Spatenstich am Rödentaler Weinberg
Startschuss für neuen Natur-Lehrpfad in Rödental
Die Planungen beschäftigen Thomas Herold bereits seit über einem halben Jahr. Ehrenamtlich betreut der 49-Jährige Naturschutzflächen des LBV Coburg am Rödentaler Weinberg, besucht regelmäßig die schottischen Hochlandrinder am so genannten Horeb Richtung Rothenhof und hat hier bereits viele Bäume und Sträucher gepflanzt – alles zur Förderung der heimischen Flora und Fauna und damit der Biodiversität.
Die Schönheit der Natur rund um den Weinberg möchte der Wahl-Rödentaler nun allen zugänglich machen. In enger Zusammenarbeit mit dem gemeinnützigen Naturschutzverband LBV, den Bayerischen Staatsforsten, dem ortsansässigen Heimatverein, dem Kreisjugendring und dem Förster Wolfgang Weiß soll nun auf einem 3,25 Kilometer langen Rundweg ein Natur-Lehrpfad entstehen. Ausgangspunkt ist das Kloster Mönchröden, von wo aus Interessierte bis auf den höchsten Punkt des Horebs geführt werden. Von hier hat man einen fantastischen Blick über Rödental bis ins Coburger Land.
Entlang des Weges sollen Besucher in Kürze auf über 25 Schautafeln Hinweise auf die Besonderheiten der umliegenden Natur bekommen. Hier sollen sich bald Informationen zu Flora und Fauna, zu Ökosystemen und Lebensräumen finden. Abgerundet wird der Lehrpfad durch verschiedene Mitmach-Stationen, die auch den jüngsten Naturliebhabern die Rundtour schmackhaft machen. „Die Mischung macht‘s: Interessante Schautafeln und interaktive Aktionen sollen für ein tolles Erlebnis für die ganze Familie sorgen“, so erklärte Thomas Herold heute (17. Mai) beim offiziellen Spatenstich seine Idee.
Mit seiner Begeisterung für dieses Vorhaben hat er auch direkt Unterstützer anstecken können, die bei der Realisierung des Natur-Lehrpfades großzügig unterstützen: Das Rödentaler Unternehmen Wöhner GmbH & Co. KG sowie die Sparkasse Coburg – Lichtenfels finanzieren einen Großteil der Materialkosten mit großzügigen Zuwendungen in Höhe von rund 9.500 Euro (Wöhner) und 6.000 Euro (Sparkasse). Auch die Stadt Rödental und die Bayerischen Staatsforsten tragen zum Gelingen des Projektes teil und unterstützen durch Personal und Materialspenden. Der überwiegende Teil der nötigen Arbeitsstunden in der Planung und beim Aufbau wird ehrenamtlich vom LBV Coburg geleistet.
„Vor dem Hintergrund der zunehmenden Urbanisierung ist es besonders wichtig, den Menschen die Natur nahezubringen – vor allem, wenn sie so schön ist wie am Rödentaler Weinberg“, sagte der Geschäftsführer von Wöhner, Philipp Steinberger, heute (17. Mai) beim Pressetermin. „Wöhner ist tief in dieser Region verwurzelt. Deshalb betrachten wir es als Ehre und Verpflichtung zugleich, Initiativen wie diese zu unterstützen. Mit dem Rundweg und dem Lehrpfad haben der LBV Coburg und alle anderen Beteiligten ein wunderbares Projekt ins Leben gerufen. Nach dem offiziellen Spatenstich heute dürfen wir uns alle nun auf ein besonders attraktives Ausflugsziel in unserer Gegend freuen.“
Auch Rainer Engelhardt von der Sparkasse Coburg – Lichtenfels stand voll hinter dem Vorhaben. „Wir freuen uns über das vorbildliche, ehrenamtliche Engagement aller Beteiligten, um das Projekt des Natur-Lehrpfades zu realisieren. Als einer der wichtigsten Förderer unterstützen wir das Vorhaben gerne mit einer Förderung aus dem Reinertrag des PS-Sparen und Gewinnen. Gemäß unseres Mottos ‚Gemeinsam. Regional. Nachhaltig‘ engagieren wir uns so für ein gestärktes Bewusstsein mit Blick auf den Natur- und Umweltschutz sowie das Gemeinwohl und die Lebensqualität in der Region.“ Bereits seit 2017 verfolge die Sparkasse Coburg – Lichtenfels konsequent eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie. „Heute, sechs Jahre später, ist Nachhaltigkeit mittlerweile in aller Munde und geht uns alle an – egal, ob im beruflichen oder privaten Umfeld“, sagte Rainer Engelhardt.
