Werkstatträte der Regnitz-Werkstätten fordern gerechteren Lohn für ihre Arbeit

Engagiert: Mitglieder des Werkstattrats der Erlanger Regnitz-Werkstätten. © Anja de Bruyn
Engagiert: Mitglieder des Werkstattrats der Erlanger Regnitz-Werkstätten. © Anja de Bruyn

Gute Leistung – gutes Geld

Arbeit ist mehr als Existenzsicherung und hat für die meisten Menschen einen hohen Stellenwert im Leben. Das gilt auch für Menschen mit Beeinträchtigung, aber mehr als 320.000 von ihnen haben keine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, sondern gehen einer Tätigkeit in einer Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigung nach. Hier handelt es sich nicht um Erwerbsarbeit, sondern um Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit Behinderung, die voll erwerbsgemindert sind.

Damit einher geht auch ein völlig anderes Entgeltsystem und eine andere Einkommenssituation. Schon seit vielen Jahren und immer wieder ist der Werkstattlohn ein heftig diskutiertes Thema. Und der Protest bundesweit wird stärker. Nun hat der Verein „Werkstatträte Deutschland“ am 24. Mai zu einem Aktionstag in Berlin unter dem Motto „Gute Leistung – Gutes Geld“ aufgerufen.

Werkstatträte Deutschland e.V. weist in seinem Aufruf darauf hin, dass der Adressat nicht die Werkstätten seien, sondern die Politik.

In einer der letzten Sitzungen hat sich auch der Werkstattrat der Regnitz-Werkstätten, der die Interessen der Mitarbeitenden mit Beeinträchtigung vertritt, intensiv mit den Argumenten für eine bessere Entlohnung auseinandergesetzt.

„Wir geben unser Bestes und machen die Arbeit gerne, aber es fühlt sich nicht richtig an, weil wir keine richtigen Arbeitnehmer*innen sind und unser Lohn ist zu gering, sagt Christa Münzer. Und Dennis Turk meint: „Wir kommen mit dem geringen Gehalt und Erspartem kaum über die Runden. Ich wohne in einer inklusiven WG und muss Miete zahlen.“

Einig sind sie sich im Gremium, dass Werkstätten bestehen bleiben müssen. Die Förderung und Unterstützung sei gut. Das soziale Leben spiele eine große Rolle. „Für viele ist die Werkstatt Teil ihres Lebens und ihr Inhalt“, betont Andreas Hahn. Und in der Werkstatt bekämen auch Menschen mit schwerer Behinderung und mehrfacher Behinderung eine Chance.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM) setzt sich ebenfalls für eine spürbare und nachhaltige Verbesserung der Einkommenssituation von Werkstattbeschäftigten ein: „Das Finanzierungssystem der Werkstattentgelte muss reformiert werden.“ Dieser Ansicht schließt sich die Lebenshilfe Erlangen mit ihrer Regnitz-Werkstätten gGmbH an.