Generations- und Führungswechsel bei der Landkreis-CSU Bayreuth

Der neue CSU-Kreisvorsitzende Bayreuth Land Franc Dierl (Mitte) mit seiner neuen Führungsriege mit Sebastian Herrmann, Matthias Straub, Anna-Maria Prechtl, Cathrin Seltmann, Sabine Habla, Dr. Cornelia Angerer-Daum, Stefan Krieg und Thomas Thiem (von links). © Wolfgang Hübner
Der neue CSU-Kreisvorsitzende Bayreuth Land Franc Dierl (Mitte) mit seiner neuen Führungsriege mit Sebastian Herrmann, Matthias Straub, Anna-Maria Prechtl, Cathrin Seltmann, Sabine Habla, Dr. Cornelia Angerer-Daum, Stefan Krieg und Thomas Thiem (von links). © Wolfgang Hübner

Franc Dierl steht künftig an der Spitze des CSU-Kreisverbandes Bayreuth Land. Der 52-jährige Speichersdorfer Architekt löst damit Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer ab, die sich nach acht Jahren als Kreisvorsitzende nicht mehr zur Wahl stellte.

Auch sonst geht die Kreisvorstandschaft mit einer Reihe neuer Gesichter in die kommende zweijährige Amtsperiode. 118 Delegierte aus 35 Ortsverbänden, vom zweiten Bürgermeister von Prebitz Jörg Teufel begrüßt, waren am späten  Sonntagnachmittag ins Gemeindehaus in Bieberswöhr gekommen, um einen Generations- und Führungswechsel bei der  Landkreis-CSU zu vollziehen und die Weichen für die nächsten Jahre zu stellen. Bezirkstagsvizepräsident und Bezirkstagskandidat Dr. Stefan Specht sowie Landtagslistenkandidat, Altoberbürgermeister Dr. Michael Hohl grüßten mit einer Videobotschaft und betonten die gute Zusammenarbeit zwischen CSU-Stadt und Land. Dierl wurde dabei mit 96,5 Prozent der Stimmen mit einem gewaltigen Vertrauensvorschuss ausgestattet. Neben Cathrin Seltmann (Mehlmeisel) und Thomas Thiem (Waischenfeld) finden sich aber auch mit Cornelia Angerer-Daum (Weidenberg), Sabine Habla (Mistelbach und Stefan Krieg (Pegnitz) drei neue Gesichter unter den fünf Stellvertretern. Als neuer Schatzmeister folgt Mathias Straub  auf Patrick Meyer, als Digitalbeauftragte Sebastian Herrmann auf Waltraud Pfauntsch. Schriftführerin bleibt Anna-Maria Prechtl. Rechnungsprüfer sind Werner Fuchs und Dominik Benker. Die Riege der Beisitzer stellen Klaus Bauer (Goldkronach), Anna Debuday (Ahomtal), Dr. Andrea Hellauer (Bindlach), Julian Hofmann (Schnabelwaid), Simone Kirschner (Rotmaintal), Michael Köferl (Fichtelberg), Daniela Opitz (Kirchenpingarten), Waltraud Pfauntsch (Eckersdorf), Günter Pöllmann  (Mehlmeisel), Christian Rießbeck (Gefrees), Regina Schrembs (Pegnitz), Elke Sendelbeck (Creußen), Sebastian Voit (Fichtelberg) und Sonja Wolfring (Weidenberg).

Mit dem reibungslosen Übergang verband sich viel Dankbarkeit und Zuversicht. Auf Kreisebene stellte Dierl seit 2015 als stellvertretender Kreisvorsitzender, seit 2019 als Vorsitzender der CSU-Bundeswahlkreiskonferenz Bayreuth und seit 2020 als Vorsitzender der CSU-Kreistagsfraktion im Bayreuther Kreistag maßgeblich kommunalpolitische Weichen auf Landkreisebene. Seit 2008 führte er bis vor kurzem den CSU-Ortsverband Speichersdorf, gehört hier seit 2014 dem Gemeinderat an und ist  seit 2020 Dritter Bürgermeister. Dank dieser reichlichen partei- und kommunalpolitischen Erfahrung wurde Dierl für die Landtagswahl am 8. Oktober 2023 von den Kreisverbänden Bayreuth Stadt und Land zum Direktkandidaten nominiert. Sein Herz schlage für die Kommunalpolitik, so Dierl. „Wir stehen auf allen politischen Ebenen vor schwierigen Zeiten mit großen Herausforderungen.“ Vieles habe sich verändert. Viele Menschen bekämen die Auswirkungen der Energiepreise, Inflation und Verbots- und Flüchtlingspolitik der Koalition heftig zu spüren. Hier sei die CSU gefordert, zusammenzuhalten, Flagge zu zeigen und mit einer guten und glaubwürdigen Politik, über die Kommunen und den Landkreis hinaus, auf Landesebene gegenzusteuern. „Die Menschen wollen pragmatische Entscheidungen, ehrliche Politiker und keine Bevormundung, wie sie die Bundesregierung mit ihrer Verbotspolitik der Bevölkerung aufzudrücken versucht.“ Die CSU sei hier Lichtblick und  Richtschnur und setze einen Gegenpol zur Bunderegierung. Um dabei die Interessen der Bürger von Stadt und Landkreis Bayreuth politisch zu vertreten, stelle er sich gerne der Aufgabe, die Partei zu führen. „Uns stehen gewaltige Aufgaben ins Haus, die es mit Teamarbeit und Geschlossenheit zu bewältige gelte. Wenn Bayern und Hessen am 8. Oktober 2023 den Landtag wählen, so Dierl, dann sei das auch eine Abstimmung über die Politik der Bundesregierung.

