Neudrossenfeld: Genussregion Oberfranken ist Aushängeschild – Erfolgreiche Vereinsarbeit
Vorsitzender Söllner: „Wir sind zur Marke geworden“ – Kulmbacher Hotelier Stephan Ertl zum Ehrenmitglied ernannt
Neudrossenfeld. Von einer einzigartigen Erfolgsgeschichte sprach der Kulmbacher Landrat Klaus Peter Söllner bei der Mitgliederversammlung der Genussregion Oberfranken: „Unser Verein ist zur Marke geworden, die in ganz Bayern und darüber hinaus bekannt ist“ sagte der Vorsitzende. Er verwies darauf, dass der Verein im Jahr 2016 von der deutschen UNESCO als immaterielles Kulturerbe ausgezeichnet wurde: „Wir sind die erste Regionalinitiative, der diese Ehre zuteil wurde“.
Bei der Mitgliederversammlung im Gasthof Schnupp in Altdrossenfeld ernannte Söllner den Kulmbacher Hotelier Stephan Ertl zum Ehrenmitglied. Ertl habe den Verein seit der Gründung im Jahr 2007 als Vorstandsmitglied in wesentlichen Bereichen geprägt. Nun lege er sein Ehrenamt in jüngere Hände. Ertls Nachfolger als stellvertretender Vorsitzender der Genussregion Oberfranken ist der Wartenfelser Gastronom Alexander Schütz.
Bei den turnusmäßig anstehenden Wahlen wurde Klaus Peter Söllner für weitere zwei Jahre als Vorsitzender bestätigt: „Ich mache noch bis 2025 weiter, dann muss ein Jüngerer ran.“ Die weiteren Vorstandsmitglieder Christian Herpich (Vizepräsident der Handwerkskammer, Hof) und Bernd Sauer (Kuratoriumsvorsitzender, Bayreuth) sowie Wolfram Brehm (Hauptgeschäftsführer der IHK Bayreuth) Frank Ebert (Oberfranken offensiv) wurden in ihren Ämtern bestätigt.
Zuvor hatte Vorsitzender Söllner betont, dass Oberfranken nach wie vor eine rekordverdächtige Vielzahl von Bäckern, Metzgern und Brauern habe: „Doch wir müssen aufpassen, dass diese Vielfalt nicht verloren geht. Mit Corona ist eine Veränderung in der Gesellschaft passiert, leider nicht zugunsten des Handwerks.“ Auf die Pandemie folge nun eine ganze Reihe ernster Krisen. Die gewaltige Erhöhung der Energiepreise treffe Bäcker und Metzger besonders hart. Auch die Lohnkosten seien stark gestiegen, in vielen Betrieben fehlten Mitarbeiter, die Sorgen um den Nachwuchs seien groß. Die Sorgen der Unternehmen habe man Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) auf dem 1. Energiegipfel der Genussregion Oberfranken im Dezember 2022 in Hof vorgetragen.
Söllner stellte die Idee vor, analog zum überaus erfolgreichen Bratwurstgipfel in Pegnitz eine Veranstaltung für das Bäckerhandwerk ins Leben zu rufen. Der Bratwurstgipfel sei nicht nur eine Leistungsschau der fränkischen Metzger, sondern auch ein touristisches Aushängeschild der Region, das vom weiteren Ausbau des Verkehrsverbundes VGN profitiere.
Des weiteren plane der Verein gemeinsam mit Oberfranken offensiv wieder einen Stand auf der Grünen Woche in Berlin: „Wir haben in der Bayernhalle die Pole-Position,“ sagte der Landrat. Die Chance, in der Hauptstadt Tourismus-Werbung zu machen, sei nicht zu unterschätzen. Söllner erinnerte daran, dass zu Zeiten der Teilung die Menschen aus West-Berlin einst omnibusweise nach Oberfranken gefahren seien. Das war mit dem Ende der DDR vorbei. Auf der Grünen Woche sollen neue Akzente gesetzt werden, um Gäste anzulocken.
Genussregion-Geschäftsführer Norbert Heimbeck berichtete über die weiteren Aktivitäten des Vereins. Bei rund 60 Veranstaltungen habe er den Verein vertreten; außerdem habe er ein eigenes Vortragsprogramm entwickelt, in dem er unter anderem zeige, wie das Netzwerk der Genussregion-Mitglieder die regionale Wertschöpfung stärkt. Mit rund 360 Unternehmen sei die Mitgliederzahl im vergangenen Jahr stabil geblieben.
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