Polizeibericht Hochfranken vom 30.05.2023
155. Coburger Convent – Coburger Polizei zieht durchwachsene Bilanz
COBURG. Trotz einer Vielzahl von Einsatzkräften aus ganz Oberfranken und der Unterstützung der Bayerischen Bereitschaftspolizei verzeichnete die Coburger Polizei im Zusammenhang mit dem 155. Coburger Pfingstconvent am vergangenen Wochenende eine Zunahme der Straftaten. Auch die Schwere der Delikte nahm zu. Der Tatverdacht bei den erfassten Delikten am vergangenen Wochenende richtet sich durchweg gegen die Convent-Gegner.
Während des Pfingstconvents betreute die Coburger Polizei samt Unterstützungskräften insgesamt sechs Gegenversammlungen. Sowohl die erste Gegenversammlung am Freitagabend als auch die fünf weiteren Gegenversammlungen am Montagabend blieben aufgrund der großen Anzahl an eingesetzten Polizeikräften friedlich. Dennoch verzeichnete die Coburger Polizeiinspektion während des Convents eine Zunahme von Straftaten, die durchweg vom Lager der Convent-Gegner ausgingen. Neben einer Farbattacke auf das Ehrenmal des Coburger Convents im Hofgarten beschmierten die Unbekannten auch das Festzelt am Anger mit Farbe. Zudem wurde während der Veranstaltung am Montagabend ein Conventteilnehmer mit einem Ei beworfen. In allen drei Fällen ermittelt die Polizei wegen Sachbeschädigung.
Im Bereich der Eigentumsdelikte zählt die Coburger Polizei insgesamt sechs Diebstähle von Mützen der Conventteilnehmer. In drei Fällen konnten bereits Tatverdächtige ermittelt und die Mützen zurückerlangt werden. In zwei Fällen attackierten Conventgegner die Veranstaltungsteilnehmer körperlich. Hier kam es zu leichten Körperverletzungshandlungen zum Nachteil zweier Männer. Kurz vor Beginn des Fackelzugs am Montagabend rückten Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst um 21:30 Uhr zu einem brennenden Fahrzeug in die Straße „Glockenberg“ aus. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte vor Ort stand ein VW-Bus eines 22-jährigen Conventteilnehmers in Vollbrand. Die Feuerwehr hatte den Brand innerhalb kürzester Zeit abgelöscht, dennoch entstand am Fahrzeug des Mannes Totalschaden in Höhe von etwa 10.000 Euro. Das Fahrzeug brannte komplett aus. Neben dem VW-Bus stand ein weiterer VW eines Conventteilnehmers. Dieser wurde aufgrund der Hitzeentwicklung des nebenan brennenden Fahrzeugs ebenfalls massiv beschädigt. Auch hier liegt der Schaden bei etwa 10.000 Euro.
Da ein technischer Defekt am betroffenen Fahrzeugs nahezu ausgeschlossen werden konnte, gingen die Beamten von einem vorsätzlichen Inbrandsetzen des Fahrzeugs aus. Brandermittler der Coburger Kriminalpolizeiinspektion übernahmen die Ermittlungen vor Ort. Im Zuge der Spurensicherung stellten die Beamten an dem Fahrzeug Brandbeschleuniger fest. Dies ließ den Schluss zu, dass es sich um bewusste Brandstiftung durch bislang unbekannte Täter handelte. Das Staatsschutzkommissariat der Coburger Kriminalpolizeiinspektion ermittelt wegen Brandstiftung an einem Kraftfahrzeug.
Zeugen die am Montag in der Zeit von 21:20 Uhr bis 21:30 Uhr im Bereich des Friedhofparkplatzes am Glockenberg verdächtige Personen und/oder Fahrzeuge wahrgenommen haben, werden gebeten, sich unter der Tel.-Nr. 09561/645-0 an die Coburger Kriminalpolizeiinspektion zu wenden.
Mit dem Ende der Gegenversammlungen an der Strecke des Fackelmarsches des Coburger Convents liefen etwa 150 Teilnehmer von mehreren Gegenversammlungen in Richtung des Coburger Marktplatzes und versuchten dort die Feierlichkeiten des Coburger Convents zu stören. Aufgrund der starken Polizeipräsenz am Markt und in den umliegenden Seitengassen konnte dies in der Nacht zum Dienstag verhindert werden. Mit dem Ende der Feierstunde auf dem Markt verließen sowohl die Conventteilnehmer als auch die Gegendemonstranten den Innenstadtbereich rund um den Markt und es kehrte Ruhe in der Innenstadt ein. In den frühen Morgenstunden des Dienstags kam es zu keinen weiteren Straftaten.
Polizeiinspektion Kronach
– Fehlanzeige –
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