Sonntagsgedanken: Leiden und Ertragen

Symbolbild Religion

Liebe Freunde,

geht es Ihnen auch manchmal so wie mir? Da versucht man für andere da zu sein, alles richtig zu machen, sich einzusetzen und einzubringen, aber man muss feststellen, dass das gar nicht anerkannt, sondern einfach alles als selbstverständlich hingenommen wird.

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel ...

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel …

Aber war das früher nicht auch so, dass man genau dann der Meinung war, Gott einen Dienst zu erweisen, wenn man alles geduldig ertrug, wenn man sich sozusagen immerzu nur duckte? Dachte man und denkt man nicht heute vielleicht immer noch so, dass man in bestimmten schwierigen Situationen nichts machen könne und dass man einfach alles Leid und Unrecht geduldig ertragen müsse?

Meine lieben Freunde, ich bin der Meinung, dass der, der so denkt, überall landen kann und wird, nur nicht bei Gott.

Wir haben nämlich keinen Gott, der Freude an Leiden, Unrecht, Undank, usw. der Menschen hat. Er will nicht, dass wir Menschen leiden, oder es uns nicht gut geht.

Nein, wir haben vielmehr einen Gott, der das Leben für alle möchte und eine Freude am Leben hat, einen Gott, der sich mit uns freuen kann und der mit uns leidet. Denn ER, dieser das Leben liebende Gott ist uns in Jesus nahegekommen, damit wir verstehen und begreifen, dass wir auch in den dunklen Stunden nicht allein sind.

Jesus sagte einmal, dass er das Brot zum Leben ist. Und wir brauchen wirklich mehr als nur Nahrung für unseren Körper. Wir brauchen Liebe, Anerkennung, Trost, Hoffnung und Mut. Und genau das hat uns Gott in Jesus geschenkt, damit wir wirklich das Leben in Fülle bekommen. Das müssen wir wieder ganz neu begreifen. Wir haben einen Gott des Lebens und der Lebenden und nicht des Leidens oder der Toten. Er hat in und auch mit Jesus selber gelitten, damit wir begreifen – selbst, wenn wir meinen, er sei unsagbar weit weg- dass er uns doch nahe ist, immer und überall, auch in Krankheit, Leid und Tod.

Und daher frage ich mich so oft, warum dann manche Menschen es nicht schaffen, anderen ein wenig Freude, Hoffnung und Mut, Trost und Liebe zu schenken.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie niemals von anderen nur ausgenutzt werden, weil es eben so sei, dass der Gerechte viel leiden müsse. Nein so ist es nicht!
Ich wünsche Ihnen, dass Sie in allen Begegnungen Anerkennung, Freude, Mut, Trost usw. erfahren und dass Sie diese Werte genauso auch an andere weitergeben können.

Denn so werden wir selber für andere zum Brot des Lebens. Wir können den anderen Menschen zeigen, dass wir einen Gott haben, der immer und überall bei uns ist und der Leben und Freude für alle möchte.

Ich wünsche Ihnen allen einen guten Sonntag und eine gute Woche!

Klaus Weigand


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Infos zu Pfarrer Klaus Weigand

  • Geboren 1966 in Erlenbach am Main (Unterfranken)
  • Abitur am Theresianum in Bamberg 1989
  • Studium der Kath. Theologie in Bamberg und Wien
  • Priesterweihe 1998
  • Tätigkeiten:
  • Fürth, Christkönig von 1997 – 2010
  • Buckenhofen als Pfarradministrator 2010 – 2015
  • seit 2015 in Heroldsbach und Hausen