Leserbrief zu „Scheßlitz und seine römischen Wurzeln“

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Scheßlitz und seine römischen Wurzeln

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Roland Kauper,

sehr geehrte/r Leser/in dieser Information,

die Zeittafel der Stadt Scheßlitz dokumentiert:

550-120 v. Chr. In der La-Tenezeit besteht hier eine Ansiedlung der Kelten. Ca. 120 v. Chr. folgen den Kelten die ersten germanischen Stämme. In der folgenden Zeit nehmen Markomannen und Südhermunduren die Gegend um den Obermain in Besitz. Sechlitz-Ende

Ausgerechnet das Volk, das seine „Sandhasen“ damals in Scheßlitz -Köttensdorf stationiert hatte, findet bislang keine Erwähnung in der Ortsgeschichte, die Römer.

Die Sandhasen stammen wohl – so mein Wörterbuch – von lat. ante-hastati; ante = voraus, vorangehen; Hasta-ti = ein Teil der schweren röm. Infanterie, das erste Treffen der Schlachtordnung bildend, hasta = Lanze Speer. Im Zungenschlag = Sandhasen.

Verursacht wird dieses Malheur durch seine Majestät Kaiser Wilhelm II. 1888-1918, alias Imperator Germanorum. Anspruch: „IMPERATORI ROMANORUM TITO AELIO HADRIANO ANTONIO AUGUSTO PIO GUILELMUS II IMPERATOR GERMANORUM“. Sein fiktives Reich „Germania Magna“, nördlich vom Limes, mittendrin die Stadt Scheßlitz. In seinem Land durfte es nur Germanen geben. Um eine Vermischung der sagen wir mal germanischen Herren-Menschen mit minderwertigen Rassen zu vermeiden, werden die Römer von den kaiserlichen Germanisierungsbeauftragten bzw. Handlangern einfach geleugnet.

Das funktioniert bislang, auch in 2023 und erstaunlicherweise auch in der Stadt Scheßlitz. Auch der Presse „in Franken“, scheint die kaiserlich-germanische Option bislang entgangen zu sein.

So die Stadt Scheßlitz über eine Flurnamenanlistung verfügt, bin ich gerne bereit diese mit meinem Bestand abzugleichen.

Mit keltisch-römischen Grüßen aus Eichstätt

Rupert Stadler (www.boari.de)
Eichstätt