Erneut Geld an Betrüger in Neustadt b.Coburg übergeben
NEUSTADT B.COBURG, LKR. COBURG. Erneut gelang es Betrügern, unter Vorspiegelung einer Unfallsituation, eine größere Geldsumme von einer Seniorin zu erhalten. Die Kriminalpolizei Coburg ermittelt und bittet um Mithilfe.
Am Mittwoch erhielt die Rentnerin einen Anruf von einem angeblichen Polizisten. Dieser erklärte der Dame, dass ihr Sohn einen Verkehrsunfall gehabt hätte und sie daher eine Kaution zahlen müsse. Zudem sei es ihr untersagt, mit ihrem Sohn in Kontakt zu treten.
Im Verlauf des Gesprächs setzten die Betrüger die 70-Jährige so unter Druck, dass sie noch am selben Tag eine größere Bargeldsumme an einen Unbekannten übergab. Die Übergabe fand in der Sonneberger Straße in Neustadt b.Coburg statt. Dies war wohl den Betrügern nicht genug und hielten den Kontakt zur Seniorin aufrecht. So schafften sie es, dass die Frau nochmals mehrere tausend Euro an einen Unbekannten, diesmal in der Schulstraße in Eisenach, Thüringen, übergab. Die 70-Jährige gibt an, dass es sich um denselben Geldabholer wie am Tag zuvor handelte. Laut Angaben der Dame ist dieser etwa 170 Zentimeter groß, hatte einen dunklen Teint und trug eine weiße Anglermütze. Insgesamt erbeutete der Mann einen mittleren fünfstelligen Eurobetrag.
Erst ein Anruf bei ihrem Sohn sorgte für Klarheit. Sie erkannte den Betrug und erstattete Anzeige bei der Polizei.
Die Beamten der Kriminalpolizei Coburg haben die Ermittlungen aufgenommen. Zeugen werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei Coburg unter der Tel.-Nr. 09561/645-0 in Verbindung zu setzen.
Die oberfränkische Polizei gibt folgende Tipps; informieren Sie bitte auch Ihre älteren Verwandten und Bekannten:
- Lassen Sie sich von einem Anrufer, der sich als Polizeibeamter ausgibt, den vollständigen Namen, die Telefonnummer und die Dienststelle geben. Legen Sie danach auf und rufen Sie selbst bei der Polizeidienststelle an und lassen Sie sich den Einsatz bestätigen.
- Die echte Polizei wird niemals am Telefon nach Ihren finanziellen Verhältnissen fragen oder Geld fordern.
- Geben Sie keine Auskunft über Ihre familiären oder finanziellen Verhältnisse.
- Lassen Sie sich zeitlich und emotional nicht unter Druck setzen.
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich eine Person am Telefon als Verwandter oder Bekannter ausgibt, sich selbst nicht mit Namen meldet und Geldforderungen stellt.
- Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen mit anderen Familienangehörigen Rücksprache.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen – auch nicht, wenn sie angeblich im Auftrag von Verwandten/Bekannten oder Amtspersonen handeln.
- Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt – Notruf: 110.
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