AELF Coburg-Kulmbach schult Landwirtschaftslehrlinge in Bad Staffelstein
Pflanzenbau richtig gemacht
Um professionell Landwirtschaft betreiben zu können, ist viel Können und ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz vonnöten. Damit künftige Landwirtinnen und Landwirte gut vorbereitet in den Beruf gehen können, unterstützen die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Coburg-Kulmbach und Bamberg die Freiherrvon-Rast-Berufsschule Coburg bei der Ausbildung der Lehrlinge. Im Rahmen dieser Unterstützung haben die Auszubildenden nun an einer Praxisschulung zum Thema Ackerbau teilgenommen.
Von Pflanzenbestimmung bis Erosionsschutz
Auf landwirtschaftlichen Flächen unterhalb von Kloster Banz ließen Bernadette Ackermann (AELF Bamberg) und Anton Weig (AELF Coburg-Kulmbach) zunächst bestimmen, welche Pflanzen in welchen Anteilen auf Wiesen vorzufinden sind. Die jeweilige Zusammensetzung des Pflanzenbestandes gibt Auskunft über den Futter- und auch den ökologischen Wert der Fläche.
Welche entscheidende Rolle das Bodenleben, insbesondere die Regenwürmer für einen fruchtbaren Boden spielen, zeigte ein Feldstück mit Ackerbohne: Gerade an Hanglagen ist die Gefahr von Bodenerosion groß – v.a. bei Starkregenereignissen kann der humose Oberboden weggespült werden. Anhand eines Experiments zeigte Anton Weig, dass Regenwürmer mit ihren Röhren dafür sorgen, dass der Boden aufgelockert wird und sehr schnell viel Wasser aufgenommen und für die Pflanzen gespeichert werden kann. So werden vor allem bei Starkregen unkontrollierte Wasserabflüsse und Bodenerosion deutlich reduziert. Anton Weig: „Der Boden ist das zentrale Element beim Ackerbau und die wohl wichtigste Ressource, die ein Landwirt hat. Kennen Sie Ihren Boden und achten Sie auf ihn, denn Bodenschutz ist auch Ertragsschutz!“
Welche Bedeutung in diesem Zusammenhang die Fruchtfolge hat, zeigt Pflanzenbauexperte Anton Weig am Beispiel der Ackerbohnen auf. Sie können mit ihrer starken Pfahlwurzel den Boden tief durchdringen und stabilisieren. Als Leguminosen binden Sie zudem mit Hilfe von Bakterien Stickstoff, der in der Umgebungsluft reichlich vorhanden ist und dann den Pflanzen kostenlos für Wachstum und Eiweißbildung zur Verfügung gestellt wird. Die nach der Ernte auf der Fläche bleibenden Pflanzenreste dienen dann wieder als Futter für das Bodenleben und zur Humusbildung.
Weitere Themen waren der Maisanbau und sowie die Bestimmung von Getreidekrankheiten und Schädlingen.
Landwirtschaftsschule bietet als Fachschule einen höheren Abschluss
Neben den fachlichen Informationen lieferte die Schulung auch einen Vorgeschmack auf die weiterführende Ausbildung an der Landwirtschaftsschule, in der ein Fachschulabschluss erworben werden kann. Nach einem Praxisjahr auf einem Betrieb, das von Lehrkräften der Schule betreut wird, folgen dort zwei fachtheoretische Wintersemester mit jeweils 34 Wochenstunden von Oktober bis März. Im Sommersemester absolvieren die Studierenden einen fachpraktischen Teil in einem landwirtschaftlichen Betrieb. Nach dem bestandenen dritten Semester dürfen sich die Absolventinnen und Absolventen „Staatlich geprüfter Wirtschafter bzw. staatlich geprüfte Wirtschafterin für Landbau“ nennen und haben dabei auch bereits große Teile der Meisterprüfung abgelegt.
Mehr Informationen und Anmeldung unter www.aelf-ck.bayern.de.
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