Gedenkfeier in Bamberg zur Befreiung vom Nationalsozialismus

Oberbürgermeister Andreas Starke mahnte auf der Gedenkveranstaltung, immer wieder für Frieden und Toleranz zu kämpfen. Fotonachweis: Pressestelle, Stephanie Schirken-Gerster
Oberbürgermeister Andreas Starke mahnte auf der Gedenkveranstaltung, immer wieder für Frieden und Toleranz zu kämpfen. Fotonachweis: Pressestelle, Stephanie Schirken-Gerster

Auf der Unteren Brücke wurde an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 78 Jahren erinnert.

Am 8. Mai 1945 endete mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht der Zweite Weltkrieg in Europa. Dieser Tag war Ende und Anfang zugleich. Der Gewaltherrschaft der Nazis folgte der Weg in Frieden und Demokratie.

Auch in Bamberg hat der Zweite Weltkrieg Leid und Verwüstung hinterlassen: „Zahlreiche Gebäude und Brücken wurden vollständig zerstört beziehungsweise schwer beschädigt, etliche Familienwohnungen konnten nicht mehr bewohnt werden. 378 Bamberger Bürgerinnen und Bürger bezahlten diesen Krieg mit ihrem Leben“, berichtete Oberbürgermeister Andreas Starke. Ihrer, aber auch der Opfer von aktuellen Kriegen, Terroranschlägen sowie Flucht und Vertreibung gedachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gedenkveranstaltung auf der Unteren Brücke. Starke betonte, dass es nicht selbstverständlich sei, „bei uns in Frieden und Freiheit zu leben. In einem Land, das die Menschenrechte achtet, in einer Gesellschaft, die von Solidarität, Respekt und Toleranz geprägt ist.“ Vielmehr müssten gerade auch im Hinblick auf den zunehmenden Rechtsradikalismus und Antisemitismus „Frieden, Freiheit und Demokratie errungen und immer neu erkämpft oder gesichert werden. Tag für Tag.“

Die ukrainische Professorin Dr. Alla Paslawaska verwies auf den aktuellen Ukrainekrieg. „Seit 15 Monaten herrscht Mitten in Europa wieder Krieg. Wieder sterben viele unschuldige Menschen – und das, weil ein einziger Mensch das so entschieden hat.“ Auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Heinz Kuntke stellte seinen Redebeitrag in den Kontext des Ukrainekrieges. Er betonte, dass es hier keinen Frieden gegen die Interessen und Zustimmung der Ukraine geben dürfe. „Ansonsten wären weiteren Angriffskriegen in Zukunft Tür und Tor geöffnet.“ „Auch das“, so Kuntke, „ist eine Lehre aus dem 8. Mai und 78 Jahre nach Kriegsende leider aktueller denn je.“

Die Schülerinnen und Schüler der Maria-Ward-Realschule, des Franz-Ludwig-Gymnasiums sowie der Heidelsteigschule griffen in ihren Beiträgen zur Gedenkfeier die Themen Antisemitismus, Rassismus und Ukrainekrieg auf und setzten ein deutlichen Zeichen für Frieden, Toleranz und Vielfalt.

Das Musikensemble der städtischen Musikschule umrahmte mit Blechbläsern die Gedenkveranstaltung.