Zuvor hatte Brendel-Fischer in ihrem letzten Bericht aus dem Kreisverband die Meilensteine der letzten Jahre skizziert. Vieles sei Corona zum Opfer gefallen, erinnerte sie. Dennoch wurden verschiedene Gemeinden besucht, um das Gespräch mit Kommunalpolitikern und Mitgliedern zu führen und Anregungen einzuholen. Schwerpunktthemen bei Firmenbesuchen seien der Übergang von Schule in Beruf und die regionale Ausbildung von Fachkräften gewesen. Richtungsweisend sei dabei der Besuch des neu gegründeten Unternehmens Coworking Kemnath GmbH von Kathrin Karban-Völkl und Thomas Völkl gewesen, das sich mit Mobile- und Offside-Working sowie Homeoffice neuen Formen der Arbeitswelt widmet. Brendel-Fischer erinnerte an die CSU-Bürgerpreisverleihung an den Dorfverein Haag als Wertschätzung und Motivation, sich ehrenamtlich einzubringen. Mit der teamorientierten Arbeit und vielen Anträgen im Kreistag mache die CSU-Fraktion eine gute Figur. In  der Landespolitik betonte die Landtagsabgeordnete die breit angelegte Unterstützung von Familien und Alleinerziehenden  sowie aller Generationen. Im Bayerischen Mittelstand sorge die Staatsregierung von den Beschäftigten bis zu Unternehmern  für ein optimales Umfeld. Entsprechend dem Grundsatz Fördern statt Fordern sprach sie sich gegen die großzügig beschlossene Form des Bürgergeldes aus. „Wir müssen die Menschen überzeugen, dass Wohlstand nur geht, wenn Menschen arbeiten“, meinte sie. Mit einem Seitenhieb auf das Bayerische Umweltministerium forderte sie zudem eine raschere und verlässlichere Auszahlung von Fördermittel. Auf Bundesebene strotze die Koalition vor Unfähigkeit, die nur von großen  Sprüchen der Grünen und einer unrealistischen Politik geprägt sei. In der unsicheren Lage die Atomkraftwerke abzuschalten und gleichzeitig Kohle zu puschen sei ein No Go, so Brendel-Fischer. Abschließend galt ihr Dank neben einem blendenden Verhältnis in der Vorstandschaft den Vorsitzenden der Arbeitskreise und den Vertretern im CSU-Bezirksvorstand (Arbeitskreisen auf Bezirksebene), wo viel fachliche Arbeit geleistet werde.

„Du warst die Lokomotive des Kreisverbandes, bist auf die Menschen zugegangen und hast ungeheuer viel bewegt“, so Nachfolger Franc Dierl in seinem Dank mit einer „lebenden Pflanze“ als Geschenk. Ganz entsprechend ihrer bescheidenen Art gab Brendel-Fischer das Lob und den Dank an die Delegierten zurück. „Ich habe damit mein Geld verdient. Ihr macht alles ehrenamtlich. Euch gilt das Lob und Anerkennung.“

„Ordentlich gewirtschaftet“ bescheinigte Kassenprüfer Werner Fuchs die Kassenführung von CSU-Kreisschatzmeister Patrick Meyer. 120 Veranstaltungen organisierte die Frauenunion in den letzten acht Jahren so die ehemalige Kreisvorsitzende Sabine Habla in ihrem Bericht. Sie berichtete von Firmenbesuchen, um sich die Probleme von Betrieben schildern zu lassen, von der Besichtigung der Baustelle der Therme Obernsees und dem Besuch des SOS Kinderdorfes Immenreuth.

Die Versammlung wählte als Delegierte für den CSU-Parteitag: Dr Cornelia Angerer-Daum (Weidenberg), Gudrun Brendel-Fischer (Rotmaintal), Franc Dierl (Speichersdorf), Sabine Habla (Mistelbach), Stefan Krieg (Pegnitz), Cathrin Seltmann (Mehlmeisel) und Thomas Thiem (Waischenfeld). Die Auszählung der Delegierten in die Delegiertenversammlung zur  Europawahl und zur Bezirkstagswahl war zum Schluss der Veranstaltung noch nicht abgeschlossen. wh