Kinderschutzbund Forchheim warnt vor Fachkräftemangel in Kindertageseinrichtungen und seinen Folgen
Anlässlich des Tages der gewaltfreien Erziehung am 30. April
„Ich bin alarmiert über die Berichte aus verschiedenen Bundesländern, nach denen psychische Gewalt in Kitas in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Der zunehmende Fachkräftemangel unter Erzieherinnen und Erziehern sorgt dafür, dass die Personalauswahl nicht so sorgfältig erfolgen kann, wie es wünschenswert ist und gleichzeitig ist das vorhandene Personal permanent unter Druck und überlastet. Und nicht zuletzt: Es gibt, gerade im Bereich emotionaler Gewalt, einen Mangel an Wissen!“ sagt Heinz Hilgers, Präsident des Kinderschutzbundes.
Kindertageseinrichtungen sowie auch andere Formen von Kinderbetreuungsangeboten sind nicht nur Aufbewahrungsorte für Kinder, in denen ein bisschen gespielt wird. Kitas und unsere Angebote im Kinderschutzbund sind wichtige Beziehungs-, Lern- und Bildungsorte.
„Eltern wollen, dass ihre Kinder sich zu emotional stabilen und selbstbewussten und empathischen Persönlichkeiten entwickeln. Und Kinder haben ein Recht auf gute Betreuung, durch einfühlsame und hochqualifizierte Erzieherinnen und Erzieher. Dies durch gute Ausbildung und ausreichende finanzielle Ausstattung zu gewährleisten, ist Aufgabe von Landes- und Kommunalpolitik. Ungelernte Kräfte sollten in Kindertageseinrichtungen nur in besonderen Ausnahmesituationen und nur für bestimmte Tätigkeitsbereiche, wie etwa hauswirtschaftliche Aufgaben, eingesetzt werden“ sagt Diana Könitzer, Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes in Forchheim. Eltern und Großeltern als Ersatz für ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher herzunehmen, ist keine Alternative. „Auch die Qualität der Erzieherausbildung leidet unter der aktuellen Situation. Anleitung von Erzieherpraktikanten erfordert Zeit, genaues Hinsehen und stetiges reflektieren – um eine gute Zukunft der Kindertageseinrichtungen zu sichern.“ So Kathrin Rosemann, Erzieherin im Kindeschutzbund.
Zum Hintergrund: In den Jahren 2022 und 2023 hat der Kinderschutzbund das Thema psychische Gewalt zum Schwerpunkt seiner Arbeit gemacht. Die
begleitende Plakat-Kampagne „Gewalt ist mehr, als du denkst“ wird ab Mitte April 2023 in vielen Großstädten bundesweit ausgerollt werden. Kooperationspartnerin des Kinderschutzbundes ist die Wall GmbH.
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