Land­kreis Lich­ten­fels infor­miert: Gefah­ren durch falsch ent­sorg­tes Grüngut

Rasen­schnitt, Äste, Zwei­ge und Kom­post dür­fen nicht in der frei­en Natur abge­la­gert werden

Rasen­schnitt irgend­wo im Wald oder bei der Gar­ten­ar­beit aus­ge­schnit­te­ne Äste und Zwei­ge, die ein­fach irgend­wo ins Was­ser gewor­fen wur­den: Sol­che und ähn­li­che Ent­de­ckun­gen macht man immer wie­der, wenn man auf­merk­sam durch Wald und Flur wan­dert. Dabei ist das Ent­sor­gen von Grün­ab­fäl­len in der Natur kein Kava­liers­de­likt, warnt das Umwelt­zen­trum am Land­rats­amt Lichtenfels.

Wild abgelagertes Grüngut wie hier am Waldrand, kann schlimme Folgen für Flora und Fauna haben. Foto: Landratsamt Lichtenfels/Jasmin Wagner

Wild abge­la­ger­tes Grün­gut wie hier am Wald­rand, kann schlim­me Fol­gen für Flo­ra und Fau­na haben. Foto: Land­rats­amt Lichtenfels/​Jas­min Wagner

Recht­lich betrach­tet unter­liegt Grün­gut, wie Laub, Rasen- oder Hecken­schnitt genau­so dem Abfall­be­griff des Kreis­lauf­wirt­schafts­ge­set­zes wie ande­re, augen­schein­lich gefähr­li­che­re Abfäl­le. Somit ist Grün­gut in der Kon­se­quenz eben­so ord­nungs­ge­mäß zu ent­sor­gen, erläu­tert das Team vom Umwelt­zen­trum. Das unzu­läs­si­ge Abla­gern von Grün­gut in Wald und Flur stellt eine Ord­nungs­wid­rig­keit nach dem Kreis­lauf­wirt­schafts­ge­setz dar, bei Zuwi­der­hand­lung wird dem­nach ein Buß­geld fällig.

Unab­hän­gig von der blo­ßen recht­li­chen Bewer­tung hat das unsach­ge­mä­ße Ent­sor­gen von Grün­gut gefähr­li­che Fol­gen für Natur und Umwelt. Beim wider­recht­li­chen Abla­gern von Grün­gut in Bächen kön­nen bei­spiels­wei­se Ver­klau­sun­gen und Abschwem­mun­gen ent­ste­hen. Bach­läu­fe ver­stop­fen, das Was­ser staut sich. Im Extrem­fall tritt die­ses über die nicht gesi­cher­ten Ufer und zer­stört das Umland, im schlimms­ten Fall sogar bebau­te Gebiete.

Wei­ter kann das wil­de Abla­den von Gar­ten­ab­fäl­len auch gra­vie­ren­de Fol­gen für Flo­ra und Fau­na haben, vor allem, wenn es sich um gif­ti­ge und gebiets­frem­de Arten han­delt, die im Grün­gut ent­hal­ten sind. Zum einen besteht dadurch die Gefahr, dass Tie­re auf die­sem Weg beim Fres­sen unbe­kann­ter Pflan­zen Gift­stof­fe auf­neh­men und im schlimms­ten Fall dar­an sterben.

Wei­ter kön­nen auch Ver­drän­gungs­pro­zes­se durch soge­nann­te inva­si­ve Arten nega­ti­ve Fol­gen für das Öko­sys­tem haben. Wenn gebiets­frem­de Pflan­zen bei­spiels­wei­se ähn­li­che Stand­ort­be­din­gun­gen wie in ihrem ursprüng­li­chen Umfeld vor­fin­den, sie eine unbe­setz­te Lücke beset­zen oder Fraß­fein­de feh­len, kön­nen sich die­se inva­si­ven Arten stark ausbreiten.

Pro­ble­ma­tisch ist dies vor allem, wenn sie so ande­re, hei­mi­sche Arten ver­drän­gen, schüt­zens­wer­te Lebens­räu­me gefähr­den oder als Unkräu­ter wirt­schaft­li­che Schä­den ver­ur­sa­chen. Auch schwer­wie­gen­de gesund­heit­li­che Schä­den kön­nen bei eini­gen die­ser Arten auf­tre­ten. Als Bei­spie­le sei­en hier der Rie­sen-Bären­klau und die Bei­fuß-Ambro­sia genannt.

Durch eine ord­nungs­ge­mä­ße Ent­sor­gung von Grün­gut kön­nen all die­se Gefah­ren gebannt und Ver­fah­ren zur Ahn­dung der Ver­stö­ße durch die Behör­den ver­hin­dert wer­den, so das Team des Umwelt­zen­trums. Der Land­kreis Lich­ten­fels betreibt ein flä­chen­de­cken­des Netz an Wert­stoff­hö­fen und Kom­post­plät­zen, wo pri­vat anfal­len­des kom­pos­tier­ba­res Mate­ri­al (Hecken‑, Strauch‑, Baum‑, Rasen- und Gras­schnitt, Laub, Rin­de, Zim­mer­pflan­zen, Weih­nachts­bäu­me) kos­ten­frei und unkom­pli­ziert zu den jewei­li­gen Öff­nungs­zei­ten ange­lie­fert wer­den kann.

Auch der Kom­post im eige­nen Gar­ten eig­net sich unter bestimm­ten Bedin­gun­gen für die Ent­sor­gung von klei­ne­ren Men­gen an Grün­ab­fäl­len. Tipps zur Kom­pos­tie­rung fin­den Sie im gemein­sam vom Lan­des­amt für Umwelt und dem Baye­ri­schen Staats­mi­nis­te­ri­um für Umwelt und Ver­brau­cher­schutz ver­öf­fent­lich­ten Abfall­rat­ge­ber Bay­ern (www​.abfall​rat​ge​ber​.bay​ern​.de).

Aber auch das Team der Abfall­wirt­schaft steht unter der Hot­line 09571/18–9030 ger­ne für Fra­gen, vor allem zur Ent­sor­gung auf den Wert­stoff­hö­fen und Kom­post­plät­zen, zur Verfügung.