Polizeibericht Landkreis ERH vom 03.06.2023

Symbolbild Polizei

Polizeiinspektion Erlangen-Stadt

9. Bergtag: Festgelände

Auch zu Beginn des letzten Wochenendes war das Wetter wieder besucherfreundlich. Erst in den Abendstunden kühlte es merklich ab.

Das Berggelände war ab dem späten Nachmittag gegen 16:30 Uhr sehr gut besucht. Auf den Kellern fand man noch vereinzelt einen Sitzplatz; der Weg dorthin war jedoch unter Umständen von einer langen Wartezeit geprägt. Ab 20:30 Uhr gelangte das Berggelände an seine Kapazitätsgrenze. Auch der Bereich der Schausteller war gut ausgelastet. Ein Durchkommen an der Bergstraße / An den Kellern und den dazugehörigen Treppen war manchmal nicht mehr möglich.

Dennoch zeigte sich der 9. Bergtag sehr friedlich.

Bis Bergende um 23:00 Uhr waren zwei Körperverletzungsdelikte auf dem Festgelände zur Anzeige gebracht.

Zunächst ereignete sich auf dem Erich-Keller eine „Masskrugschlägerei“ bei welcher eine Person eine mittelschwere Kopfverletzung davongetragen hatte.

Ermittlungen gegen einen 25-jährigen Tatverdächtigen aus Nürnberg werden getätigt. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde bei dem Tatverdächtigen eine Blutentnahme durchgeführt.

Im zweiten Fall besteht der Verdacht der Verabreichung von K.O. Tropfen im Bereich des westlichen Keller. Eine 33-jährige aus Hersbrucker Land wurde mit entsprechenden Symptomen auf dem Berggelände ärztlich versorgt und zur weiteren Abklärung ins Krankenhaus verbracht. Ermittlungen gegen Unbekannt wegen eines Körperverletzungsdeliktes wurden eingeleitet.

Im übrigen musste sich die Bergwache eher mit Fund- und Verlustanzeigen bzw. mit dem Schlichten kleinerer Streiterein beschäftigen.

Feiern an den Freizeitanlagen Wöhrmühle und Bürgermeistersteg

In den späten Nachmittagstunden trafen sich an der Wöhrmühle rund 50 Personen; diese Treffen verliefen völlig störungsfrei.

Auch an diesem Freitag trafen sich am Bürgermeistersteg in der Spitze wieder rund 700 Jugendliche und Heranwachsende, die ihren mitgebrachten Alkohol bis ca. 22:30 h dort konsumierten. Anschließend verließen die jungen Leute den Ort und zogen über das Festgelände zum weiteren Feiern in die Innenstadt.

Am Bürgermeistersteg hinterließen die Besucher wieder zerbrochene Flaschen bzw. nutzten die umliegenden Gebüsche zur Verrichtung der Notdurft.

Gegen 20:40 Uhr wurde ein Beamter der Reiterstaffel des Polizeipräsidums Mittelfranken durch einen 27-jährigen Erlanger sexuell belästigt. Der 27-Jährige fragte den Beamten, ob er das Pferd streicheln dürfe. Dieser Bitte kam der Beamte nach. Jedoch nutzte der 27-Jährige das Entgegenkommen des Beamten in schamloser Weise aus und versuchte den Beamten im Genitalbereich zu berühren. Dies wurde unterbunden und gegen den 27- Jährigen ein Verfahren wegen Sexueller Belästigung eingeleitet. Nach Abschluss der Personalienfeststellung erhielt der junge Mann einen Platzverweis.

Darüber hinaus mussten noch mehrere Belehrungen gegen Jugendliche wegen wegen des Mitführens von Musikboxen ausgesprochen werden.

Im Fazit ist jedoch festzustellen, dass die dortige Freizeitanlage – insbesondere der Spielplatz – in den letzten Tagen durch die Vielzahl der Personen und den damit verbundenen Verunreinigungen nicht mehr genutzt werden kann.

Insbesondere wurde auch auf Grund der Trockenheit der Rasen stark in Mitleidenschaft gezogen und muss neu angepflanzt werden.

Nachfeiern in der Innenstadt

Zum Bergende zog es die Festbesucher wieder in Massen Richtung Innenstadt.

Der Abstrom begann gegen 22:30 und endete erst kurz vor 01.00h. Am Martin- Luther-Platz hielten sich vorübergehend bis gegen 2 h in der Spitze wieder bis zu 1.000 Menschen auf.

Aufgrund der noch kühlen Temperaturen verweilten die Nahtschwärmer jedoch nicht all zu lange und suchten in den umliegenden Clubs und Gaststätten nach einem Platz.

Im Rahmen der Nachfeiern fünf Körperverletzungsdelikte aufgenommen werden. Hierbei wurden die handelnden Personen lediglich leicht verletzt.

Sowohl die Täter als auch die Geschädigten waren zum Teil erheblich alkoholisiert. Die festgestellten Atemalkoholwerte lagen zwischen 0,48 und 2,06 Promille. In der Quintessenz entwickelten sich diese körperlichen Auseinandersetzungen jeweils aus verbalen Streitigkeiten, die dann schlussendlich mit Ohrfeigen und Faustschlägen ausgetragen wurden. In drei Fällen sind die Täter bekannt und es werden gegen diese Strafverfahren eingeleitet.

Ein Geschädigter dieser Körperverletzungen wollte sich auch auf dringendem Anraten der Ärzte seine diagnostizierte Kopfverletzung nicht behandeln lassen.

Nachdem auch gutes Zureden und die Verständigung seiner Mutter nicht half, musste der mit 2,04 Promille alkoholisierte 21-jährige Mann aus dem Landkreis Forchheim zwangsweise in einer Klinik untergebracht werden.

Kurz vor 03:00 Uhr bestellte ein bislang unbekannter Mann ein Taxi vom E- Werk und ließ sich in die Frauenauracher Straße fahren. Auf dem Weg dorthin schlief der ca. 40-jährige Mann ein und musste am Fahrtziel von dem Taxifahrer geweckt werden. Nachdem der Fahrer um die Begleichung der Fahrt bat, wurde der Mann aggressiv und schubst den Taxifahrer zu Boden. Anschließend riss er aus einem Holzzaun eine Latte heraus und schlug damit auf den 57-jährigen Fahrer ein. Dieser erlitt dadurch Prellungen und eine Platzwunde im Gesicht.

Anschließend flüchtete der Täter unerkannt. Im Rahmen der Fahndung konnte er nicht mehr ermittelt werden.

Im Rahmen der durchgeführten Verkehrskontrollen anlässlich der Bergkirchweih mussten insgesamt drei Fahrer von E-Scootern zur Anzeige gebracht werden, da diese deutlich alkoholisiert waren. Hierbei wurden Alkoholwerte von 0,64 bis 1,56 Promille festgestellt. Die Erlanger Polizei weist nochmals eindringlich daraufhin, nicht alkoholisiert mit dem Fahrrad, dem Auto oder auch einem E-Scooter am Straßenverkehr teilzunehmen. Dies gilt insbesondere auch für Fahranfänger.

Im Fazit war auch der neunte Bergtag mit einem übermäßig hohen Besucherandrang trotz der angezeigten Körperverletzungen und des Angriffes auf den Taxifahrer geprägt von einer ausgelassen, friedlichen Stimmung der Besucher, auch gegenüber den eingesetzten Polizeibeamten, die oftmals mit einem „Daumen hoch“ oder per Handschlag begrüßt bzw. verabschiedet wurden.

Polizeiinspektion Herzogenaurach und Herzogenaurach

– Fehlanzeige –