Tag der Logistik in Buttenheim
Logistikbranche zu Gast bei REWE – Zentrallager in Buttenheim
Im Rahmen des bundesweiten „Tag der Logistik“ luden die IHK für Oberfranken Bayreuth und die Wirtschaftsregion Bamberg-Forchheim gemeinsam mit REWE zu einem Branchentreff am Standort des REWE-Zentrallagers in Buttenheim ein. Am „Tag der Logistik“ tritt die Logistikbranche an die Öffentlichkeit und Logistikunternehmen öffnen deutschlandweit Türe und Tore.
Prof. Dr. Christoph Tripp, Professor für Distributionslogistik und Handelslogistik an der Technischen Hochschule Nürnberg, ging in seinem Vortrag auf aktuelle Trends in der Handelslogistik ein. Diese werde individueller, nachhaltiger, dezentraler und datenbasiert. Tripp: „Als Kunden erwarten wir heute kurze Lieferzeiten und einen Lieferservice ohne Grenzen.“ Deshalb benötige man in der Handelslogistik Robustheit, Flexibilität und eine ausgezeichnete Prognosekompetenz. Die Handelslogistiker müssten darüber hinaus ökologische und soziale Nachhaltigkeit als wesentlichen Wettbewerbsfaktor begreifen.
Die tägliche Frische der Artikel, Nachhaltigkeit in der Logistik und kurze Lieferzeiten sind auch für die REWE ein wichtiges Thema. „Durch kurze Wege und gute Anbindungen können wir ressourcenschonend, schnell und reibungslos Ware in ganz Franken verteilen“, erläuterte Gustav König, der die REWE Logistik Süd leitet. Rund 350 Märkte werden aus Buttenheim beliefert. Um die regionalen Märkte schnell beliefern zu können, halte das Zentrallager der REWE bereits heute über 10.000 schnelldrehende Artikel vor Ort bereit und die Zahl der Artikel werde sich weiter erhöhen. Aufgrund der knappen Logistikflächen in Deutschland feile die REWE auch in Buttenheim an einem nachhaltigen Konzept, um die Kapazitäten in den kommenden Jahren zu erhöhen.
Nachhaltige Personalentwicklung
Nachhaltigkeit spiele auch in der Personalentwicklung bei REWE eine große Rolle, erläuterte Corinna Trier, Leiterin des Kompetenz-Centrum REWE Süd. „Der Mensch steht bei uns im Mittelpunkt. Wir legen nicht nur Wert auf das Recruiting von jungen Menschen, sondern auch auf die Bindung der eigenen Mitarbeiter an das Unternehmen. Auszubildende erhalten zudem eine Übernahmegarantie“, so Trier. Derzeit werden ca. 1200 Auszubildende in verschiedenen Berufen in der Region Süd ausgebildet, rund 650 werden jährlich neu eingestellt.
Weniger Bürokratie und mehr Pragmatik
IHK-Präsident Dr. Michael Waasner machte zudem deutlich, dass Wirtschaft und Handel mehr pragmatische Lösungen und Erleichterungen brauchen, beispielsweise bei der Gewinnung von Fachkräften und Fahrern aus dem Ausland. „Deutschlandweit fehlen mehrere 10.000 Fahrerinnen und Fahrer. Verbände und Kammern haben daher Vorschläge gemacht, wie der Fahrermangel gelindert werden kann“, so Dr. Waasner. Die Attraktivität des Berufes beginne bei der Anerkennung der Leistungen der Fahrerinnen und Fahrer – angefangen von LKW-Parkplätzen in ausreichender Zahl entlang der Bundesstraßen und Autobahnen bis hin zu geeigneten sanitären Einrichtungen für menschenwürdige Arbeitsverhältnis und gegenseitige Wertschätzung an der Rampe. „Hier brauchen wir weniger Bürokratie und mehr Pragmatik“, so Dr. Waasner.
Mit dem Branchentreff im Rahmen des „Tag der Logistik“ wolle die Wirtschaftsregion Bamberg-Forchheim einen Beitrag leisten, die öffentliche Wahrnehmung der für Deutschland zentralen Logistikbranche zu stärken, so Patricia Leistner, Geschäftsführerin Regionalmanagement der Wirtschaftsregion Bamberg-Forchheim. Zuletzt habe die Pandemie gezeigt, wie sensibel Lieferketten sind und welch enorme Leistung in der Handelslogistik täglich erbracht werde.
Neueste Kommentare