Nachspiel des Walberlafests im Kirchehrenbacher Gemeinderat
Das Walberlafest vom Wochenende hatte prompt am Montagabend ein Nachspiel während der Gemeinderatssitzung im Rathaus. „Ich habe mich sehr gefreut dass wir das familienfreundliche Walberlafest wieder feiern konnten.“ Dies sagte Bürgermeisterin Anja Gebhardt (SPD) am Ende ihres Bürgermeisterberichts. Ihr Stellvertreter Michael Knörlein (CSU) nahm dies zum Anlass auf den schlechten Zustand der Zufahrt im oberen Zufahrtsweg von Kirchehrenbach aus kommend hinzuweisen.
Vor dem Walberlafest wurde dieser steile Streckenabschnitt zum Walberlaplateau von der Gemeinde mit Schotter mehr oder weniger befestigt und begradigt. Dadurch sei den Umständen entsprechend eine relativ gute Zufahrt auf den Berg möglich gewesen. Dennoch sie dies unbefriedigend, da alle wüssten das diese Lösung nicht von Dauer sein wird, so Knörlein. Denn schon beim nächsten Starkregen werde es die losen Schottermassen, wie in der Vergangenheit auch schon, nach unten ins Tal in den Trockenrasen schwemmen.
Knörlein und seine Mitstreiter von der CSU hatten beim Walberlafest auch den bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber und Landrat Hermann Ulm (CSU) sowie weitere überörtliche Mandatsträger erneut auf diesen unguten Umstand hingewiesen. „In den Gesprächen konnten wir heraushören, dass sie persönlich einer grundsätzlichen Befestigung positiv gegenüberstehen“, erklärte Knörlein. Alle wüssten aber auch, dass es dazu massive Gegenströmungen von Umweltverbänden und ähnlichen Organisationen gäbe, die dies verhindern wollen. Diese würden nur das Walberlafest sehen, aber den ganzjährigen Besucherzustrom auf das Walberla ignorieren, so Knörlein. „Das Walberla ist aber ein viel genutztes und ich denke auch von uns gewolltes Naherholungsgebiet und kein Museum“, betonte der Kirchehrenbacher CSU-Chef. Zudem werde von den Rettungsdiensten immer wieder eine ordentliche Befestigung der Zufahrt angemahnt, denn diese müssten ganzjährig bereit sein das Plateau erreichen zu können. Deshalb sollte der Gemeinderat trotz aller Widerstände weiterhin versuchen eine dauerhafte Wegebefestigung mit einer Asphaltschicht oder Ähnlichem zu erreichen. Damit sei der Natur mehr gedient, weil dann die Besucher auch auf den befestigten Wegen bleiben würden.
Asphalt als Straßenbelag, wie weiter unten, wird aber kaum realistisch sein. Johannes Schnitzerlein (CSU) informierte dazu, das Asphalt sowohl für den Minister als auch den Landrat im Naturschutzgebiet keinesfalls in Frage käme. Schnitzerlein will bei den Gesprächen aber erfahren haben, das Glauber und Ulm mit Betonpflaster gut leben könnten. Vorzugsweise wasserdurchlässige Rasengittersteine. Dieser Vorschlag kam laut Schnitzerlein aus dem Mund des Umweltministers. Knörlein berichtete auch von seiner Wahrnehmung das man im „steinernen Gässchen“ wieder gut beobachten konnte, wie schwierig das Gehen darauf für die Besucher schon bei Tageslicht ist, wenn der asphaltierte Weg endet. „Sollte die Genehmigung einer dauerhaften Befestigung weiterhin verhindert werden, so sollte unser Gemeinderat jegliche Verantwortung ablehnen die aus Unfällen oder wegen Nichterreichbarkeit der Rettungsdienste entstehen“, appellierte Knörlein an seine Kolleginnen und Kollegen im Ratsgremium. Andernfalls müssen die entsprechenden Behörden in die Pflicht und Verantwortung genommen werden. „Naturschutz ja – aber der Mensch geht vor“, betonte der Vizebürgermeister. Wie Bürgermeisterin Gebhardt dazu informierte, sei sie deshalb auch schon länger im Gespräch mit Vertretern der oberen Naturschutzbehörde bei der Bezirksregierung.
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