzehntelangen Einsatz der Preisträger hervor, die abseits des Rampenlichts im Sinne der Umwelt- und Naturschutzes viel für ihre Ortschaft, für die Region, für bestimmte Biotope oder auch für einzelne Tier- und Pflanzenarten getan hätten.
Die diesjährigen Preisträger sind:
Der Rentnertrupp Strössendorf, bestehend aus Wilfried Sünkel, Peter Hildebrandt, Herbert Sachs, Waldemar Orlowski, Kurt Will, Gert Vogel, kümmert sich seit 2016 um die Biotope, Obstbäume und Grünanlagen in Strössendorf. Abgesehen von der Winterpause macht die Gruppe jeden Dienstag einen Arbeitseinsatz. Wilfried Sünkel, der die Gruppe leitet und sich anfangs die damalige Rentnergruppe in Weismain zum Vorbild nahm, hob bei der Preisübergabe auch die gute Zusammenarbeit mit dem Altenkunstadter Bauhof hervor.
Die letztjährige, erfolgreiche Wiesenweihe-Brut im Maintal bei Ebensfeld stellt innerhalb des Förderpreises eine Besonderheit dar. Selten, dass die Jury ein bis dato einmaliges Projekt auszeichnet. Aber sie hielt die gute Kommunikation und Abstimmung zwischen dem Landwirt Jochen Finkel und dem Landesbund für Vogelschutz, namentlich dessen Vorsitzende Marion Damm, für so beispielgebend, dass sie den beiden den Preis zuerkannte. Die Vogelkundler um Marion Damm hatten im Frühjahr 2022 erstmals eine Wiesenweihe bei Ebensfeld ausgemacht und nach längerer Beobachtungszeit ein Nest im Getreidefeld von Jochen Finkel lokalisiert. Dieser war damit einverstanden, das Gebiet um das Nest bis zum Flüggewerden der Vögel nicht mehr zu bearbeiten. Nachdem die 5 Jungvögel ausgeflogen waren, konnte das „Sperrgebiet“ sogar noch gedroschen werden, so dass alle Seiten mit der gelungenen Aktion zufrieden waren.
Einen weiteren Preis erhielt Bernhard Scherer aus Obristfeld für seine jahrzehntelange Tätigkeit in verschiedenen Vereinen. Vor allem im Gartenbauverein war und ist er als Gerätewart aktiv und ein zuverlässiger Helfer bei allen Arbeitseinsätzen, gerade auch bei der Baum- und Grünflächenpflege. Seine Naturverbundenheit drückt sich auch in seiner Tätigkeit als Imker aus.
Einer regionalen Besonderheit haben sich einige Zilgendorfer verschrieben: Das Kopfweiden-Wäldchen auf einem feuchten Flurstück oberhalb von Zilgendorf wird seit Jahrzehnten von einem Pflegetrupp um Thomas Quinger periodisch gepflegt, so dass sich dort ein besonderer Lebensraum für Insekten und Vögel erhalten konnte Zirka 150 Kopfweiden umfasst das Wäldchen. Die aktuellen Mitstreiter von Thomas Quinger sind Winfried Graß, Norbert Büttner, Michael Schmidt, Philipp Schäffner, Oliver Poselt.
Auch Hans Bornschlegel aus Mainroth zählt zu den diesjährigen Preisträgern. Da er bei der Verleihung nicht anwesend sein konnte, wird ihm der Preis auf eigenen Wunsch hin erst bei der nächsten Runde überreicht.
Bis Februar 2024 können wieder Vorschläge für den Förderpreis gemacht werden, denn, so waren sich Landrat Meißner und Sparkassen-Vorstand Roland Vogel einig, es „muss“ eine Neuauflage des Preises geben, ist doch der Preis schon durch sein Thema der Kontinuität und Nachhaltigkeit verpflichtet. Auch dann wird die Umweltstation des Landkreises mit ihrem Leiter Michael Stromer wieder als Organisator fungieren. Allerdings wird Roland Vogel zumindest als Sparkassen-Vorstand nicht mehr dabei sein können, geht er doch Ende Juli in den Ruhestand. Als symbolische Anerkennung für seine langjährige Begleitung des Sparkassen – Förderpreises überreichte ihm Landrat Meißner abschließend einen jungen Obstbaum.
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