Die Freude über so viel Unterstützung stand dem Projektleiter des LBV, Thomas Herold, heute (17. Mai) ins Gesicht geschrieben. Als Initiator traf er sich mit allen Förderern und dem LBV Coburg am Kloster Mönchröden, also am späteren Start- und Endpunkt des Rundweges, um offiziell die Bauphase einzuläuten und das Projekt vorzustellen. „Wenn alles gut geht, können wir bereits am Ende des Sommers zu einem Eröffnungsspaziergang einladen“, sagte Thomas Herold und freute sich bereits auf viele begeisterte Besucher seines Herzensprojekts.
Zum LBV Coburg:
Im Coburger Land hat der gemeinnützige Naturschutzverband LBV aktuell über 3800 Mitglieder, davon mehr als 100 Mitglieder im aktiven Ehrenamt, die sich nicht nur um die Belange von Vögeln kümmern, sondern um alle bedrohten Tiere und Pflanzen im Landkreis. Die Kreisgruppe Coburg hat nicht nur rund 220 Hektar Fläche im Coburger Land für den Naturschutz gesichert, sondern betreut auch über 250 Fledermauskeller, über 400 Eulennistkästen und rund ein Dutzend Storchenhorste. Außerdem betreibt sie eine Greifvogelauffangstation und eine Fledermausanlaufstelle. Um Menschen für die Natur zu begeistern, ist die Kreisgruppe sehr aktiv in der Umweltbildung und bietet jährlich mehr als 50 Naturveranstaltungen an. Durch eine Vielzahl an Spezialisten ist es der Kreisgruppe Coburg möglich, die Tier- und Pflanzenwelt im Coburger Land zu erforschen und zu fördern. Die Kreisgruppe setzt für ein „Grünes Band“ an der ehemaligen Grenze zur DDR, für mehr Wald-Naturschutz und für Änderungen in der Landwirtschaft ein. In den mehr als 20 Arbeitsgruppen, unter anderem Ornithologie, Eulenschutz, Storchenschutz, Fledermäuse, Herpetologie, Biotoppflege, Insekten und Botanik, führt die Gruppe regelmäßig Wanderungen, Kartierungen, Zählungen und Ähnliches durch. Weiterhin werden Nisthilfen gebaut, Vögel gesund gepflegt, Fledermausquartiere inspiziert, Biotope artgerecht gestaltet, „Insektenhotels“ errichtet, mit Schulen zusammengearbeitet und es wird Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Die Arbeitsgruppe Naturfotografie bringt jährlich in einem Wettbewerb einen Fotokalender mit den schönsten Naturaufnahmen des Coburger Landes heraus, der zum guten Zweck verkauft wird. Außerdem betreut die Arbeitsgruppe eine Wanderfalken-Webcam. Auch politisch Interessierte kommen in der Arbeitsgruppe Naturschutzdemonstrationen auf ihre Kosten. Besondere Aufmerksamkeit legt die Gruppe auf die Nachwuchsarbeit. In vier Kindergruppen erforschen auch schon die Kleinen vom Vereinshäuschen aus fleißig die Natur. In einer Hochschulgruppe engagieren sich Studenten für mehr Naturschutz. 1909 gegründet ist der LBV der älteste Naturschutzverband in Bayern und zählt aktuell über 110.000 Unterstützer, 265 lokale Gruppen und 17 Umweltbildungseinrichtungen. Der LBV setzt sich durch fachlich fundierte Natur- und Artenschutzprojekte sowie Umweltbildungsmaßnahmen für den Erhalt einer vielfältigen Natur und Vogelwelt im Freistaat ein.
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