Bericht „Baunach bewegt sich“
Mitte Juni läuft in Berlin das größte Sportereignis seit den Olympischen Spielen 1972 in München. 7000 Athleten aus 173 Nationen sind zu Gast bei den Special Olympics World Games und treten in 26 Sportarten an. Es wird ein internationales, buntes Fest des Sports für mehr Anerkennung und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung veranstaltet. Die Sportler*innen werden zeigen, dass gelebte Inklusion bereichert, neue Wege eröffnet und sich positiv auf alle Bereiche des gesellschaftlichen Miteinanders auswirkt. Prominenter Botschafter der Special Olympics ist Basketball-Star Dirk Nowitzki. Mit seiner Unterstützung will er mehr Aufmerksamkeit für die Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung schaffen. „Es geht um die Teilhabe, dass jeder Mensch Sport treiben kann. Unter zehn Prozent der Vereine bieten Sport für behinderte Menschen an. Ich hoffe, dass die Special Olympics World Games mehr Aufmerksamkeit bringen“, so die 44-jährige Basketball-Legende. Dieses Bekenntnis zur Inklusion nutzen wir im Landkreis Bamberg, um vor Ort sportliche Inklusion selbstverständlich werden zu lassen. Das Motto „Baunach bewegt sich – unser Landkreis in Bewegung“ wurde erfolgreich umgesetzt am Inklusionstag auf der städtischen Sportanlage.
Gerade in Anbetracht der letzten Jahre, in denen Bewegung und Begegnungen im wirklichen Leben schwierig waren und viele Gemeinden, Vereine, Verbände und Bewohnerinnen und Bewohner unseres Landkreises sich weniger bewegen konnten, ist das Motto „Unser Landkreis in Bewegung“ ein klarer Aufruf wieder mit mehr Spaß und Emotionen Sport und Bewegung in unser Leben zu bringen.
Offizieller Startschuss durch Landrat Johann Kalb war um 10 Uhr am Parkplatz des Landratsamtes Bamberg. Ein beeindruckender Auftritt von Jugendlichen aus dem Regenwald bei Bahia (Fazienda Sauva) zeigte die brasilianische Kampfkunst Capoeira. Diese steht auf der Liste der immateriellen Weltkulturgüter.
„Capoeira praktiziert man nicht alleine, die Kommunikation innerhalb der Gruppe ist unglaublich wichtig. Ein gutes Capoeira-Spiel gelingt nur zusammen mit anderen Spielern. Es geht nicht um’s Gewinnen, sondern um das Gemeinschaftsgefühl. Eine gelungene Roda (Kreis) erfordert, dass die einzelnen “Spieler” eine Gruppe formen. Auf natürliche Art entsteht dadurch das Bewusstsein für Toleranz und gegenseitigen Respekt. Capoeira ist niemals frustrierend, weil es untereinander keinen Wettbewerb gibt. Es geht viel mehr darum die eigenen Grenzen zu überwinden.“ Quelle: https://de.fazenda-sauva.com/projekt-capoeira
Das Motto „Zusammen unschlagbar“ wurde gut umgesetzt. Sportmoderator Wolfgang Reichmann, bekannt aus Funk und Fernsehen, moderierte die Eröffnung in Baunach und kam dabei mit Steffen Groß, Silbermedaillengewinner im Basketball von den Special Olympics Deutschland 2022 ins Gespräch. Er hatte seine olympische Medaille dabei und trat in einem Freiwurf-Wettbewerb gegen Reichmann siegreich an. 1.Bürgermeister Tobias Roppelt begrüßte gut gelaunt und in gespannter Erwartung die zahlreichen Gäste. Das Organisationsteam (Dominik Czepluch, Markus Loch, Frank Köhler, Sabine Saam) und die beteiligten Vereine sorgten für einen reibungslosen Ablauf.
Dominik Czepluch, der dem VDK Ortsverband Baunach-Lauter vorsteht, zeigt sich begeistert: „Der Veranstaltungstag war von Spaß, purer Freude, Aktivität und viel Mitmenschlichkeit geprägt. Eine durchweg fantastische Veranstaltung. Inklusion, Integration sowie gemeinsame Aktivitäten wurden generationenübergreifend möglich gemacht. Für alle Teilnehmenden, völlig egal mit welcher körperlichen oder geistigen Konstitution waren Angebote da. Alle wurden vorbehaltlos und selbstverständlich in die gemeinschaftlichen Aktivitäten einbezogen.“
In Baunach waren sportliche Aktivitäten für alle Altersgruppen und für Menschen mit und ohne Behinderung im Programm, wie Fußball, Basketball, Turnen, Laufen, Mountainbiking, Bewegung im Sitzen, Feuerwehrspiele, Geschicklichkeit. Die Seniorenrikscha der Baunach-Allianz stand für Ausfahrten bereit und wurde sehr gut frequentiert. Es gab an diesem Tag nur Gewinner und alle wurden mit Medaillen, Multifunktionstüchern und Aufklebern belohnt.
„Inklusion braucht Offenheit, Toleranz und Respekt gegenüber allen Menschen, unabhängig von ihren Fähigkeiten. Vielfalt bedeutet Stärke, das haben wir heute eindrucksvoll bewiesen.“ meint die Behindertenbeauftragte als Tagesfazit.
Herzlichen Dank an die beteiligten Vereine:
- DJK Priegendorf
- Baunacher Faschingsclub Narretei
- Kinder- und Jugendfeuerwehr Priegendorf
- Freiwillige Feuerwehr Baunach
- 1.FC Baunach
- JAM und Jugendparlament Baunach
- Musikverein Stadtkapelle Baunach e. V.
Herzlichen Dank an die beteiligten Beauftragten der Stadt Baunach:
- Seniorenbeauftragte Renate Drütschel
- Jugendbeauftragter Andreas Roppelt
- Behindertenbeauftragte Sabine Saam
Neueste Kommentare