Pfarreien Heroldbach und Hausen auf Pilgerreise in Israel

Nicht jeder Pilgergruppe vergönnt: ein Gruppenfoto auf dem Tempelberg.
Nicht jeder Pilgergruppe vergönnt: ein Gruppenfoto auf dem Tempelberg. Sobald Spannungen in der Luft liegen, sperren die Israelis den Zugang. Umso schöner war dieses Erlebnis

Eindrücke im Hl. Land gesammelt

Im Mai reisten, unter der Leitung von Gemeindereferent Christian Deuber, 36 Pilger aus den Pfarreien Heroldbach und Hausen ins Hl. Land. „Auf den Spuren Jesu“ begab sich die Pilgergruppe und bezog zunächst in Tiberias, am See Genezareth, ihr erstes Hotel.
Nach einer Fahrt auf dem „Galiläischen Meer“ besuchten die Pilgerinnen und Pilger den Berg der Seligpreisungen, die Brotvermehrungskirche und die Primatskirche. Natürlich durfte zum Mittagessen der echte „Petrusfisch“ nicht fehlen, der original aus dem See gefangen wurde. In Nazareth sangen die fränkischen Besucher in der Verkündigungsbasilika den Engel des Herrn („Reinste Jungfrau“), bevor es zur Josefskirche weiterging und man anschließend die Stadt selbst erkunden konnte.

Nach drei Nächten in Galiläa gab es einen Reisetag in die Mitte des Landes. Hierbei stieg man auf den Berg Tabor, besuchte die Ausgrabungsstätten in Qumran und hüpfte ins Tote Meer.

„Weihnachten unter Palmen“ erlebten die Pilger dann auf den Hirtenfeldern in Betlehem und in der Geburtskirche. Da Gefühle vor allem über Geruch und Geschmack gehen, gab es nach dem Gottesdienst selbstverständlich echte Spekulatius! Da in Betlehem auch unsere Unterkunft war, konnte man bequem dort Souvenirs einkaufen und durch die Stadt schlendern. Die Nächte in Betlehem endeten für einige mit leichtem Schlaf um kurz vor 4 Uhr in der Früh, wenn der erste Muezzin die Muslime zum ersten Gebet des Tages rief.

Was nicht jeder Pilgergruppe vergönnt ist, erlebten wir am nächsten Tag: den Besuch auf dem Tempelberg in Jerusalem. Trotz der aktuellen Demonstrationen war er geöffnet und es überraschte uns dort kaum Militär zu sehen. So ein Besuch zwischen Felsendom und Al-Aksa-Moschee, den Stätten, die dem Islam heilig sind, stellte nochmal eingene Ansprüche: Bibeln und Kreuze sind auf dem Tempelberg verboten – manche mussten gar ihr Kreuz-Tattoo verstecken. Anschließend war auch ein Gebet an der Klagemauer, die Westmauer des alten Tempels, möglich. Hernach besuchten wir die Altstadt Jerusalems.

Ein spezieller Programmpunkt war ein nächtlicher Ausflug durch Jerusalem. So konnte die Reisegruppe auch das Parlament, die Knesset, besuchen, den „Schrein des Buches“ im Israelmuseum und wir erfuhren viel über Ultraorthodoxe Juden bei der Fahrt durch deren Wohnviertel. Der Abend endete mit einem Besuch bei der nächtlichen Klagemauer und einem Rundgang durch das jüdische und armenische Viertel.

Den nächsten Tag begannen wir mit dem Besuch der St. Anna Kirche und dem Wasserspeicher Bethesda. Der Höhepunkt war sicherlich der Kreuzweg auf Via Dolorosa und der Besuch des Hl. Grabes und dem Hügel Golgatha. Ergriffen und erschöpft zugleich waren viele aus unserer Gruppe von den heutigen Erlebnissen.

Nach einer Woche war die Reise, die das Pilgerbüro Bamberg dankenswerter Weise organisiert hatte, auch schon wieder zu Ende. Auf dem Weg zum Flughafen besuchten wir noch Abu Gosh, eines der möglichen Orte, die zur Zeit Jesu „Emmaus“ hießen und genossen dort den orientalischen Garten neben der Auferstehungskirche. Da noch Zeit war, konnten wir noch die alte Kreuzfahrerstadt Jaffa, heute die Altstadt von Tel Aviv, besuchen und dort den Gegensatz von Partymetropole und biblischer Historie erleben.

Mit vielen neuen Impulsen für ihr Leben und ihren Glauben kehrten die Pilger gesund und reich an Eindrücken wieder in die fränkische Heimat zurück.

Christian Deuber