Kampfstoff-Fund auf dem Bamberger Lagarde-Campus
Bei einem Einsatz am Donnerstagnachmittag bestand für Leib und Leben keine Gefahr. Zollnerstraße länger gesperrt.
Auf Nummer sicher gingen die Bamberger Feuerwehr und das Sprengstoff-Räumkommando Nürnberg am Donnerstagnachmittag bei einer Gefahrenlage auf dem Lagarde-Campus. Das vordringliche Ziel, dass kein Mensch gesundheitlich beeinträchtigt wird, wurde durch besonnenes, professionelles Verhalten der Einsatzkräfte erreicht. Bei Arbeiten im Umgriff eines Baufeldes zwischen Posthalle und Zollnerstraße war eine Flasche mit Kampfstoffen beschädigt worden. Weitere verschlossene Tonflaschen mit einem Inhalt von einem Liter wurden gefunden.
Bei dem frei werdenden Gas handelte es sich um Bromaceton, das in unmittelbarerer Nähe zu Reizungen von Haut und Augen führen kann. Es stammt vermutlich aus Zeiten des Ersten Weltkriegs. „Es hat sich hier wieder bewährt, dass wir seitens der Stadt Bamberg darauf bestehen, dass bei allen Erdarbeiten auf der Lagarde ein Feuerwerker anwesend sein muss“, erklärte Tobias Schenk, der Leiter des Umweltamts, der sich vor Ort selbst ein Bild von der Lage machte. Die speziell ausgebildete Fachkraft reagierte schnell und richtig: Die Arbeiten auf der Baustelle wurden eingestellt und sowohl die Feuerwehr als auch das Sprengstoff-Räumkommando aus Nürnberg informiert.
Zur Sicherheit wurde die Zollnerstraße zwischen Berliner Ring und Weißenburgstraße gesperrt. „Es bestand nie eine Gefahr für Leib und Leben vor Ort, es handelte sich hierbei um eine reine Vorsichtsmaßnahme“, betonte der Feuerwehr-Einsatzleiter, Standbrandinspektor Ewald Pfänder. Er freute sich über die perfekt funktionierende Alarmierungskette. Der Abtransport der Tonflaschen erfolgt über das Räumkommando Nürnberg und die Spezialfirma Tauber noch am Donnerstag, so dass die Bauarbeiten voraussichtlich am Freitag wieder aufgenommen werden können.
Im Einsatz auf und um den Lagarde-Campus waren 70 Feuerwehrleute mit dem Gefahrgutzug der Feuerwehr Bamberg sowie Kräfte der Polizei und des Rettungsdienstes. Bis zum Abtransport der Kampfstoffe wird die Sperrung der Zollnerstraße in diesem Bereich aufrechterhalten.
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