Sitzung des Bayreuther Freundeskreises Katastrophenschutz

Fachdienstleiter IuK Patrick Czekalla, BRK Bayreuth (links) erklärt den Drohneneinsatz ©BRK Bayreuth
Fachdienstleiter IuK Patrick Czekalla, BRK Bayreuth (links) erklärt den Drohneneinsatz ©BRK Bayreuth

 

Die Teilnehmer vor dem Einsatzleitwagen des BRK. ©BRK Bayreuth

Die Teilnehmer vor dem Einsatzleitwagen des BRK. ©BRK Bayreuth

Zur vierteljährlichen Sitzung des Bayreuther Freundeskreises Katastrophenschutz trafen sich am 12.6.2023 rund 40 Führungs- und Einsatzkräfte des Bayreuther BRK, der Bayreuther Stadtbrandrat und Kameraden der Bayreuther Feuerwehr, die Leiterin der Polizeiinspektion Bayreuth-Stadt und der Leiter der Polizeiinspektion Bayreuth-Land sowie Führungs- und Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks aus Bayreuth und der Bundeswehr, um sich über aktuelle Entwicklungen der Einsatztechnik auszutauschen.

Nach der Begrüßung durch Kreisbereitschaftsleiter Jochen Ganzleben und Kreisgeschäftsführer Markus Ruckdeschel vom Kreisverband Bayreuth des BRK referierte der stellvertretende Fachdienstleiter Rettungshunde, Ingo Porkert, über die theoretischen Grundlagen des Rettungshundeeinsatzes.

Patrick Czekalla, Leiter des Fachdienstes Information und Kommunikation, informierte anschließend über die Möglichkeiten und Grenzen sowie die Einsatztaktik der Drohne, die im Einsatzleitwagen mitgeführt wird.

Die Drohne des Fachdienstes IuK des Bayreuther BRK-Kreisverbandes wird nicht nur zur Vermisstensuche eingesetzt, mit ihr können u.a. auch Einsatzstellen aufgeklärt oder anderen Einsatzkräften, insbesondere Polizei und Feuerwehr, im Wege der Amtshilfe Luftbilder zur Verfügung gestellt werden.

Ingo Porkert, Joschi und RonJa Raus von der Rettungshundestaffel des Bayreuther BRK warten auf das Go zur Flächensuche ©BRK Bayreuth

Ingo Porkert, Joschi und RonJa Raus von der
Rettungshundestaffel des Bayreuther BRK warten auf das Go zur
Flächensuche ©BRK Bayreuth

Danach ging es zu den praktischen Vorführungen. Der Bordercollie Joschi (1 ¾) mit seiner Führerin Ronja Rausch, der zuständigen Fachdienstleiterin, zeigten den Einsatz eines Hundes in der Flächensuche. Das Besondere ist hier, dass der Hund die auf gefundene Person nicht verbellt, sondern zur Führerin zurückläuft und sie zur Person leitet. Damit soll vermieden werden, dass eine verletzte Person durch einen laut bellenden Hund verängstigt wird. Joschi er-ledigte seine Aufgabe mit Bravour und voller Freude.

Der Weimaraner-Bordercollie-Mix Toto (5) zeigte den Teilnehmern anschließend zusammen mit seiner Führerin Caroline Popp den Mantrailer-Einsatz. Hier bekommt der Hund zunächst eine Geruchsprobe (Kleidungsstück, Zahnbürste etc.), die vom Vermissten stammt. Wenn er den Geruch aufgenommen hat, macht sich der Hund dann zielstrebig auf die Suche. Die Spur kann sogar mehrere Stunden alt sein. Der Hund kann auch unterscheiden, ob es sich um eine ältere oder neuere Spur der Person handelt. Er folgt dann immer der neueren Spur. Für die Teilnehmer war es beeindruckend, mit welcher Zielstrebigkeit Toto auf einem viel begangenen Fuß- und Radweg die Spur der gesuchten Person „herausriechen“ konnte und seine Führerin so zum Ziel brachte.

Beim Einsatz eines Mantrailers ist immer eine erfahrene Begleitperson dabei, die gegebenenfalls bei Auffinden zusammen mit dem Hundeführer auch Erste Hilfe leisten kann und den Kontakt zur Einsatzleitung hält. Im Bereich von Straßen wird auch die Polizei oder die Feuerwehr eingesetzt, um falls erforderlich den Verkehr anzuhalten.

Damit die Einsatzleitung immer weiß, wo sich Mantrailer und Team gerade aufhalten, wird der Standort des Hundes über Funk mit den GPS – Koordinaten an den Einsatzleitwagen übertragen und von dort ausgewertet.

Im Rahmen der Vorführung wurde das Team Hund – Mensch zusätzlich durch die BRK – Drohne aus der Luft beobachtet und verfolgt. Mit den sehr detaillierten Aufnahmen der Drohne, die hier in rund 60 m Höhe flog, kann der Einsatzleiter Rettungsdienst jederzeit und schnell auf eine sich verändernde Lage reagieren.

Das perfekte Zusammenwirken von Hunden, Hundeführerinnen und Drohnenpiloten war für die Teilnehmer beeindruckend und eine wertvolle Information. Mit gutem kollegialem Gespräch endete diese für alle Teilnehmer spannende und informative Sitzung.