Lungenexperte aus Coburg zum Weltasthmatag: Erkrankung heute gut kontrollierbar
Mit weltweit geschätzt 235 Millionen Betroffenen gehört Asthma zu den häufigsten chronischen Erkrankungen, wobei es im globalen Süden deutlich seltener als in den Industrieländern auftritt.
Das führende Symptom beim Asthma ist plötzlich auftretende Luftnot; dies insbesondere nach Belastung mit Stäuben, Rauch, kalter Luft etc. Gerade bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist das Asthma häufig durch eine Allergie bedingt. Viele Patienten mit allergischem Asthma haben ihre „Karriere“ mit einem Heuschnupfen begonnen.
Gerade derzeit, wo sich das Frühjahr mit blühenden Bäumen und Sträuchern zurückmeldet, steigen die Beschwerden bei entsprechenden allergischen Patientinnen und Patienten. Im Gegensatz zu den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts, als in solchen Zeiten die Betroffenen scharenweise im Krankenhaus aufgenommen werden mussten, lässt sich das Asthma heute bei den meisten Patienten mit wirksamen inhalativen Medikamenten (Sprays) sehr gut kontrollieren. Hier sollten die Patientinnen und Patienten geschult sein, dass sie abhängig von den Symptomen und der (allergenen) Belastung die Therapie selbst intensivieren oder lockern. Hierdurch ist für die meisten Asthmapatienten ein normales, ungestörtes Leben möglich. Wichtig ist auch der Sport. Bei sportlicher Betätigung schüttet der Körper selbst Cortison und Adrenalin aus und sorgt damit für eine Asthmabehandlung von innen – schließlich bestehen die Sprays auch nur aus vom Cortison und Adrenalin abgeleiteten Substanzen! Erfreulicherweise lassen sich hiermit die meisten Patienten sehr gut behandeln. Aber auch für die Patienten mit einem schweren nichtallergischen Asthma besteht heute eine Chance auf ein normales Leben. In den meisten Fällen können hier die nebenwirkungsreichen Cortisontabletten oder –spritzen durch zielgerichtete biologisch wirksame
Medikamente vermieden werden.
Bei Beschwerden mit anfallsartiger Luftnot sollte stets ein Pneumologe, also Lungenspezialist, kontaktiert werden. Durch eine frühzeitige Diagnose und abgestimmte Behandlung lassen sich fast immer schwere Verläufe und Spätschäden vermeiden. Weitere Fragen beantwortet gerne auch das REGIOMED Lungenzentrum, Kontakt und Info unter: www.regiomed-kliniken.de/lungenzentrum
Dr. med. Claus Steppert, MHBA
Chefarzt Pneumologie am Klinikum Coburg, Leiter des Lungenzentrums REGIOMED
Dr. Claus Steppert ist Chefarzt des Fachbereichs Pneumologie am Klinikum Coburg und Leiter des REGIOMED Lungenzentrums, unter dessen Dach die Klinik für Pneumologie und die Klinik für Thoraxchirurgie mit Chefarzt PD Dr. med. Univ. Zsolt Sziklavari, Ph.D. zusammengeschlossen sind. Unter enger Beteiligung der Kardiologie und Neurologie sowie der regionalen niedergelassenen Fachärzte wird betroffenen Patientinnen und Patienten Diagnostik und Behandlung aus einer Hand angeboten. In wöchentlichen Lungenkonferenzen erfolgen gemeinsame Fallbesprechungen mit dem Ziel einer bestmöglichen diagnostischen und therapeutischen Behandlung. Abgerundet wird das ganzheitliche Therapiekonzept durch die Hinzuziehung des psychologischen und Sozial-Dienstes, um nach stationärer Behandlung einen möglichst ungestörten Übergang in die häusliche Versorgung zu sichern. Via Telekonsilsystem können niedergelassene Haus- und Fachärzte im Rahmen einer virtuellen Konferenz eingebunden werden, um unklare Befunde zu demonstrieren und Unterstützung und Beratung erhalten.
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